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1810 - Der Weg nach Camelot

Titel: 1810 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wandte ich mich an den Servo.
    „Du hast eine halbe Stunde geschlafen", lautete die Antwort. „Bewußtlos warst du nicht, sonst hätte ich eine Medoeinheit aktiviert."
    „Und davor? Wo habe ich mich aufgehalten?"
    „Du bist aus der Suite deines Begleiters gekommen. Mehr weiß ich nicht. Er schirmt seinen Aufenthaltsort ab. Bist du in der Lage, Besuch zu empfangen?"
    „Engereg?"
    „Ja."
    „Laß ihn ein!"
    Die Tür öffnete sich, aber es war nicht Engereg, sondern Kummerog. Er huschte herein und ließ die Tür offen. Das Stampfen von Stiefeln verriet, daß der Springer nicht mehr weit sein konnte. Der Hüne stürmte herein, ein zornig raschelndes Gewand am Leib, und riß den Cantrell beinahe um.
    „Tritt mir nicht zu nahe!" zischte Kummerog. „Es könnte sein, daß nur ein Häufchen Asche von dir übrig bleibt."
    „Beschwere dich bei Crimson oder Albasta." Engereg schnaufte und blickte über den Schwarzhäutigen hinweg zu mir.
    „Es gibt Probleme", berichtete er. „Natürlich wimmelt es in der BASIS ‘nur so von verdeckten Agenten aller möglichen Völker und Interessengruppen einschließlich dem TLD. Ein paar führen offenbar täglich eine Art Volksund Schiffszählung durch. Sie haben festgestellt, daß eines der kleinen Schiffe, die die BASIS anflogen, samt Besatzung spurlos verschwunden ist. Natürlich suchen sie danach. Sie werden es nicht finden, da sie keinen Zugang in diesen VIP-Bereich haben. Dennoch ist Eile geboten. Ich bin kurz vor dem Ziel. In einer der KasinoEbenen warten zwei Anwärter darauf, daß sie der Camelot-Bewegung beitreten dürfen. Sie haben über Angestellte Kontakt zum Rekrutierungsbüro aufgenommen. Grindgen bittet die Ressortchefs um eine Beurteilung, und bei dieser Gelegenheit wird es zu einer Begegnung kommen. Ich werde die beiden wärmstens empfehlen. Sie sind unbescholten, zwei passable Burschen, aber von dieser naiven, unbedarften Sorte, mit der man keinen Aggressor zurückschlagen kann. Ich frage mich wirklich, was Rhodan mit solchen Typen anfängt."
    „Das ist doch völlig egal", sagte ich. „Wie willst du es drehen, Engereg? Leicht wird das nicht."
    „Kein Problem. Die beiden unterziehen sich umfangreichen Tests, die schätzungsweise zwei Wochen dauern. Wenn sie dann die Passage nach Camelot erhalten haben, tausche ich sie gegen euch aus. Ich verspreche euch, daß ich ihnen kein Haar krümmen werde."
    Kummerog zeigte die erste Regung. „Ach! Und weiter?"
    „Natürlich ist danach ein komplizierter Eingriff in die Camelot-Datenbank des Rekrutierungsbüros nötig. Die Aktivatorträger sichern sich schließlich nach allen Seiten ab. Damit sich diese Bank nicht selbst vernichtet, muß es in Gegenwart Olaf Grindgens oder eines anderen Berechtigten geschehen. Danach ist der Weg frei."
    „Du schaffst das mit links", lachte ich. „Das andere Problem ist viel größer."
    „Es ließ sich nicht verheimlichen. Die Einzelheiten gehen über alle Sender."
    „Ich habe den Kerl gekannt. Was denkst du? Lebt er noch?"
    „Da wir bisher keine Projektoren oder Ähnliches gefunden haben, könnte man an eine übersinnliche Erscheinung glauben." Der Springer lachte dröhnend. „Ich glaube nicht daran. Wir wissen nur noch nicht, mit welcher Methode der Kerl arbeitet. Ihr Terraner habt doch ein treffendes Wort für so etwas."
    „Ich kenne mehrere. Welches meinst du?"
    „Roßtäuscher. Übrigens denke ich keineswegs an einen Einzeltäter. Da steckt eine Gruppe dahinter."
    Kummerog seufzte in menschlicher Manier. Aber er traf den Klang nicht so recht. Es hörte sich eher an, als wenn man aus einem Gummiball die Luft abließ.
    „Solange unsere Angelegenheit keinen Aufschub erleidet, ist es uns egal, was daraus wird. Die BASIS bietet Platz für viele. Vergiß nicht, wir haben nicht mehr viel Zeit. Sonst ist es aus mit uns. Schau her!"
    Er zeigte dem Springer seine Arme. Deutlich waren die Blasen auf der Haut zu erkennen.
    Fälschungen, wie ich wußte. Engereg nahm sie für bare Münze.
    „Ihr habt mein Wort! Ich beeile mich."
     
    *
     
    Dendorak führte die Gruppe durch das Labyrinth von Olsynth. Die vierzehn Antis waren bis an die Zähne bewaffnet. Jeden Augenblick rechneten sie mit der Begegnung ihres Lebens. Hunderttausend Galax hatte jeder von ihnen dafür bezahlt, an dieser Expedition teilzunehmen.
    Daß es sich um eine gemischte Gruppe aus Hologramm-Angsthasen und Realismus-Draufgängern handelte, störte Dendorak nicht. Seine Anwesenheit diente lediglich dem Schutz der Gruppe.

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