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1810 - Der Weg nach Camelot

Titel: 1810 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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suchen war. Es mußte nur das Tor geöffnet werden.
    Etwas war allerdings schiefgelaufen. Kummerog trat nicht aus dem geöffneten Bohrkopf, sondern er tauchte erst auf, als der Bohrkopf zerstört war. Unser Vordringen in die Tiefe führte dazu, daß der Pilzdom zu seiner vollen Größe erwachte und die Stelle des Bohrkopfes einnahm.
    Kummerog erschien im selben Augenblick, als Perry Bully und Alaska die Außenwand des Gebildes durchdrangen. Es lag nahe, daß die drei an den Ort gelangten, von dem er kam, aus dem Nebel zwischen dem Steg und den Sternen. Von der Brücke in die Unendlichkeit.
    Plötzlich erschien mir die Reise nach Camelot von höchster Dringlichkeit. Gleichzeitig war ich überzeugt, daß Kummerog ganz andere Beweggründe hatte als die, Rhodan und seine Begleiter zu finden. Von der Haut hatte ich beispielsweise keine Informationen erhalten, warum er beim Anblick des stacheligen Schiffes und unter dem stakkatoartigen Rhythmus Höllenängste ausgestanden hatte.
    Und Kummerog äußerte sich auch nicht zu seinen Worten, die er im Zustand innerer Bedrängnis ausgestoßen hatte: „Ich habe nicht gewußt, daß sich diese Galaxis in so akuter Gefahr befindet. Das kompliziert die Dinge. Wir haben unter größtem Zeitdruck zu handeln."
    Welche Zusammenhänge existierten zwischen dem Anführer der Mörder von Bröhnder und einer möglichen Bedrohung der Milchstraße? Bei der Befragung auf Mimas hatte er wenigstens teilweise die Wahrheit gesagt. Ein Wunder, nach allem, was ich bisher mit ihm erlebt hatte.
    Ich befand mich in einem inneren Zwiespalt. Zu gern hätte ich den Cantrell nach den Zusammenhängen gefragt. Gleichzeitig aber zweifelte ich, ob er wußte, daß die Haut mir seine Geschichte erzählt hatte. Also beschloß ich, erst einmal zu schweigen und mein Wissen für mich zu behalten. Vielleicht verschaffte es mir irgendwann einen Vorteil ihm gegenüber, wenn er mich gerade mal an der langen Leine ließ wie in diesen Minuten nach meinem Erwachen.
    Ich erhob mich und suchte die Hygienekabine auf. Ich duschte ausgiebig und ließ mir anschließend vom Servo ein reichhaltiges Frühstück bringen. Seit Kummerogs alte Haut an meiner Nahrungsaufnahme teilhatte, aß und trank ich doppelt soviel wie früher.
    Zwei Stunden später meldete sich Engereg bei mir. Kummerog trat wie immer ohne Anmeldung ein. Er schien die ganze Nacht hindurch auf eine Meldung des Springers gewartet zu haben. Wahrscheinlicher war, daß er mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Vorgänge in der BASIS verfolgt hatte.
    „Es ist soweit", teilte der Springer uns nach fast drei Wochen ungeduldigen Wartens mit. „Die beiden, ihre Namen sind übrigens Andor Felsch und Simon Dury, haben alle Tests bestanden und ihre Passagechips erhalten. Meine Leute greifen ein. Euer Warten hat bald ein Ende."
    „Es wird auch Zeit", sagte ich. „Wir haben höchstens noch zwei, drei Tage bis zum Umfallen."
    Engereg grinste und zwirbelte die Enden seiner Zöpfe.
    „Haltet euch bereit! Ich werde euch abholen. In wenigen Stunden ist alles vorüber. Es ist mir eine Ehre, für dich arbeiten zu dürfen, Drenderbaum. Wenn das hier vorüber ist, sind wir mehr als quitt."
    Der Springer unterbrach die Verbindung, und ich wandte mich an Kummerog.
    „Er hat recht. Ich stehe in seiner Schuld."
    „Es wird ihm nichts mehr nützen." Kummerog lachte meckernd, und gleichzeitig verstärkte sich die Fessel um meinen Geist. „Willst du etwas daran ändern, Bruno Drenderbaum?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Wir können uns keine Zeugen leisten", antwortete ich und warf einen Blick auf den Kalender.
    Er zeigte den 20. Dezember.
     
    9.
     
    Endlich lag das Objekt ihrer Begierde vor ihnen, zehn mal fünf mal drei Meter groß. Es war der vierte Quader im Quader. Drei hatten die Roboter behutsam aufgeschnitten, ohne daß das System sich gewehrt hatte.
    Wie alles glänzte auch das Zielobjekt in Olivgrün. Daß es sich um den endgültig letzten Würfel des Schachtelsystems handelte, zeigten die Emissionen. Bar jeder zusätzlichen Abschirmung stellte sich die Strahlung des Quaders als extrem kurzwellige Hyperstrahlung heraus. Im Innern des Gebildes liefen starke Erhaltungsprozesse ab. In etwa ließ es sich mit dem Innern einer Syntronik vergleichen. Der Unterschied bestand darin, daß eine Syntronik mit einem Minimum an Energieaufwand arbeitete, während hier das Maximum zur Anwendung kam.
    „Der Energieaufwand gleicht rückständige Technik aus", sagte Petroll. „So ist

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