1810 - Der Weg nach Camelot
es in den meisten Fällen.
In Sachen Hypertechnik scheinen sie nicht besonders weit entwickelt zu sein. Was man von ihrer Waffentechnik nicht behaupten kann."
Myles nickte gedankenverloren und zuckte dann zusammen.
„Wir verlieren zuviel Zeit", sagte er hastig. „Macht schneller! Was ist mit den Energiekopplern?"
„Sind in Position", antwortete eine weibliche Stimme hinter dem Quader. „Die Automatik ist programmiert."
Feinstortungen hatten ergeben, daß der Quader ein komplexes System aus gleichwertigen Energieverläufen aufwies. Sie spielten sich auf mehreren Levels und in mehreren dreidimensionalen Koordinatensystemen ab. Die Anordnung weckte den Verdacht, daß es sich um einen wichtigen Informationsoder Prozeßspeicher handelte.
Myles blickte sich kurz um. Sie waren zu viert, von dem halben Dutzend Roboter abgesehen, das ihre Anweisungen befolgte. Die technische Ausrüstung hatten sie auf ein Mindestmaß beschränkt.
Aus der RICO kam die Meldung, daß die Rückführung allen technischen Geräts lief und in Kürze abgeschlossen war.
Wieder heftete sich der Blick des Terraners auf den Quader. Die Sicherungsmechanismen deuteten darauf hin, daß es sich um eine wichtige, Steuer- oder Speichereinheit handelte. In jedem Fall befand sich Wissen darin, und dieses Wissen konnte die Milchstraße entscheidend weiterbringen, wenn eine Analyse gelang.
„Wir beginnen mit dem Countdown für den Kontakt", sagte Myles. „Petrus?"
Petroll hing droben am olivgrünen Himmel über dem Quader und blickte gnädig auf die Szenerie hinunter.
„Ja, Myles?"
„Ein Roboter übernimmt deinen Beobachtungsposten. Wir ziehen uns zurück."
„In Ordnung."
Myles holte noch einmal tief Luft, dann wandte er sich um und stieg durch die Öffnung hinaus in den nächstgrößeren Quader. Seine Begleiter folgten ihm.
Von der technischen Seite her war alles klar. Mehr konnten sie mit ihren Mitteln nicht tun. Eine Öffnung des innersten Quaders kam nicht in Frage. Mit großer Wahrscheinlichkeit hätte das zur Zerstörung des Inhalts geführt.
Gemeinsam verließen sie das Wrack und kehrten in den Zentralkörper der GILGAMESCH zurück. Nur die Roboter blieben an Ort und Stelle.
Was jetzt folgte, unterschied sich nicht wesentlich vom ersten Mal. Myles schaltete über Funk die Energiezufuhr zu den Kopplern ein und starrte aus brennenden Augen auf das Holo.
Alles blieb ruhig. Der Versuch eines energetischen Kontakts zu der Quaderhülle erzeugte keine Reaktion des vorhandenen Sicherheitssystems.
Der Trick, mit dem die „Zapfanlage" arbeitete, gehörte zu den simpelsten der Weltgeschichte. Eine direkte Verbindung zu den fremdartigen Energieflüssen kam aus Sicherheitsgründen und Kompatibilitätsproblemen nicht in Frage. Die Außenhülle des Quaders diente als Resonanzboden, und über diesen zapften die Koppler die Impulse aus dem Innern und damit mögliche Informationen ab.
„Wasser marsch", flüsterte Myles Kantor.
Im wissenschaftlichen Zentrum meldete ein speziell zu diesem Zweck installierter Syntronverbund den Beginn der Operation Datenklau.
*
Von überall in der Milchstraße trafen Informationen über weitere Zwischenfälle mit Igelschiffen ein.
Atlan nahm sie zur Kenntnis, mehr nicht. Noch besaßen sie keine umwerfenden Erkenntnisse über die Fremden und ihre Ziele. Und noch dauerte die Übertragung und Untersuchung der Daten aus dem Wrack an.
Der Arkonide weilte mit seinen Gedanken bei den Gefährten, die auf Trokan verschwunden waren.
Ebenso bei Kummerog. Der Fremde stellte die einzige Verbindung zu ihnen dar.
Über Kummerog und seine Geisel Bruno Drenderbaum lagen keine Meldungen vor. Nicht einmal der Terranische Liga-Dienst unter Gia de Moleon hatte etwas ausfindig machen können.
Eines stand inzwischen allerdings mit ziemlicher Sicherheit fest: Bei der Explosion der PRETTY PLAID waren die beiden nicht ums Leben gekommen. Geheimdienst-Experten hatten jedes Trümmerstück an seinen alten Platz gestellt und das Schiff samt Inhalt rekonstruiert. Ihr Ergebnis klang plausibel und erhärtete Atlans Verdacht. Die Space-Jet, mit der Kummerog von Mimas geflohen war, hatte sich zum Zeitpunkt des Unglücks nicht in der Springerwalze befunden.
Wenn sie noch leben, dann haben sie ein bestimmtes Ziel, meldete sich der Extrasinn. Versuch nicht, darüber zu philosophieren. Du hast keine Anhaltspunkte. Wahrscheinlich ergeht es Kummerog wie jedem, der mehr oder weniger zufällig in die Fremde verschlagen wurde. Er will
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