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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entdeckungsgefahr. Wir danken allen Camelotern für ihr diszipliniertes Verhalten und bitten sie, wieder ihre Tätigkeiten aufzunehmen."
    Unter Murren oder Scherzen verließen die Leute die Schutzbunker.
    Thea hatte sich dazu entschlossen, ein paar Tage Urlaub zu nehmen und zu ihrem Vater in die Berge von Bonin zu fliegen.
    Sie rechnete damit, daß Corby ihr einen Sehweber zur Verfügung stellen würde.
     
    *
     
    Mila und Nadja versuchten ihr Bestes, ihrem Schützling das Leben in der aufstrebenden Zivilisation von Camelot so angenehm wie möglich zu gestalten. Und wann immer sie es wünschte, durfte sie ihren Vater Rudy besuchen.
    Es fiel dem kleinen Wildfang anfangs schwer, sich mit den neuen Gegebenheiten abzufinden. An die technischen Neuerungen, die ihr in der Mehrzahl Annehmlichkeiten boten - abgesehen von dem Terminal, der sie mit Lehrstoff fütterte -, konnte sie sich am leichtesten gewöhnen. Es fiel ihr dagegen sehr schwer zu akzeptieren, daß sie in einer ganz anderen Zeit leben sollte, als ihr Vater sie gelehrt hatte.
    „Dein Vater hat sich in die Vergangenheit geflüchtet, weil er mit der Realität nicht fertig wurde", erklärten ihr Mila und Nadja. „Man sollte ihn dort belassen, weil er so am glücklichsten ist. Aber du mußt dich der Realität stellen, Marga. Du hast keine Veranlassung, dich in einer Eigenwelt einzukapseln."
    Sie brauchte bis zu ihrem neunten Lebensjahr, um begreifen zu können, daß die Zeit, in die sich ihr Vater geflüchtet hatte, seit achtzig Jahren vergangen war. Sie liebte ihn deshalb nicht weniger, aber sie begann ihn von da an auch ein wenig zu bedauern. Erst als junge Frau erkannte sie, daß es so wirklich am besten für ihren Vater war.
    Es hatte keinen Sinn, ihm ausreden zu wollen, daß es die Milchstraßenwälle nicht mehr gab, daß Monos seit Jahrzehnten gestürzt war und es seit damals auch keine Drakisten und keinen Pedrass Foch mehr gegeben hatte.
     
    4.
     
    Kerom besaß tatsächlich eine Selbstvernichtungseinrichtung. Er hatte sie nur nicht rechtzeitig aktivieren können, weil bei der Verstümmelung durch Kummerog wichtige Elemente und Verbindungen zerstört worden waren.
    Zwar reagierten Androiden schneller als Menschen, weil logischer und zweckbestimmt, aber Kummerog war kein Mensch.
    Das war der springende Punkt: Der Lotse Kerom hatte die Situation nicht richtig einschätzen und Kummerogs aggressive Reaktion nicht hochrechnen können - er hatte keinerlei Verdacht geschöpft. Nicht einmal Bruno, der Kummerog inzwischen ganz gut zu kennen glaubte, hatte diese Reaktion für möglich gehalten.
    Kummerog fand Keroms Vernichtungsschaltung als Anhang des im Brustkorb untergebrachten Syntrons und desaktivierte sie.
    Danach war Keroms System total blockiert. Aber Kummerog fand auch eine Lösung für dieses Problem.
    Zuerst brannte er sämtliches Bioplast von Körper und Kopf und den Extremitäten des Androiden. Er ging dabei sehr umsichtig vor, um keine wichtigen robotischen Bestandteile zu zerstören.
    Alles an Kerom war so menschenähnlich wie nur möglich gestaltet, damit man ihn nicht durch einfache Ortung als künstliches Wesen entlarven konnte. Man mußte ihn schon sezieren, ihn aus seiner schützenden Hülle schlagen und die Grundkonstruktion freilegen, um ihn zu enttarnen.
    Und genau das tat Kummerog - und zwar mit Akribie. Diese weidmännische Kleinarbeit schien ihm auch noch Spaß zu machen.
    Kummerog schien skrupellos und grausam zu sein, ohne jegliches Gewissen, aber er war dazu überaus intelligent, schlau und gerissen.
    Er besaß sogar eine Art Charisma, die Bruno als Empath, auch ohne Kummerogs Haut zu tragen, fasziniert hätte. Davon war der ehemalige Assistent des Ersten Terraners überzeugt.
    Kummerog war eine ungewöhnliche Persönlichkeit, ungeachtet dessen, daß er ein gewissenloser Verbrecher war. Seine Mutantenfähigkeiten bescherten ihm nicht nur eine ungewöhnliche Sprachbegabung, sondern sie machten ihn auch zum technischen Genie. Er hatte die galaktische Technik schneller beherrschen können, als er Interkosmo gelernt hatte.
    Seine Mischung aus logisch orientiertem Verstand und Intellekt war wohl einmalig. Jedenfalls kannte Bruno niemanden, der sich diesbezüglich mit ihm hätte messen können.
    Bruno konnte Kummerog bei seiner Tätigkeit nicht zusehen. Dies, obwohl er wußte, daß Keroms Hülle nicht das Fleisch eines lebenden Wesens war. Es ging jedoch darum, daß Kummerog mit einem Lebewesen ebenso umgegangen wäre, hätte es die

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