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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesen Tag hieß „Majoran"; das war der Name für ein terranisches Gewürz, wie Kerom sagte.
    Dann erst konnten sie die letzte Überlichtetappe in Angriff nehmen. Sie kamen außerhalb des Ceres-Systems in den Normalrauin zurück.
    Das Sonnensystem lag wie ausgestorben vor ihnen. Von den Planeten kamen keinerlei Impulse, weder auf Normalnoch auf Hyperfrequenz. Ceres war die einzige Hyperquelle, ein relativ starker Hyperstrahler. Es gab keine Anzeichen für das Vorhandensein zivilisatorischer Einrichtungen. Die Jet flog mit Breiviertel der Lichtgeschwindigkeit ins System ein und passierte die Umlaufbahn des fünften Planeten.
    In diesem Mond aktivierte Kerom den Hyperkom und funkte wiederum einen Identifikationskode.
    Diesmal handelte es sich um eine komplizierte Signalfolge, den eigentlichen und entscheidenden Passagekode.
    Kummerog hatte den Androiden, genauer die Fragmente, auf die es ankam, mit dem Bordsyntron vernetzt. Der Cantrell brauchte nicht zu befürchten, daß Kerom falsches Spiel trieb: Der Androide konnte nicht anders, als ihm zu gehorchen.
    Kaum war das Passagesymbol beendet, traf auch schon die Antwort ein. Ein Bild baute sich auf, das eine Frau mit dunklen Haaren in mittleren Jahren zeigte. Sie sagte: „Okay, Kerom, die Jet darf passieren. Du weißt ja, wie es läuft: eine kurze Überlichtetappe in den Orbit von Camelot. Übrigens, warum bekomme ich eigentlich ein Bild von dir?"
    „Die Jet ist reif für das Trockendock", antwortete Kerom mit fast exakt den Worten, die ihm Kummerog vorgegeben hatte. „Es funktioniert praktisch nichts mehr. Aber bis zum zweiten Planeten schaffen wir es noch, Gina."
    Die Frau lächelte pflichtschuldig.
    „Und wie machen sich die beiden Neuen? Wie hießen sie gleich?"
    „Andor Felsch und Simon Dury. Die sind okay."
    „Soll ich nicht doch einen Schlepper anfordern?"
    „Wir schaffen das schon."
    Kummerog ließ Kerom die kurze Überlichtetappe programmieren, die sie eine Lichtminute vor Camelot in den Normalraum zurückbrachte. Das folgende Bremsmanöver hätte die Fahrt der Jet auf die erforderliche Eintauchgeschwindigkeit drosseln sollen. Aber sie war dreimal so schnell, als sie in die Atmosphäre von Camelot eintauchte.
    „Hier Orbitalstation CAM-IV", drang es aufgeregt aus dem Lautsprecher des Funkempfängers. „Kerom, ihr habt zuviel Fahrt drauf. Reduzier die Geschwindigkeit!"
    „Das geht nicht", antwortete Kerom befehlsgetreu. „Die Bremsdüsen sind hinüber. Ich kann nur versuchen, im Tangentialkurs einzutauchen und so die Geschwindigkeit zu drosseln."
    „Dann versuch die Jet aus der Atmosphäre zu. steuern!"
    „Geht nicht! Das System ist endgültig zusammengebrochen ..."
    Das war das letzte, was die Cameloter von der Jet hörten. Der Schutzschirm glühte auf, und die Jet schoß wie ein Feuerball in einer Spirale zur Planetenoberfläche hinunter. Nach der dritten Planetenumrundung sagte Kummerog: „Laß es genug sein, Kerom! Steuere das Bergland des Kleinkontinents Bonin an. Wir brauchen unwegsames, schwer zugängliches Gelände. Hast du es anvisiert? Dann bau deine Bruchlandung. Leb wohl, Androide! Du hast uns gute Dienste geleistet."
    Kummerog und Bruno hatten sich zum Aussteigen bereit gemacht. Kerom hatte den Befehl, die Jet knapp vor der Bodenberührung abzubremsen und den Schutzschirm auszuschalten. Das war der Augenblick, in dem sie mit ihren flugfähigen Raumanzügen ausstiegen.
    Noch bevor die beiden in einem zerklüfteten Gebirgstal landeten, explodierte die Jet in zwanzig Kilometer Entfernung. Von der Druckwelle merkten sie nichts mehr, denn da waren sie bereits durch eine schroffe Felserhebung geschützt.
    „Das muß doch klappen", sagte Kummerog zuversichtlich, nachdem sie festen Boden unter den Füßen hatten. „Felsch und Dury sind mitsamt ihrem Lotsen bei der Bruchlandung atomisiert worden. Jetzt können wir uns ungestört auf Camelot einrichten, Freund Bruno."
    „Und was wollen wir hier eigentlich?"
    „Ich muß einen Weg nach Bröhnder finden. Und Camelot bietet die besten Voraussetzungen dafür."
     
    *
     
    Für das kleine Mädchen war es anfangs sehr verwirrend, daß die Freifahrerwelt Phönix auf einmal Camelot heißen sollte und daß es hier - außer ihrem Vater und einigen wenigen, die in die Wildnis geflüchtet waren - keine Freifahrer mehr gab.
    Nachdem Reginald Bull sie vor der Fleischfresserin gerettet hatte, lernte sie einige andere Zellaktivatorträger kennen, darunter Michael Rhodan. Als dieser ihrem Vater

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