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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bruno sicher im psychischen Griff hielt.
    In diesem Moment erreicht die Space-Jet ein Funkspruch vom Wachfort.
    „Spate-Jet, bitte identifizieren!"
    „Wer will das wissen?" erkundigte sich Kummerog argwöhnisch.
    „Der Lotse Kerom."
    „Hier sind Andor Felsch und Simon Dury"
    „Willkommen auf dieser Zwischenstation. Bitte landet auf ORION-738! Ich werde zu euch kommen."
     
    *
     
    Kerom war eine durchschnittliche Erscheinung. Knapp 1,80 Meter groß, schlank, schmales Gesicht mit gerader Nase, braunes Haar, leicht fliehendes Kinn. Humanoid, ohne Zweifel terrastämmig.
    Er hatte etwas puppenhaft Glattes an sich und machte den Eindruck, als sei er ein Klon, den man auf Durchschnittsmensch gezüchtet hatte. Diese Einzelheiten waren so deutlich zu erkennen, weil er keinen Raumanzug trug, sondern lediglich in einen transparenten Schutzschirm gehüllt war.
    Er tauchte zwischen den Trümmern auf, nachdem die Space-Jet auf der Plattform gelandet war, und wartete darauf, daß „Felsch" und „Dury" ausstiegen.
    „Komm an Bord, Lotse", bot ihm Kummerog an. „Hier ist es wesentlich gemütlicher als im Vakuum."
    „Das geht nicht", lehnte Kerom mit sanfter, aber entschlossener Stimme ab. „Ich habe meine Instruktionen. Ich muß euch in mein Büro bitten. Dort findet die abschließende Überprüfung statt. Danach bringe ich euch nach Camelot."
    „Das gefällt mir nicht", sagte Kummerog zu Bruno, während er sich in einen der flexiblen Raumanzüge quälte, die von jedermann getragen werden konnten. „Was will der Kerl denn noch von uns, wo wir doch bereits die Passagechips haben?"
    „Ich nehme an, daß er die Chips überprüfen will." Bruno Drenderbaum schloß seinen Raumanzug und sagte, damit Kummerog nicht irgendeine List versuchte, die ihnen nur geschadet hätte, über Helmfunk: „Wir kommen."
    „Du übernimmst das Sprechen, Bruno", sagte Kummerog abschließend und wog den kleinen Strahler, der in seiner Handfläche fast verschwand. „Ich bleibe im Hintergrund, das ist weniger verfänglich. Ab nun bist du der Boß, mein Freund."
    Sie stiegen aus. Bruno zuerst, Kummerog folgte in seinem Körperschatten. Kerom winkte ihnen zu, ohne aufdringlich zu versuchen, durch ihre Raumhelme Einzelheiten an ihnen zu erforschen. Er hieß sie wiederum willkommen und bat sie, ihm zu folgen.
    Es ging über die zerbombte Plattform zu einem der beiden halbwegs erhaltenen Zylindertürme. Kerom ging ihnen voran durch ein Schott, das sich hinter ihnen schloß. Sie standen im Dunkeln, bis Bruno seinen Scheinwerfer einschaltete.
    „Das wäre nicht nötig gewesen", sagte Kerom mit leiser Zurechtweisung und verlangte höflich: „Bitte, eure Chips."
    Bruno ließ sich von Kummerog den Chip geben und übergab ihn zusammen mit seinem an den Lotsen.
    Der schob sie beide in einen Schlitz in der Wand.
    Daraufhin ging im Korridor das Licht an, und der gesamte Turm erwachte zu energetischem Leben. Ein Zischen verriet, daß das Vakuum mit Luft aufgefüllt wurde.
    „Ihr habt die erste Prüfung überstanden, Andor und Simon - ich darf euch doch so nennen?" sagte Kerom.
    Er lächelte Bruno zu, während er den einen ausgeworfenen Chip an ihn zurück und den anderen Kummerog überreichen wollte. Aber der stand hinter Brunos Rücken.
    „Ich mach’ das schon", sagte Bruno mit leichtem Unbehagen.
    Wenn Kummerog sich weiterhin so auffällig benahm, würde das den Lotsen irgendwann wirklich noch mißtrauisch machen.
    Kerom schaltete seinen Schutzschirm aus und forderte sie auf, ihre Raumanzüge ebenfalls abzulegen.
    „Ist das wirklich nötig?" fragte Bruno. „Wir bleiben hoffentlich nicht so lange. Wir können es kaum erwarten, nach Camelot zu kommen."
    „Das kann ich verstehen", sagte Kerom in seiner sanften und doch so bestimmenden Art. „Aber es gibt einige Spielregeln, an die ihr euch halten müßt."
    Bruno fühlte Unbehagen in sich aufsteigen, als er seinen Raumanzug abstreifte. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Kummerog es ihm mit scheinbar geschmeidigen Bewegungen gleichtat. Bruno wußte, wie angespannt - und jederzeit zum Angriff bereit - der Cantrell dabei war. Drenderbaum konnte nur hoffen, daß der Lotse nichts tat, was Kummerog zum Handeln reizen könnte.
    Nachdem Kummerog den Raumanzug abgestreift hatte und nackt, nur mit den drei Brustgürteln bestückt, dastand, warf ihm Kerom einen kurzen Blick zu und setzte sich dann wieder in Bewegung. Er betrat einen Antigravlift und verschwand darin nach oben. Bruno und Kummerog folgten

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