Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1812 - Der wandelnde Tod

1812 - Der wandelnde Tod

Titel: 1812 - Der wandelnde Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wählte erneut …
    ***
    Manchmal weiß man es selbst nicht, warum man über Stunden hinweg so seltsam reagierte.
    So ging es Glenda Perkins. Ihr ging es nicht so wie sonst. Sie stand unter einem gewissen Druck, und sie wusste nicht, woher das kam. Etwas schien in der Luft zu liegen und sich auf ihren Magen zu legen und sorgte für einen gewissen Druck und auch für eine Nervosität.
    Sie war noch im Büro geblieben, nachdem John und Suko Feierabend gemacht hatten und nach Hause gefahren waren.
    Der Tag war eigentlich ruhig verlaufen. Keinen Ärger, keine Hektik, bis auf Johns Einsatz, der sich nicht besonders gefährlich angehört hatte.
    Sie hätte sich keine Sorgen oder Gedanken machen sollen. Und trotzdem verspürte sie den Druck im Magen. Dass sie krank wurde, daran wollte sie nicht glauben. Diese Unruhe hatte einen anderen Grund.
    John anrufen wollte sie auch nicht. Und so blieb sie hinter ihrem Schreibtisch. Einmal rief Suko an und sie berichtete ihm von ihrer Unruhe.
    »Es liegt doch nichts an – oder?«
    »Nein.«
    »Und trotzdem spürst du diesen komischen Magendruck?«
    »Ja, der ist nicht weg.«
    »Dann versuch’s mal mit Yoga. Einfach nur ruhig sein und so zu sich selbst finden.«
    »Mal schauen.«
    »Dann sehen wir uns morgen. Schönen Tag noch.«
    »Dir auch, Suko.« Glenda überlegte. Dieser Anruf hatte ihr nicht viel Freude bereitet. Das dumpfe Gefühl war geblieben.
    Sie spürte eine gewisse Nervosität. Ruhig sitzen bleiben konnte sie nicht. Sie ging in ihrem Vorzimmer auf und ab. Dabei ärgerte sie sich selbst über diese Reaktion.
    Und dann meldete sich wieder das Telefon. Eine innere Stimme sagte ihr, dass der Anruf jetzt wichtig war und sie ihn auf keinen Fall verpassen sollte.
    Sie hob ab.
    Das Gefühl einer leichten Enttäuschung durchfuhr sie schon, als sie die bekannte Stimme eines Kollegen aus der Telefonzentrale hörte, wo jeder Anruf auflief, falls keine direkte Durchwahl im Spiel war.
    »Da bin ich ja gleich richtig, Glenda.«
    »Und um was geht es?«
    »Hier ist jemand in der Leitung, der eine Person sprechen will, die mit John Sinclair zu tun hat.«
    »Oh …«
    Der Kollege lachte. »Und da habe ich doch glatt an dich gedacht. Willst du, dass ich den Anruf durchstelle?«
    »Mal hören, wer es ist.«
    »Eine Frau.«
    »Aha. Hat sie auch einen Namen gesagt?«
    »Den habe ich ihr rauskitzeln können. Sie heißt Maria Lecco.«
    Der Name sagt mir nichts, wollte Glenda schon antworten, dann jedoch schrillten so einige Sirenen in ihrem Kopf. Ihr fiel ein, dass ihr der Name Lecco doch nicht so unbekannt war.
    Da gab es einen Simon Lecco.
    Er war der Tote, den John Sinclair auf dem Friedhof gefunden hatte.
    »Bist du noch dran?«
    »Ja, das bin ich. Sorry, ich war gedanklich nur ein wenig abgelenkt. Ja, ich möchte die Person gern sprechen. Bitte, stell den Anruf durch.«
    »Mach ich doch glatt.«
    Glenda musste nicht lange warten, da hörte sie eine schwach klingende Frauenstimme.
    »Mit wem spreche ich?«
    »Mein Name ist Glenda Perkins.«
    »Gut. Und Sie haben etwas mit John Sinclair zu tun?«
    »Ja, ich bin seine Mitarbeiterin.«
    »Dann habe ich ja Glück gehabt.«
    »Ich denke auch. Aber um was geht es, Mrs Lecco? Mal eine Frage zuvor. Sind Sie verwandt mit Simon Lecco?«
    »Ja, er war mein Bruder.«
    »Aha. Dann habe ich mich doch nicht geirrt, als ich Ihren Namen hörte.«
    »Sehr gut. Das ist schon mal ein Anfang, Mrs Perkins.«
    »Miss, aber sagen Sie ruhig Glenda.«
    »Ja, gut. Und ich bin Maria.«
    »Einverstanden. Aber jetzt kommen Sie bitte zum Grund des Anrufs. Ich bin schon sehr gespannt.«
    »Es geht um John Sinclair. Er ist verschwunden.«
    »Wie – verschwunden?« Glenda staunte, spürte jedoch, dass ihr Herz schneller schlug.
    »Ja, weg.«
    »Und weiter?«
    »Er ist verschwunden. Von einem Augenblick zum anderen, und es sah so aus, als hätte er sich aufgegeben.«
    »Bitte?«
    »Ja, Glenda. Es war bei mir im Zimmer, und dann tauchte der wandelnde Tod auf. Da war es dann vorbei.«
    »Wie vorbei?«
    »Er nahm ihn mit.«
    »Der – ähm – wandelnde Tod?«
    »Ja, denn beide verschwanden. Es sah wirklich so aus, als würden sie sich vor meinen Augen auflösen.«
    Glenda war still. Es war schwer für sie, das einzuordnen, was sie soeben gehört hatte. Das hatte nach einer Entführung geklungen. Es konnte aber auch sein, dass John freiwillig mitgegangen war.
    Aber wohin?
    Das war die große Frage, die auch Maria Lecco bestimmt nicht beantworten konnte.
    »Haben Sie denn

Weitere Kostenlose Bücher