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1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Funkkontakt."
    Als ich wieder unterwegs war, stellte ich mir vor, wie die unsichtbare Monster-Mörder-Maschine über mich herfiel. Wenn an der Theorie Dorotas etwas dran war, dann hatte ich wirklich keine ernsthafte Chance.
     
    *
     
    Ich fand die Ausweichzentrale ohne Probleme. Das Eingangsschott ließ sich leicht öffnen. Ich trat ein.
    Die drei Arbeitsplätze waren seit Ewigkeiten nicht benutzt worden, wie an dem feinen Staub zu erkennen war. Aber Vaikhuur und Settheran mußten hiergewesen sein. Auf dem Boden entdeckte ich - gemäß den Manieren der Mörder von Bröhnder - Eßschalen, Bestecke und Trinkbecher, die erst kürzlich benutzt worden waren. Teilweise waren auch Fußabdrücke zu sehen, die ohne Zweifel von den beiden Hautträgern stammten.
    In einem Wandfach entdeckte ich Nahrungsvorräte in erheblichen Mengen.
    Ich durchsuchte die angrenzenden Nebenräume, aber ohne Resultat. Dann stutzte ich. Laute klangen von irgendwoher an meine Ohren.
    Varquaschs Gejammer und Gebettel!
    Und dann das Geheule, wenn er gepeinigt wurde.
    Ich verstand. Die beiden waren unterwegs, um sich ihr Liquorac zu holen. Für das stinkende Zeug wagten sie es sogar, ihr Versteck zu verlassen.
    Ich verschloß den Eingang und nahm in einem großen, schwenkbaren Sessel Platz, den verdeckten Rücken in Richtung Eingang. Meine Waffe lag schußbereit und entsichert vor mir. Ein Risiko wollte ich nicht eingehen, aber überraschen wollte ich die beiden dennoch.
    Es kam, wie ich es erwartet hatte.
    In einem Spiegel konnte ich beobachten, wie sich das Eingangsschott öffnete. Vaikhuur kam herein, und der Hangarmeister folgte ihm.
    „Wieder einmal gutgegangen", stellte Settheran zufrieden fest.
    Mit einem Ruck schwenkte ich den Sessel um 180 Grad herum.
    „Nur fast gutgegangen", sagte ich und brachte die Waffe in Anschlag.
    Zögernd hoben die beiden ihre Arme.
    „Laß den Krückstock fallen!" befahl ich.
    Der Alte gehorchte.
    „Was willst du von uns?" fragte der Unan-Kjur.
    „Ihr seid mir zwei schöne Helden", sagte ich. „Wenn der Meister das sehen würde, würde er euch die Häute eigenhändig vom Leib kratzen. Elende Feiglinge seid ihr, die sich verkrümeln."
    „Es war unser einziger Ausweg", behauptete Vaikhuur. „Das mußt du doch verstehen. Wir sind alt und keine Kämpfer mehr. Unsere Zeit ist bald vorüber. Wenn wir dir bei der Suche nach dem wahren Meister helfen sollen, brauchst du uns lebend. Wir hätten uns schon kurz vor der Ankunft beim Arsenal wieder gemeldet."
    „Ihr seid hochgradige Idioten! Es leben nur noch fünf Mann und ich."
    „Und wir", sagte Settheran.
    „Ich glaube, euch ist das Liquorac zu sehr in den Kopf gestiegen."
    „Die Maschine produziert nur noch geringe Mengen", sagte Vaikhuur. „Irgend jemand ruß Varquasch übermäßig gefüttert haben. Er ist sehr dick geworden. Aber ich habe ihn ein wenig auf Vordermann gebracht."
    Er lachte gehässig. Ich konnte mir denken, was er damit meinte.
    „Ich glaube auch zu wissen, wer ihn gefüttert hat", fuhr der Alte fort. „Ich nehme an, es warst du!"
    „Und wenn es so wäre?"
    „Dann untermauert das unseren Verdacht, daß du der Mörder bist. Du versuchst mit allen Mitteln, uns umzubringen. Du hast einen Helfer, eine programmierte Mördermaschine oder etwas Ähnliches. Wenn du es nicht mit Gewalt schaffst, dann eben durch den Entzug des Liquorac."
    So dumm waren seine Überlegungen gar nicht. Ich stellte deutliche Parallelen zu dem her, was Dorota ermittelt hatte.
    „Ich kann eure Überlegungen sogar irgendwie verstehen", versicherte ich den beiden. „Aber sie sind falsch. Ich brauche euch schließlich noch, wenn wir erst am Arsenal der Baolin-Nda angelangt sind. Daher schlage ich vor, wir schließen Frieden. Und ihr kehrt in die Bugzentrale zurück. Dort seid ihr sicherer als hier."
    „Wie können wir dir glauben?" fragte Vaikhuur voller Mißtrauen.
    Ich hatte auf diese Frage gewartet.
    „Ganz einfach, Alter. Wenn ich euch beseitigen wollte, dann hätte es keine günstigere Gelegenheit gegeben, als eben diese hier."
    Ich steckte demonstrativ die Waffe weg.
    Die beiden Hautträger starrten sich an. Dann nickten beide. Ich hatte sie überzeugt.
    Wir hatten noch nicht die Hälfte des Weges zurückgelegt, als mein Funkempfänger ansprach. Es war Dorota.
    „Ich habe Vaikhuur und Settheran gefunden", sagte ich schnell, damit sie sich darauf einstellen konnte.
    Die beiden Hautträger konnten ja auch hören, was sie sagte.
    „Verstanden, Meister Alaska", kam

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