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1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Antwort. Sie hatte natürlich prompt auf die alte Anrede umgeschaltet. „Eine Meldung aus dem Kantinenraum. Es wurden wieder zwei Angehörige der Mannschaft umgebracht."
    Settheran stöhnte auf. Vaikhuur klammerte sich mit beiden Händen an seinen Blitze schleudernden Krückstock.
    „Wir sehen uns das an, Fasoldog", antwortete ich knapp.
    Beide Eingänge zur Kantine waren verbarrikadiert. Ich mußte laut schreien, bis die Piraten endlich einen Weg freiräumten.
    Tumed stürzte auf mich zu.
    „Das Monster kann durch Wände gehen!" schrie er und fuchtelte wild mit seinen Ärmchen herum. „Es war alles zu, Meister, aber es kam trotzdem herein und hat die beiden Wachen zerstückelt."
    Ich sah mir das Chaos in Ruhe an. Der Raum war etwa zwanzig mal zwölf Meter groß. Er besaß nur zwei Eingänge, beide auf einer Seite. Einen hatten die Piraten freigeräumt. Der andere war mit Tischen und Schränken zugestellt sowie mit dicken Plastikseilen gesichert. Alles war unberührt.
    In einer Ecke lagen dicht nebeneinander die beiden Leichen. Erwartungsgemäß zeigten sie die gleichen Spuren von schweren körperlichen Verletzungen.
    Die drei Überlebenden waren Tumed, der vierbeinige Resilok und der bleiche Mosterz, der durch seine trompetenförmige Schnauze auffiel.
    Ich schüttelte den Kopf, während sich meine Gedanken wieder einmal überschlugen. War es wirklich denkbar, daß die vermutliche Mördermaschine durch Wände gehen konnte?
    Vielleicht benutzte sie ein ähnliches Gerät, wie es der Distanzspringer war, der kurzzeitig die Außenwand der CANT an bestimmten Stellen auflösen konnte. Möglich war alles.
    „Wer hielt Wache?" fragte ich zur Sicherheit noch einmal.
    Resilok deutete stumm auf die beiden Toten.
    „Ich wurde von einem klappernden Geräusch wach", teilte mir Tumed mit. „Da sah ich das Chaos und weckte Mosterz und Resilok."
    Etwas stimmt hier nicht, sagte ich mir.
    Diese Unlogik!
    Die beiden Wachen wurden - vermutlich in einer Blitzaktion, denn auch sie hatten die Waffen nicht mehr benutzen können - umgebracht. Die drei Schlafenden aber blieben ungeschoren. Das ergab irgendwie keinen Sinn.
    Ich setzte mich mit Dorota in Verbindung, wobei ich sie natürlich mit „Fasoldog" ansprach.
    „Schick die beiden Roboter! Die Suche nach dem Mörder sollen sie abbrechen. Sie könnten noch Monate suchen und ihn nicht finden. Sie sollen die Leichen wegräumen und dann zum Schutz der Überlebenden hier in der Kantine bleiben."
    „Wird ausgeführt, Meister Alaska."
    Ich wandte mich noch einmal an Tumed.
    „Du sagtest, du wurdest von einem klappernden Geräusch wach?"
    „Ja, Meister. Es kann natürlich auch sein, daß ich es geträumt habe. Aber eigentlich bin ich mir ziemlich sicher."
    Ich ging den ganzen Raum ab. Unter einem Tisch entdeckte ich eine Klappe in der Wand, die sich leicht bewegte. Ich kniete mich hin und stieß mit einer Hand dagegen. Die Klappe pendelte hin und her.
    Ich öffnete sie ganz. Dahinter war ein dunkler Gang sichtbar, etwa einen Meter hoch und nicht ganz so breit.
    „Besorgt mir eine Lampe!" rief ich.
    Tumed brachte sie mir.
    Ich leuchtete den Boden ab. Da waren dünne Spuren im Staub, aber etwas Genaues ließ sich nicht ausmachen.
    „Fasoldog", sprach ich in das Funkgerät. „Ich habe hier eine Art Kriechgang im Kantinenraum entdeckt.
    Er führt ziemlich genau von der Mitte der Seite, die den Eingängen gegenüberliegt, irgendwohin in Richtung Zentrum. Kannst du damit etwas anfangen?"
    „Vielleicht ein Teil des Belüftungssystems", vermutete der Bordcomputer. „Oder ein Geheimgang. Der Meister erwähnte einmal, daß es viele Wege gibt, um innerhalb der CANT an ein bestimmtes Ziel zu gelangen."
    „Soll ich mal nachsehen?" bot sich Tumed an. „Ich passe da leicht hinein. Du aber nicht, Meister Alaska."
    Ich staunte über den Mut des Zwerges, aber ich gab ihm den Weg mit einem Wink frei.
    „Nimm die Lampe mit", forderte ich ihn auf.
    Er eilte gebückt davon. Sekunden später war der Lichtschein hinter einer Biegung verschwunden. Es wurde sehr still. Der Atem der Anwesenden war das einzige zu hörende Geräusch.
    Und keine Minute später kam Tumed durch den normalen Eingang wieder in den Kantinenraum.
    „,Die Vermutung des Bordcomputers war richtig", sagte er. „Der Schacht ist mit anderen verbunden, die in die Nebenräume führen. Auf diesem Weg könnte das Ungeheuer gekommen sein."
    Ich wandte mich an die drei Überlebenden.
    „Macht das Loch dicht! Und sucht nach weiteren

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