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1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dazu erklangen unverständliche Schreie von mindestens zwei Wesen.
    Als ich um eine Biegung in einen anderen Gang rannte, sah ich zwei Gestalten. Es waren der riesige Gielsage und der zwergenhafte Tumed. Gielsage feuerte mit zwei Waffen auf ein Ziel, das ich noch nicht sehen konnte.
    Erst als ich neben den beiden angekommen war, erkannte ich, daß er mit den Energiestrahlen eine Innenwand zum Glühen gebracht hatte. Sonst war da nichts zu erkennen.
    Gielsage stellte das Feuer ein. Die beiden schweren Impulsstrahler verschwanden in den Gürteltaschen.
    „Erledigt", stellte er zufrieden fest. „Das Monster ist tot. Nichts übriggeblieben."
    Tumed schaute zu mir hoch. Wenn ich seine Mimik richtig deutete, dann zeigte sie Verzweiflung.
    „Wen oder vielmehr was hast du erledigt?" wandte ich mich an den Koloß.
    „Das Monster", behauptete er zufrieden. „Es wird keinen mehr von uns töten. Ich bin der Sieger. Dabei war es größer als ich."
    Er drehte sich um und ging davon.
    „Gielsage!" rief ich. „Warte!"
    „Laß ihn gehen", bat mich Tumed leise.
    „Warum?"
    „Wir wollten nur einen kleinen Rundgang machen", berichtete der Kleine. „Gielsage war schon etwas merkwürdig. Dauernd faselte er davon, daß er das Monster erledigen würde. Plötzlich zog er seine Waffen. Er schrie etwas Unverständliches und feuerte wild drauflos. Ich habe kein Monster gesehen. Ich glaube, er ist übergeschnappt. Da war wirklich nichts."
    Ich ging zu der Wand, die allmählich wieder erkaltete. In der Tat entdeckte ich absolut nichts, was auf die Reste eines Wesens hindeutete.
    „Er hatte wohl schon immer eine Schraube locker", plapperte Tumed neben mir. „Nur durfte ihm das keiner sagen. Gielsage war schon immer sehr jähzornig. Viele haben das zu spüren bekommen. Jetzt ist er völlig durchgedreht. Er ist zwar stark, aber eigentlich ein größerer Feigling als ich."
    Ich konnte mir schon vorstellen, daß die Angst den großen Kerl an den Rand des Wahnsinns oder gar in diesen hineingetrieben hatte. Wenn die anderen Piraten auch noch durchdrehen würden, könnte das die ohnehin kritische Situation weiter verschärfen. Die Sache mußte geklärt werden.
    Um ganz sicherzugehen, suchte ich noch einmal alles ab. Es gab nicht den geringsten Hinweis darauf, daß hier etwas zerstört worden war. Ein Lebewesen, das größer als der Drei-MeterKoloß war, konnte man nicht zerstrahlen, ohne leicht erkennbare Reste zu hinterlassen.
    „Komm, Kleiner!"
    Tumed tippelte neben mir her in Richtung der Unterkünfte und Kantine. Der Gang machte einen Knick.
    Dann sah ich Gielsage. Er lag auf dem Boden in seinem Blut. Er rührte sich nicht mehr. Der Angreifer hatte ihm offenbar nicht einmal Zeit gelassen, die Waffen zu ziehen. Die Wunden an seinem Körper waren tief.
    Ein Arm hing nur noch lose am Oberkörper. Das Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit mit Rißwunden übersät.
    Tumed zitterte am ganzen Leib. Dazu klapperte er mit den Zähnen.
    Ich hatte meine Waffe gezogen. Aufmerksam blickte ich mich um. Weit und breit war niemand zu sehen.
    „Herr", stöhnte der Zwerg. „Wie kann jemand in so kurzer Zeit einen so starken Kerl dermaßen zurichten?"
    „Ich weiß es nicht", gab ich zu.
    Meine Gedanken waren für einen Moment bei Varquasch. Er war zwar noch größer als Gielsage, aber dessen Tod bewies, daß auch der Elefantenartige ein Opfer des Unbekannten werden konnte.
    Ich rief nach Dorota und forderte sie auf, die beiden Roboter für die Beseitigung der Leiche herzuschicken. Dann brachte ich Tumed in die Kantine, wo sich die verbliebenen vier Piraten aufhielten. Die vier sprangen auf, als ich in den Raum trat.
    Es war ihnen anzusehen, daß sie sich am liebsten auf mich gestürzt hätten. Auch Tumed spürte das.
    „Halt!" rief er. „Meister Alaska kann nicht der Mörder sein. Gielsage wurde soeben das Opfer des Killers, aber ich war während der Zeit bei Meister Alaska. Und zwar von dem Moment an, an dem uns Gielsage in dem Irrglauben ließ, er hätte ein Monster erledigt. Ihr könnt mir also glauben."
    Das Wort des Kleinen schien bei den Piraten etwas zu zählen, denn sie setzten sich stumm wieder hin.
    „Bleibt von nun an alle zusammen", befahl ich den Piraten, „wo immer es geht. Und zwei Mann müssen ständig wach sein."
    „In Ordnung", antwortete Resilok, ein schuppiger Vierbeiner. Er hatte sich wohl selbst zum Sprecher der verbliebenen fünf Piraten gemacht. „Aber wir haben eine Frage. Wo halten sich die Meister Vaikhuur und Settheran

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