1813 - Die Mörder von Bröhnder
optischen Mitteln noch problematischer gewesen.
„Fasoldog, kannst du die Stelle bestimmen, an der die CANT vor sechsundsechzig Jahren in das Arsenal flog?"
„Leider nein. Ich habe keine Aufzeichnungen darüber. Als ich zum ersten Mal mit dem wahren Meister an diesen Ort kam, lief alles wie automatisch ab. Kummerog lenkte die CANT mehr nach Gefühl. Er fand sofort die richtige Stelle, was eigentlich verwunderlich ist."
Für mich war diese Aussage ein weiterer Beweis dafür, daß das Passantum den Mutanten regelrecht gelotst haben mußte. Im Bericht meiner Haut war davon nicht die Rede gewesen. Vermutlich hatte Kummerog das Lotsen gar nicht bemerkt.
Ich forschte noch einmal nach, ob meine Haut mir da etwas verschwiegen hatte, aber dem war nicht so.
Zunächst versuchte ich es per Funk. Seit ich das Arsenal verlassen hatte, waren immerhin 45 Tage vergangen. In dieser Zeit konnten Perry und Bully nach Trokan zurückgekehrt sein, um Hilfe zu holen und erneut ins Arsenal vorzustoßen. Es war nur logisch, daß die Freunde etwas zu meiner Rettung unternehmen würden.
Aber alle Funkanrufe blieben unbeantwortet. Weder der erhoffte terranische Brückenkopf noch das Arsenal selbst oder jemand anderes meldete sich. Da drüben gab es niemanden, der ein Funkgerät besaß.
Es konnte natürlich sein, daß die Außenhülle gar keine Funkwellen passieren ließ. Aber das hätten die Terraner sicher längst herausgefunden und für Abhilfe gesorgt.
Danach begann ich mit mehreren Anflügen auf exponierte Stellen in der Hoffnung, daß sich irgendwo automatisch ein Schleusentor öffnete.
Vaikhuur machte kein Geheimnis daraus, daß er das für einen Witz hielt. Er wurde immer aufsässiger und unruhiger; und damit allmählich eher zu einem Ballast. An eine ehrliche Unterstützung dachte er nicht.
Ich stellte verschiedene Überlegungen an. Wenn ich allein ins Arsenal gelangen könnte, wäre ich vielleicht gerettet. Vielleicht, denn ich war mir nicht sicher, ob ich allein den Weg zurück über die Brücke in die Unendlichkeit gehen konnte. Ich mußte auf die Hilfe durch Perry hoffen.
Für diesen Fall waren die drei Piraten auf sich gestellt. Fasoldog-Dorota würde sie vielleicht nach Klinker zurückbringen.
Auch ein Vielleicht, denn da war ja noch die große Unbekannte, die Mörder-Maschine, oder was immer es war.
Und dann war da Varquasch. Ich würde ihn seinem Schicksal überlassen, und das gefiel mir nicht sonderlich.
Ich konnte es drehen und wenden, wie ich wollte: Die ganze Situation war absolut unbefriedigend und ungeklärt.
Meine Anflugversuche gab ich schließlich auf.
„Wir landen zunächst auf der Außenhülle", entschied ich. „Dann steigen Settheran und ich mit Raumanzügen aus, um die Oberfläche genauer in Augenschein zu nehmen. Wir werden irgendwo einen Einstieg finden."
Tumed war anzusehen, daß es ihm nicht gefiel, mit Vaikhuur allein an Bord bleiben zu müssen, aber ich hielt das für die beste Lösung.
„Fasoldog, wir bleiben in Funkkontakt. Such einen beliebigen Ort für die Landung aus und mach den Distanzspringer klar."
„Ich komme mit", sagte Vaikhuur entschieden. „Ich bleibe nicht mit dem Ungeheuer allein an Bord."
„Haben wir einen Raumanzug für Tumed?" fragte ich.
„Natürlich", entgegnete der alte Hautträger.
„Dann gehen wir alle zusammen."
Ich schickte den Roboter los, um Tumeds Raumanzug zu holen.
8.
Dorota hatte die CANT sicher und ohne Zwischenfälle abgesetzt. Wir trugen unsere Raumanzüge.
Damit begaben wir uns in einen Nebenraum, von dem aus der Distanzspringer benutzt werden konnte. Das übernahm der Bordcomputer. Er schuf eine Lücke in der Außenwand, und wir wurden mit Traktorstrahlen ins Freie befördert.
Dann stand ich auf der Oberfläche des Arsenals. Hier herrschte eine geringe Gravitation, die durch unsere Raumkombinationen künstlich vergrößert wurde, so daß wir uns frei bewegen konnten.
„Ich umrunde das Arsenal in dieser Richtung." Ich deutete auf eine kugelförmige Ausbeulung. „Tumed begleitet mich. Vaikhuur und Settheran, ihr geht genau in die entgegengesetzte Richtung. Achtet auf alles, insbesondere auf Öffnungen, Schotts oder Ähnliches. Haltet die Richtung, dann treffen wir uns wieder."
Dorota konnte unsere Gespräche, die wir über Normalfunk führten, mithören und auch selbst mit jedem von uns Kontakt aufnehmen.
„Ich schlage vor, daß sich jede Gruppe alle fünf Minuten meldet", teilte sie uns mit.
„So wird es gemacht", sagte
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