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1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jahren entfernt", antwortete Gonzerol mit seiner piepsenden Stimme, die mich an Gucky erinnerte. „Er fiel aus, und wir hatten keine Ersatzteile. Das Kommando, das sie besorgen sollte, kehrte nicht zurück. Und ein zweites wollten wir nicht riskieren."
    Wir gingen weiter. Auch hier lag überall Dreck herum. In einer Ecke standen zwei regungslose Roboter.
    „Funktionieren die beiden noch?" Ich deutete auf die beiden Gestalten aus schimmerndem Metall.
    „Aber natürlich!" prahlte Gonzerol. „Schließlich bin ich hier der Cheftechniker."
    Daß er nicht in der Lage gewesen war, den Gravolift wieder in Betrieb zu nehmen, hatte er geflissentlich übersehen.
    „Dann programmiere sie so, daß sie den Unrat entfernen", befahl ich.
    „Warum?" Er verdrehte sein Auge.
    „Wenn wir den Herrn gefunden haben", entgegnete ich, „und er nach Klinker zurückkehrt, dann muß er nicht gerade wissen, daß ihr hier alles vernachlässigt habt. Er wird sowieso entsetzt sein und euch bestrafen."
    Das Argument überzeugte Gonzerol. Er gab den Robotern den entsprechenden Auftrag, und wir setzten unseren Weg fort.
    Die Schräge endete vor einem Tor, das sich selbständig öffnete, als wir davor standen. Mein Blick ging in eine große, helle Halle.
    Auf einem Podest stand eine vier Meter große Figur aus Plastik. Es war unschwer zu erkennen, daß es sich dabei um Kummerog handeln sollte.
    Vor der Statue knieten zwei Gestalten auf dem Boden. Sie hatten die Hände über dem Kopf gefaltet und murmelten unverständliches Zeug.
    „Der Betsaal", erklärte Vaikhuur.
    Ich verstand immer besser, was sich seit dem Verschwinden Kummerogs hier abgespielt haben mußte.
    Die Hautträger hatten einen regelrechten Kult um den angeblichen Gottmeister aufgezogen. Sie hatten ihre Machtposition damit gefestigt.
    Mir war das alles ziemlich egal. Ich mußte mich notgedrungen aber damit befassen, denn ich brauchte diese Kerle, um mein Ziel zu erreichen.
    „Weiter!" verlangte ich.
    Wenig später betraten wir das Lager. Die Beleuchtung funktionierte erst, als sich Gonzerol mehrere Minuten mit einem offenen Schaltkasten beschäftigt hatte. Auch hier wirkte alles völlig verwahrlost.
    Ich sah verschiedene Waffen und Geräte, aber auf allem lag eine dicke Staubschicht.
    „Wir haben uns seit dem Verschwinden Kummerogs mehr darum gekümmert, unser Leben erträglich zu gestalten", sagte Vaikhuur. „Ehrlich gesagt, Alaska, wir vier verbliebenen Hautträger haben nicht damit gerechnet, daß unser Herr noch einmal zurückkehrt. 66 Jahre sind verdammt lange. Wir haben angenommen, daß irgend jemand die CANT abgeschossen hat. Du mußt das alles verstehen, denn unsere Körper altern auch.
    Ich hätte unter normalen Bedingungen vielleicht noch zehn oder zwölf Jahre, Gonzerol höchstens zwanzig. Und Settheran, der Hangarmeister, müßte schon längst tot sein. Wir haben aber etwas unternommen, um unser Dasein zu verlängern."
    „Ihr seid Idioten", bemerkte ich dazu.
    „Durchaus nicht. Wir haben weiter Beutezüge gestartet und auch neue Leute angeworben. Aber wir haben uns primär um uns gekümmert, als nach fünf Jahren von Kummerog nichts zu hören und zu sehen war.
    Was suchst du hier?"
    „Es wird nicht einfach sein", entgegnete ich, „in das Arsenal einzudringen. Daher möchte ich alles an technischer Ausrüstung mitnehmen, was uns hilfreich sein könnte."
    „Ich denke, die CANT ist schon einmal in dieses merkwürdige Arsenal geflogen." Der Einäugige schaute mich mißtrauisch an. „Warum sollte es uns nicht ein zweites Mal gelingen?"
    „Du kapierst nichts! Als Kummerog das Arsenal der Baolin-Nda erreichte, war es noch voll funktionsfähig. Jetzt ist es das nicht mehr. Wir werden Probleme bekommen." ‘ „Die CANT hat Waffen, die jedes Tor öffnen", meinte Vaikhuur.
    „Das Arsenal ist etwas Besonderes", sagte ich. „Ihr könnt euch das nicht vorstellen. Aber ich muß davon ausgehen, daß es sich auch mit Gewalt nicht so leicht betreten läßt."
    Die beiden Hautträger sagten nichts mehr dazu. Sie mußten mir einfach glauben.
    „Ich zeige dir unseren kostbarsten Schatz", bot Vaikhuur an. „Komm!"
    Wir gelangten über einen noch intakten Gravolift auf die unterste Ebene. Nach dem Wissensstand der Haut war dieser Bereich nie ausgebaut oder genutzt worden. Nun entdeckte ich hier Wände und Türen, die es früher nicht gegeben hatte.
    Vor einer Gittertür blieb Vaikhuur stehen. Er winkte mich heran.
    Auf einer einfachen Liege lag eine entfernt humanoide Gestalt.

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