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1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedeckt. An der Spitze saß ein relativ kleiner Mund, der mich an einen Ameisenbär erinnerte. Die Augen lagen weit dahinter. Sie standen sehr eng und waren knallgelb.
    Dazwischen lag die Nase, gebildet von vier etwa zehn Zentimeter langen Schlitzen, die von kleinen Hautlappen eingefaßt wurden.
    Vaikhuur schleuderte mit seinem Elektro-Krückstock Blitze in den verdreckten Käfig. Gepeinigt schrie das arme Tier auf. Es sprang in die Höhe, um den Blitzen auszuweichen.
    Dabei entdeckte ich acht elektrodenartige Plastikkappen an seinem Unterleib, die mit dünnen Schläuchen verbunden waren. Die Schläuche führten aus dem Käfig heraus zu einer klobigen Maschine.
    „Was hat das alles zu bedeuten?" wollte ich wissen.
    Natürlich hatte ich Mitleid mit der armen Kreatur, aber das durften die beiden Hautträger nicht wissen.
    Nun war mir klar, warum die Haut des armen Wesens so rissig und zerschunden war. Das waren die Narben, ‘die die Elektroblitze hinterlassen hatten.
    „Wir müssen Varquasch regelmäßig Schmerzen zufügen", gab der Wissenschaftler bereitwillig und etwas überheblich zur Auskunft. „Dann sondert er ein Hormon über die Drüsen ab, das von der Liquorac-Maschine abgesaugt wird."
    Er ging zu der Maschine und öffnete eine Klappe an der Oberseite. Dahinter wurde ein großer, durchsichtiger Behälter mit einer gelblichen Flüssigkeit sichtbar.
    „Fruchtsaft." Der Unan-Kjur deutete auf den Behälter. „Das Hormon wird zugesetzt und in einem bestimmten Verhältnis vermischt."
    Nun öffnete er eine Klappe an der Unterseite. In dem Fach standen vier kleine Plastikbecher, die etwa zur Hälfte mit einer braungelben, breiigen Soße gefüllt waren. Auf den Bechern standen die Buchstaben V, G, Sund K.
    „Das ist das fertige Liquorac." Er nahm den Becher mit dem Vheraus und nahm einen kleinen Schluck.
    „Jeder von uns vier Hautträgern hat seinen eigenen Becher. Die Buchstaben stehen für unsere Namen. Liquorac hat eine lebensverlängernde Wirkung. Damit halten wir uns fit. Das einfache Fußvolk bekommt nur dann vom Liquorac, wenn etwas übrig ist. Natürlich sind sie alle gierig darauf. Probier mal!"
    Erreichte mir den Becher. Ich roch daran. Das Zeug stank erbärmlich.
    „Mein Körper ist noch sehr jung." Ich gab ihm den, Becher zurück. „Ich brauche keine Stimulanzen."
    „Wie du meinst, Alaska."
    Varquasch röchelte erneut. Es klang grauenvoll und ging mir bis ins Mark. Ein paar rudimentäre Klänge waren zu erkennen, die man als Wortfetzen deuten konnte.
    Hörte ich da nicht: „Hunger! Hunger!"?
    Sicher war ich mir nicht. Wahrscheinlich spielte mir mein Mitgefühl einen Streich.
    Vaikhuur ging zu einem großen, offenen Kasten, der mit einer grobkörnigen Substanz gefüllt war. Er nahm eine Handvoll davon und warf sie in den Käfig. Heißhungrig stürzte sich Varquasch auf die Körner. Mit rasender Geschwindigkeit griff er sie auf und stopfte sie sich ins Maul.
    „Wir müssen ihn kurzkalten", erklärte der Unan-Kjur mit einem gemeinen Grinsen. „Er muß leiden, hungern und Schmerzen verspüren, damit er seine Hormone absondert."
    Ich wollte mich angeekelt abwenden, aber ich hielt durch. So schlimm es war, ich mußte das grausame Spiel mitmachen.
    Kaum hatte Varquasch den letzten Brocken verschlungen, da sprang er an das Gitter. Der große Kerl stieß dumpfe, gequälte Laute aus, die wieder fast ein wenig wie normale Worte klangen.
    >Er will immer mehr zu fressen." Vaikhuur lachte und schleuderte erneut Blitze nach Varquasch. „Aber er kriegt nichts."
    Ich atmete auf, als wir den grausamen Ort wieder verließen. Die Mörder von Bröhnder widerten mich an.
    Und für den armen Varquasch empfand ich Mitgefühl. Helfen konnte ich ihm aber nicht, ohne mich selbst verdächtig zu machen.
    Wir durchstreiften den gesamten Wohnbereich. Vaikhuur und Gonzerol zeigten mir ihre Lager mit den Beutestücken verschiedener Raubzüge, aber es war nichts dabei, was sich für meine Zwecke nutzen ließ.
    Zum Schluß suchten wir noch einmal den Hangar auf. Settheran und Kaydessel waren zusammen mit einem Dutzend anderer Piraten und mehreren Robotern dabei, die CANT für den nächsten Einsatz vorzubereiten.
    Dann ließ ich mir eine Wohnkabine zuweisen. Ich legte mich auf die einfache Pritsche und dachte nach.
    Kummerogs Haut meldete sich.
    „Alaska", sagte sie, „du bist jetzt der Anführer. Was willst du denn wirklich?"
    „Ich will zurück zu meinen Leuten", antwortete ich auf mentalem Weg. „Kummerog und die Mörder

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