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1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)

1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)

Titel: 1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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Ich habe in dieser Zeit zwischen zwanzig- bis dreißigtausend Seiten Fachliteratur gelesen, um wirklich ganz nah an der Geschichte und den Fakten zu bleiben, und denke immer noch, dass ich vieles nicht weiß. Eigens für dieses Buch habe ich meinen Wohnsitz von Freiberg nach Leipzig verlegt und lernte die Stadt inzwischen lieben.
    Doch ich hätte dieses gewaltige, vielschichtige und bedeutende Thema nicht anders anpacken können. Zu groß sind mein Respekt vor der Geschichte und der Wunsch, so genau wie nur möglich zu erzählen, was damals wirklich geschah. Denn all die vielen Bulletins und sonstigen offiziellen Berichte sagen uns nicht die Wahrheit. Darauf werde ich noch zu sprechen kommen.
    Der Lohn der Mühe war für mich, Stück für Stück zu entdecken, dass ich die Protagonisten gar nicht künstlich verknüpfen muss, sondern viele von ihnen tatsächlich in Verbindung miteinander standen.
    Dass der Rittmeister von Colomb, der mit seinem erfolgreichen und klug durchdachten Wirken ein Gegenstück zum Lützower Freikorps bildete, tatsächlich am 4 . Juni 1813 auf die Truppe des Majors von Lützow traf, dass sie sich ausgerechnet am 9 . Juni wiederbegegneten und ihre unterschiedlichen Positionen zu den Fragen des Waffenstillstandes diskutierten, war ein Geschenk des Schicksals an mich und die Leser. Ebenso die Verbindung zwischen Thielmann und Körner, ihre Begegnung in Reichenbach sowie das von Thielmann, Colomb und dem legendären Hetman Platow gemeinsam bestrittene Gefecht bei Altenburg und vieles andere mehr.
    Auch die spektakuläre Szene, in der Festungskommandant Thielmann vor den Mauern Torgaus mit General Reynier verhandelt, während auf seinen Befehl hin an allen Geschützen Kanoniere mit brennenden Lunten stehen, hat tatsächlich stattgefunden. Die Dramatik dieser Stunde und der Mut dieses sächsischen Generals haben mich so beeindruckt, dass ich dafür das Gesamtkonzept für den Roman änderte und die Handlung nun Anfang Mai beginnt, was eine gute Entscheidung war.
    Worüber Thielmann und Reynier vor geladenen Kanonen und angelegten Gewehren gesprochen haben, weiß natürlich niemand. Aber es wird sicher so ähnlich vonstattengegangen sein, wie ich es beschreibe.
    Thielmanns Briefe von Scharnhorst, an Kleist und an seine Frau existieren; ich habe sie nur ganz behutsam etwas an die heutige Schreibweise angeglichen. Ebenso die Proklamationen Blüchers und Wittgensteins an die Sachsen, Napoleons unverblümte Warnung »Liebt euern König! …« sowie sämtliche zitierte Berichte der
Leipziger Zeitung
und der
Freyberger Gemeinnützigen Nachrichten.
Den Skandal um die verschlüsselte Danksagung an den Rittmeister von Colomb in einer Annonce vom 14 . Juni 1813 , der zur Verhaftung des Zeitungspächters Mahlmann führte, hat es tatsächlich gegeben.
    Frei erfunden sind in diesem Roman von den wichtigen Figuren nur Henriette, Maximilian, Felix, Richard, die beiden de Trousteaus und die Familie Tröger. Wobei es sicher Hunderte ähnlicher Schicksale gab.
    Friedrich Gerlach wirkte in Freiberg als Buchdrucker und Zeitungsverleger, wie ich es beschrieben habe. Seine Mutter wurde tatsächlich mit elf von der Schule genommen, weil ihr Vater das Lesen und Schreiben für Mädchen überflüssig hielt. Alle Zeitungstexte, über die er spricht oder die Henriette liest, einschließlich der Anzeigen über das Bild von der gesprengten Dresdner Pöppelmannbrücke, der Danksagung Dr. Bursians, des Sprachführers für Russisch und des Extrablattes über die Feierlichkeiten zu Napoleons Geburtstag werden Sie im Originaljahrgang 1813 seiner
Freyberger Gemeinnützigen Nachrichten
finden.
    Professor Lampadius veranstaltete wirklich Kurse für die Hausfrauen zur Herstellung von Zuckerersatz, und von dem Vater der wissenschaftlichen Mineralogie, Abraham Gottlob Werner, ist überliefert, dass er preußische Verwundete in Freiberg pflegte.
    Julian Reil und Moritz von Klitzing stehen im Matrikelbuch der Freiberger Bergakademie, daneben die Notiz, sie hätten sich zu den Lützowern gemeldet und dass von Klitzing gefallen sei. Julian Reils Vater, der angesehene Mediziner Johann Christian Reil, wurde nach der Völkerschlacht beauftragt, einen Bericht über die Lage in den Lazaretten zu verfassen, und was er über die Lage in Leipzig schreibt, ist haarsträubend. Wenig später starb er an Typhus, mit dem er sich während seiner Arbeit infiziert hatte – wie viele Ärzte jener Zeit, Ende 1813 auch der Freiberger Dr. Meuder.
    Larrey ging am 15

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