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1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)

1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)

Titel: 1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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Gewissensentscheidung vom Mai 1813 Respekt abnötigt. Die Briefe des Königs belegen seine Ehrbarkeit – bis der König ihn verriet. Der König war der Verräter!
    Auch der französische General Moreau gilt manchem noch als Verräter. Dabei stand er treu zu seiner republikanischen Gesinnung. Sein einbalsamierter Körper wurde auf Geheiß des Zaren nach St. Petersburg zur Ruhe gebettet. Seine Füße jedoch wurden auf den Räcknitzer Höhen bei Dresden feierlich beigesetzt und ein Denkmal darüber errichtet. Ludwig XVIII . ernannte ihn posthum zum Marschall von Frankreich. Ob der überzeugte Republikaner wohl diese Auszeichnung zu Lebzeiten von einem Kaiser angenommen hätte?
    Endlich seinem Wirken entsprechend gewürdigt werden soll Eugen von Württemberg. Unter Militärhistorikern hat sich inzwischen durchgesetzt, dass er der wahre Sieger von Kulm ist. Doch die zuversichtlichen Worte seines Freundes und Ratgebers Wolzogen erfüllten sich nicht. Zu beider Lebzeiten und auch noch lange danach wurden stets nur Kleist und Ostermann-Tolstoi als Sieger von Kulm genannt. Als in seiner Gegenwart der Grundstein für das russische Siegesdenkmal gelegt wurde, blieb Eugen von Württemberg erneut unerwähnt, was er nicht verwinden konnte. Nur die Bewohner des Dorfes Krietzschwitz bei Pirna widmeten dem jungen und entschlossenen russischen General deutscher Herkunft hundert Jahre später ein bescheidenes Denkmal. Nahe Güldengossa südlich von Leipzig erinnert eine Stele daran, dass er hier am 16 . Oktober 1813 mit zehntausend Mann die Schlacht bei Wachau eröffnete.
    Lediglich in vier Punkten bin ich aus dramaturgischen Gründen ein wenig von der Wirklichkeit abgewichen. Keiner davon ist entscheidend für das Gesamtbild.
    Nicht der Leibgrenadier Franz von Dreßler, sondern ein Major von Cerrini überbrachte das Schreiben Reyniers an Thielmann. Der Oberst von Carlowitz hatte seine Audienz beim König in Prag nicht am 8 . Mai, sondern schon einige Tage zuvor. Napoleon unterbreitete sein Angebot zum Waffenstillstand am 1 . Juni 1813 und nicht – wie hier geschrieben – unmittelbar nach Durocs Tod, auch wenn es sicher einen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen gibt. Und das Gespräch zwischen Hußel und Rochlitz im Frege-Haus hat nie stattgefunden.
    Rochlitz erlebte die Einnahme der Stadt in seinem Haus nahe der Barfüßerpforte. Ich schrieb diese Szene, weil Friedrich Rochlitz in seinen Briefen später eine ähnliche Episode wie die schildert, die bei mir Hußel erfindet und die einfach zu schön klingt, um wahr zu sein. Nicht zuletzt wollte ich damit auch meine eigenen Zweifel zum Ausdruck bringen: Wie kann man all das Grauen dieser Tage aus den Augenzeugenberichten wiedergeben, ohne zu beschönigen, aber auch, ohne dass die Leser sich vor Entsetzen abwenden?
    Zweihundert Jahre nach der schrecklichen Schlacht, die eine neue Dimension des Tötens einleitete, ist es an der Zeit, zu erzählen, wie es dazu kam, worum es wirklich ging und was dabei geschah.
    Frei von falschem Pathos, Heldenverehrung, überzogenem Nationalismus und Propagandalügen. Aus sächsischer Perspektive, denn hier hat es sich zugetragen.
    Viele Menschen kommen in meinem Roman zu Wort, die fast vergessen sind und deren Schicksale es wert sind, bewahrt und beschrieben zu werden, wie zum Beispiel der Rittmeister von Colomb. Ich bin sehr glücklich über die Möglichkeit, sie wenigstens in der Phantasie der Leser wieder zum Leben zu erwecken.
    Natürlich endet diese Geschichte noch lange nicht am 19 . Oktober 1813 . Deshalb ist die Fortsetzung schon in Arbeit, wenn Sie dieses Buch in Händen halten.
    Doch zweihundert Jahre nach dieser mörderischen Schlacht ist es Zeit, der zahllosen Opfer zu gedenken und an das Elend zu erinnern, das sie über die Menschen brachte.
    Im Oktober 2013 wird es in Leipzig zahlreiche Großveranstaltungen geben, die an die Völkerschlacht erinnern (mehr unter www.leipzig 1813 .com ). Beim Biwak in Markkleeberg bei Leipzig werden sich vom 17 . bis 20 . Oktober 2013 Tausende Aktive aus vielen Nationen treffen. Dann sitzen die Nachfahren derer, die vor zwei Jahrhunderten aufeinander schossen, gemeinsam am Lagerfeuer und schließen Freundschaften. Ein schöner Gedanke!
    Bis dahin wird Leipzig um eine wichtige Sehenswürdigkeit reicher sein: das dreitausendfünfhundert Quadratmeter große Panoramabild von Yadegar Asisi zur Völkerschlacht, das am 3 . August 2013 im Panometer eröffnet wird (mehr unter www.asisi.de ). Wenn Sie genau

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