1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)
Noch auf dem Schlachtfeld erhielt Oudinot 1809 in der Schlacht bei Wagram den Marschallsrang für seine Leistungen. Während der »Hundert-Tage-Herrschaft« Napoleons blieb er im Ruhestand und diente danach den Bourbonen auf dem französischen Thron. Oudinot war der Sohn eines Brauers und wurde in der Grande Armée respektvoll »Vater der Grenadiere« genannt.
Dominique Jean Larrey, Erster Heereschirurg der Grande Armée, persönlicher Leibarzt Napoleons, * Beaudéan 8 . 7 . 1766 , † Lyon 25 . 7 . 1842
Als hervorragender Feldchirurg und Leibarzt Napoleons begleitete Larrey alle dessen Feldzüge und engagierte sich neben seiner eigentlichen medizinischen Tätigkeit für eine bessere Organisation der Verwundetenversorgung. Larrey führte die fliegenden Ambulanzen (ambulances volantes) ein, in denen die Verwundeten sogar direkt auf dem Schlachtfeld noch während des Kampfes operiert werden konnten, und schuf damit ein neuartiges bewegliches System medizinischer Hilfe im Krieg. Er selbst ging oft mit gutem Beispiel und großem Mut voran und operierte während des Kampfes auf dem Schlachtfeld.
Larrey veröffentlichte seine Erinnerungen und Erfahrungen aus den napoleonischen Kriegen, die eine rasche Verbreitung fanden und in viele Sprachen übersetzt wurden.
Józef Antoni Poniatowski, polnischer Fürst, Kriegsminister des Großherzogtums Warschau, General und Marschall der Grande Armée, * Wien 7 . 5 . 1763 , † Leipzig 19 . 10 . 1813
Seine Familie gehörte dem polnischen Adel an. Er selbst war Neffe des letzten polnischen Königs Stanislaus II . Poniatowski war der Hoffnungsträger der Polen und wäre ihr nächster König geworden, hätte ihn nicht am letzten Tag der Völkerschlacht der Tod ereilt.
1780 im österreichischen Heer dienend und polnische Divisionen ausbildend, wurde er 1792 im russisch-polnischen Krieg Oberbefehlshaber des polnischen Heeres. Nach der Niederlage ging er ins Exil nach Wien und Brüssel, kehrte jedoch 1794 nach Polen zurück, um sich am nationalen Aufstand von General Kosciuszko zu beteiligen. Nach dessen Scheitern wurde Polen zum dritten Mal geteilt. Damit war 1795 die Existenz des polnischen Staates beendet.
In der Folge knüpfte Poniatowski gute Kontakte zum preußischen Hof, erhielt einen Teil seiner konfiszierten Güter zurück und bekam die Ritterwürde des Schwarzen-Adler-Ordens und des Roten-Adler-Ordens.
Nach dem Frieden von Tilsit wurde er 1807 Kriegsminister des neuen, vom sächsischen König regierten Herzogtums Warschau und Oberbefehlshaber der polnischen Truppen auf Seiten Napoleons.
Die Hoffnung auf die Wiederherstellung Polens ließ Poniatowski und dessen Verbände zu treuen Verbündeten des französischen Kaisers werden. Sie nahmen sowohl 1809 am Krieg gegen Österreich als auch am Russlandfeldzug 1812 teil.
Sein Ende war ebenso tragisch wie das Schicksal Polens am Ende des 18 . und zu Beginn des 19 . Jahrhunderts. Noch während der Völkerschlacht zum Marschall von Frankreich ernannt, starb er nur drei Tage später, am 19 . Oktober, bei der Deckung des Rückzugs der Grande Armée aus Leipzig. Er versuchte, die reißende Elster zu Pferde zu durchqueren, wurde dabei von einer tödlichen Kugel getroffen und stürzte in den Fluss. Etliche Polen teilten das Schicksal ihres Befehlshabers. Poniatowskis Leichnam wurde am 24 . Oktober von Fischern gefunden, identifiziert, mit allen militärischen Ehren in der Leipziger Johanniskirche aufgebahrt und in der Ratsgruft beigesetzt. Im September 1814 wurde sein Leichnam nach Warschau überführt, später von dort aus nach Krakau.
Sachsen
Friedrich August I., genannt der Gerechte, König von Sachsen und Herzog von Warschau, * Dresden 23 . 12 . 1750 , † Dresden 5 . 5 . 1827
Sein Vater Friedrich Christian von Sachsen starb nach nur 74 Tagen Regentschaft, in der er durchgreifende Veränderungen zugunsten seines im Siebenjährigen Krieg zerrütteten Landes bewirkt hatte. Bis 1768 vertraten die Mutter Maria Antonia von Bayern und sein Onkel Prinz Franz-Xaver den noch unmündigen Erben des damaligen Kurfürstentums Sachsen, dann übernahm er die Regentschaft.
Er war ein strenggläubiger Katholik und stark konservativ, legte aber wie sein Vater Wert darauf, das Land wirtschaftlich und finanziell zu sanieren. Aus Kriegen versuchte er sich herauszuhalten, bis er 1806 mit Preußen ein Bündnis gegen Napoleon schloss. Die Niederlage von Jena und Auerstedt machte ihn zum Verlierer. Friedrich August schloss Frieden mit Napoleon,
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