1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)
bei Waterloo bei. Der bedeutende Militärtheoretiker Carl von Clausewitz wurde in der preußischen Armee sein Generalstabschef.
Sein Seitenwechsel 1813, bei dem er sich völlig integer verhielt und sogar noch seinen König deckte, trug ihm in Sachsen ungerechtfertigt den Ruf eines Verräters ein.
Thielmann wurde 1816 Kommandierender General des Siebenten Preußischen Korps, drei Jahre später des Achten Korps. Er starb 1824 als General der Kavallerie in Koblenz, wo er auch begraben ist. Mit seiner Frau Wilhelmine, geborene von Charpenier, hatte er elf Kinder, von denen sechs im frühesten Alter starben.
Johann Christoph Friedrich Gerlach, Buchdrucker, Buchhändler und Zeitungsherausgeber, * Niedermüdisdorf (bei Freiberg) 15 . 11 . 1756 , † Freiberg 24 . 9 . 1820
Gerlach stammte aus einfachsten Verhältnissen; sein Vater war Schäfer in einem Dorf bei Freiberg. Doch Friedrich Gerlach interessierte sich schon früh für Bücher und hatte einen unstillbaren Wissensdrang. So schaffte er es trotz seiner Herkunft auf das Freiberger Gymnasium und wurde dort wegen seines außerordentlichen Fleißes und Talentes gefördert. Dreiundzwanzigjährig ging er 1779 mit besten Empfehlungen seiner Freiberger Lehrer an die Leipziger Universität, um dort u.a. Philosophie zu studieren. Bei seiner Rückkehr nach Freiberg 1783 erhielt er zunächst eine Anstellung als Hauslehrer für die Kinder des Fabrikanten Kammerrat Thiele. Ab 1787 übertrug ihm der Buchdrucker Samuel Friedrich Barthel die Korrekturen in seiner Druckerei, die sich damals noch in der Burgstraße 17 befand. Nach Barthels Tod 1791 heiratete Gerlach dessen Witwe Johanna Christiana, geb. Charisius – eine für beide vorteilhafte Lösung, dennoch wohl auch eine Liebesheirat. Damit er die Leitung der Druckerei übernehmen konnte, wurde er von den fehlenden Lehrjahren freigesprochen und zum »postulierten Mitglied der Buchdruckerkunst« ernannt. Noch im gleichen Jahr verlegte er Wohn- und Geschäftsräume in das Eckhaus am Untermarkt.
Seine Druckerei brachte viele wissenschaftliche Werke von Gelehrten der Bergakademie heraus, aber auch populärwissenschaftliche Arbeiten und Alltägliches. Neujahr 1800 begann er mit der Herausgabe des ersten Freiberger Wochenblattes, den
Freyberger gemeinnützigen Nachrichten,
übernahm 1801 die Grazsche Buchhandlung von der Witwe des Inhabers und firmierte seit 1802 unter »Graz und Gerlach«.
Friedrich Gerlach war ein zutiefst humanistisch denkender Mann und Angehöriger der Freiberger Freimaurerloge »Zu den drei Bergen«. Er richtete auch eine Leihbibliothek ein und verfasste selbst viele Schriften. Auf die politischen Ereignisse reagierte er wie viele seiner Branche mit gutem Geschäftssinn in seinem Verlagssortiment. »Licht und Wahrheit« war sein Wahlspruch.
Er und seine Frau hatten zwei Söhne: Friedrich Konstantin ( 1793 – 1847 ), der Buchdrucker wurde, und Eduard Gustav ( 1798 – 1831 ), der Buchhändler wurde.
Sein Enkel Heinrich gründete 1860 den Freiberger Altertumsverein, der sich große Verdienste bei der Erforschung der Regionalgeschichte, der Bewahrung von Denkmalsubstanz wie dem Kreuzgang des Domes und der Goldenen Pforte und durch die Einrichtung eines Museums erwarb.
Abraham Gottlob Werner, Professor an der Königlich-Sächsischen Bergakademie, Mineraloge, * Wehrau 25 . 9 . 1749 , † Dresden 30 . 6 . 1817
Abraham Gottlob Werner brachte System in die Vielfalt der Minerale und gilt als Begründer der geologischen Wissenschaften, insbesondere der wissenschaftlichen Mineralogie.
Werner begann seine Arbeit als Hüttenschreiber bei seinem Vater, studierte ab 1769 in Freiberg, ab 1871 Rechtswissenschaften und später Naturwissenschaften in Leipzig.
Nach seiner Berufung an die Freiberger Bergakademie blieb er dort bis zu seinem Tode und wurde zu ihrem bis heute berühmtesten Gelehrten. Zu seinen Schülern gehörten Alexander von Humboldt und Theodor Körner, den er sehr förderte. Werners bedeutende Sammlungen bildeten den Grundstock für die heute weltweit angesehenen Wissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg.
Er korrespondierte und traf sich u.a. mit Goethe, der auch mehrfach bei ihm seltene Minerale erwarb. Politisch engagierte er sich für die Befreiung von der napoleonischen Fremdherrschaft und erzog seine Studenten in diesem Sinne. Dass er 1813 in Freiberg preußische Verwundete pflegte, ist überliefert.
Wilhelm August Lampadius, Professor an der Königlich-Sächsischen
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