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1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meter, hinauf- oder hinabbefördert werden sollten. Die Halle selbst war Foremon seit langen Jahrhunderten vertraut; was hinter den beiden Ausgängen lag, wußte er nicht. Es entsprach nicht seiner Wesensart, über einmal gesteckte Grenzen ohne zwingenden Grund hinauszugehen. Neugierde und Forscherdrang waren in seinem Charakter nicht vorgesehen.
    Foremon mußte sich entscheiden. Es gab zwei Ausgänge aus der Halle, einen links, einen rechts. Er entschied sich für links.
    Es war eine Klapptür aus staubleichtem Material, die selbst Foremon mit seinen geringen Körperkräften mühelos geöffnet bekam.
    Wo er herausgekommen war, wußte der Wächter der Basaltebene sofort: Gaalo, die Stadt auf dem Plateau.
    Er spähte hinauf zum Himmel, der dunstig verhangen war. Das hatte er befürchtet. Wenig Sonne, getrübt und kraftlos. Sehr schlechte Voraussetzungen für Foremons Vorhaben.
    Langsam bewegte er sich vorwärts.
    Die Stadt schien verlassen zu sein. Nirgendwo war ein Lebewesen zu entdecken. Aber nach einigen Minuten erreichte Foremon eine Mauer, die ihm bis an die Brust reichte, und jetzt konnte er Gaalo weitaus besser überblicken.
    Er stand hoch über der restlichen Stadt, knapp vierzig Meter darüber, und dieser Geländeunterschied war kaum zu überwinden, selbst für die Verbrecher, die Foremon jagte. Der steile Abhang, den Foremon überblicken konnte, war glatt und massiv. Keine Klüfte, keine Risse, kein Bewuchs, an dem man sich vielleicht hätte festkrallen können.
    Foremon trommelte sacht auf das Gestein der Brüstung. Auch in diesem Fall bewahrheitete sich seine Ahnung. Das Material enthielt nur geringfügige basaltische Beimischungen, viel zuwenig, um daraus etwas zu schaffen, eine Treppe oder einen Durchlaß für ihn, der ihn gefahrlos in die Unterstadt hätte führen können.
    Es war naheliegend anzunehmen, daß die beiden Botenmörder und Räuber sich in einer der Unterstädte herumtrieben. Sie hatten schließlich den Aufzug nicht benutzen können und Gaalo von außen her betreten müssen. Vorausgesetzt, die Mauer um die Kernstadt war stabil und überall unbesteigbar, hatten sie keine Gelegenheit gehabt, diese Kernstadt zu erreichen.
    Foremon schritt langsam und ungeduldig die Mauer ab. Nur wenn sie ununterbrochen war, stimmte die Voraussetzung seiner Überlegung; es war wichtig, so etwas nachzuprüfen. Außerdem bekam der Wächter der Basaltebene auf diese Weise einen besseren Überblick über das gesamte Gaalo.
    Für die Hochebene und die Stadt hatte sich Foremon niemals interessiert; diese Dinge hatten nichts mit ihm und seiner Aufgabe zu tun. Wozu also sich damit beschäftigen? Foremon hatte gewußt, daß es die Hochebene gab und sich dort die Stadt Gaalo befand, und damit hatte es sich.
    Jetzt konnte er die Anlage der Stadt überblicken und darüber nachdenken, wo die Verbrecher wohl stecken mochten.
    Die Kernstadt war offenbar unbewohnt, leer und verlassen, infolgedessen für Foremon von minderem Interesse.
    Weitaus wichtiger waren die Trabantenstädte EINS bis VIER. Wie die Kernstadt waren sie auf Plattformen angelegt worden, die aus Beton gegossen waren und sich deutlich von der steinübersäten, bräunlichen und nahezu vegetationslosen Hochebene abhoben. Diese Plattformen waren dicht mit Häusern bebaut worden, und ganz offenkundig waren diese Vorstädte auch belebt. Foremon konnte von seinem Ausguck aus zahllose Lebewesen erkennen, die sich auf den engen Straßen der Unterstädte bewegten.
    Der Anblick versetzte ihm einen Schock, den er nur langsam überwinden konnte. Sein Lebensbereich war die Einsamkeit der großen Ebene um den Pilzdom gewesen; ab und an, manchmal erst nach Jahrzehnten, stellte sich der eine oder andere Besucher ein. Foremon hatte zwar gewußt, daß es außer ihm andere Lebewesen gab, sogar, daß es viele sein konnten. Aber diese Zusammenballung von Geschöpfen war im ersten Augenblick zuviel für sein Gemüt.
    Die beiden Verbrecher allerdings konnte Foremon nicht erkennen; es verwunderte ihn nicht.
    Wahrscheinlich hielten sie sich verborgen. Aber sie würden zu entdecken sein, es sei denn, sie trennten sich von dem verräterischen Passantum, das sie unrechtmäßig in ihren Besitz gebracht hatten. Da sie aber, um dieses unendlich wichtige und kostbare Stück erbeuten zu können, einen Boten von Thoregon getötet hatten, würden sie sich schwerlich von dem Passantum trennen - folglich würde man sie finden und identifizieren können. Und fangen und bestrafen, wie es sich

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