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1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen Gruppe in der Stadt hinauslaufen; die einen hatten den Platz, die anderen den Ofen. Und wenn Raum und Ofen nicht für beide Gruppen komplett reichten, dann würde aus jeder Gruppe der eine oder andere Schwächere zusehen müssen, wo er für diese Nacht blieb.
    „Warum halten die Bewohner das aus?" fragte ich Perry. „Die Lebensumstände sind doch schlichtweg unzumutbar."
    Perry lächelte.
    „Nenne es Unterstadt oder Slum Siedlungen dieser Art hat es früher ja auch bei uns gegeben. Und die Menschen sind nicht abgezogen, und sie haben nicht revoltiert. Zu beidem fehlten ihnen die Kraft und die Möglichkeit. Und es gab immer Kräfte, die am bestehenden Zustand festhalten wollten."
    „Und wer ist das hier in diesem Fall?"
    Perry hob die Schultern und verspeiste den letzten Krümel seines Essensnapfes.
    „Offenkundig die Schüsselroboter", sagte er leise. „Naheliegenderweise jene Personen, die diese Roboter programmiert haben. Vielleicht ist es unser besonderer Freund, der Albino aus der Basaltebene, vielleicht die Bewohner der Zentralstadt. Ich weiß es nicht."
    „Wir sollten uns diese Zentralstadt einmal ansehen", stieß ich grimmig hervor „Später", sagte Perry. „Wenn wir geschlafen haben."
    „Und wie willst du das machen?"
    „Zuerst einmal werde ich mich an der Ofen-Schlange anstellen", verkündete er. „Vielleicht kann ich so ein Ding bekommen."
    „Ich kann es auch probieren", schlug ich vor, aber Perry schüttelte den Kopf.
    „Zu gefährlich", überlegte er laut. „Ich nehme an, das System funktioniert so, daß die Schüsselroboter, die hier die Versorgung regeln, durchaus registrieren, wer wann was bekommen hat. Uns kennen sie noch nicht.
    ‘Kann sein, daß sie uns als feindlich oder unbefugt einstufen ..."
    „Das hätten sie schon bei der Essensausgabe tun können", fiel mir auf einmal ein.
    „Ich habe daran gedacht", entgegnete Perry mit unerschütterlicher Ruhe: „Aber wir hatten keine andere Wahl, wenn wir nicht völlig entkräftet werden wollten. Wie du gesehen hast, hat es ja keine Probleme gegeben.
    Mit den Öfen wird es ähnlich sein. Mehr als einen werden wir im Augenblick nicht brauchen, also werden wir dich und deine Zuteilung erst einmal zurückstellen. Klingt das logisch und überzeugend?"
    „Halbwegs", gab ich leise grinsend zu. „Und wie geht es anschließend weiter?"
    „Wir werden etwas tun müssen, was in dieser Gegend offenbar nicht mehr bekannt oder wenigstens nicht mehr populär ist", sagte Perry Rhodan trocken. „Wir werden arbeiten."
    „Arbeiten?" Ich starrte ihn entgeistert an. „Bin ich Aktivatorträger geworden, um zu arbeiten? Mit meinen Händen?"
    Perry grinste breit.
    „Du wirst wahrscheinlich auch dein Köpfchen einsetzen müssen, alter Freund", versprach er.
    Der Andrang bei den Schüsselrobotern war nach wie vor sehr groß. Essen wurde ausgegeben, Kleidung und die beliebten Miniaturöfen. Zweimal wurde ein Bewohner der Stadt dabei ertappt, wie er unberechtigterweise versuchte, eine Zuteilung zu ergattern. Er wurde zuerst weggeschickt und dann von offenbar entrüsteten Slumbewohnern verprügelt.
    Die Sitten in Gaalo waren rauh und hart; hier gab es offenbar einen immerwährenden Kampf gegen das allgemein verbreitete Elend um das nackte Leben. Aber niemand schien daran zu denken, Gaalo zu verlassen.
    Was mochte dafür der Grund sein?
    Perry kehrte mit einem der begehrten kleinen MiniÖfen zurück, sichtlich zufrieden.
    „Und jetzt?" wollte ich wissen.
    „Wir suchen uns einen Trümmerhaufen", schlug Perry vor.
    „Du meinst ein Haus?"
    „Nein, einen Trümmerhaufen", präzisierte Perry „Jedes Haus in dieser Stadt ist bewohnt, die meisten sind sogar überfüllt. Wenn wir eine Unterkunft für uns allein haben wollen, werden wir uns wohl oder übel aus dem Schutt eine Behausung bauen müssen ..."
    Nach zweistündiger Suche, in der die Sonne immer mehr dem Horizont näher kam, hatten wir gefunden, was Perry sich vorgestellt hatte. Am Rand der Stadt war ein Haus weitgehend zusammengekracht; Wind und Wetter hatten daran genagt und es in .seine Einzelteile zerlegt.
    „Daraus bauen wir uns jetzt eine Höhle", sagte Perry.
    „Wie groß?" wollte ich wissen.
    „Groß genug für eine Person", antwortete mein alter Freund. „Klingt seltsam, ich weiß, macht aber Sinn.
    Du wirst schon sehen. Vertrau mir."
    „Pah", sagte ich. Vertrau mir. Das hast du damals gesagt, damit ich mich für dieses Mondflugunternehmen melde, bei dem du dich hervortun wolltest.

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