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1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schlaf und Traum, bis er wirklich jeden Rest des Tages aus seinem Gehirn vertrieben hat und zu einem wirklichen Erholungsschlaf findet. Und diesen Luxus wollte Perry mir gönnen ...
    Natürlich wußten wir beide, er wie ich, daß ich mich bei nächster Gelegenheit dafür angemessen revanchieren würde ...
    Ich lächelte, versuchte mich auf dem harten Untergrund möglichst bequem auszustrecken und spürte genußvoll, wie die Wärme des kleinen Ofens von meinen Füßen allmählich an mir entlangkroch und mich einhüllte.
    Wenig später war ich tief und fest eingeschlafen.
     
    6.
     
    Foremon, der Wächter von Galorn, hatte keine andere Wahl, auch wenn es ihm persönlich widerstrebte.
    Er mußte seinen angestammten Lebensbereich verlassen, die weite Basaltebene, und hinaufsteigen in die Hochebene.
    Er wußte, daß seine Gegner diesen Weg gewählt hatten, der ihm selbst aufgrund seiner metabolischen Beschaffenheit versperrt gewesen war. Foremon hatte gewartet, am Fuß der Felswand. Er hatte nicht damit gerechnet, daß die Verbrecher diesen ungeheuren Aufstieg mit ihren schwachen Kräften und ihrer mangelhaften Ausrüstung schaffen würden. Stunde um Stunde hatte er ausgeharrt und darauf gewartet, daß über ihm ein gellender Entsetzensschrei erklang, wenn einer der beiden den Halt verlor und in die Tiefe hinabstürzte. Aber sie hatten ihm diesen Gefallen nicht getan.
    Schließlich war Foremon widerstrebend zu der Einsicht gekommen, daß die beiden Verbrecher es entgegen seiner Erwartungen und Hoffnungen offenbar geschafft hatten. Sie mußten die Felswand überwunden und die Hochebene erreicht haben. Ganz bestimmt würden sie so schnell nicht wieder zurückkehren in Foremons basaltiges Reich.
    Das bedeutete, daß er selbst ihnen folgen mußte ...
    Er nahm den Kabinenaufzug, der die Basaltebene mit der Hochebene von Galorn verband.
    Normalerweise, in der Zeit vor dem schrecklichen Verbrechen, hatte Foremon diese Kabine dazu benutzt, die Passagiere des Pilzdomes hinaufzubefördern in die Stadt oder für den entsprechenden Rückweg, niemals aber für einen anderen Zweck.
    Ihn jetzt zu besteigen, ohne legitimen Auftrag, erschien Foremon fast wie ein Sakrileg, und so zögerte er minutenlang, bevor er die kleine Kabinebetrat.
    Die beiden Schotthälften schlossen sich geräuschlos, wenig später setzte sich die Kabine in Bewegung.
    Im Inneren war davon nichts zu spüren, es gab keine Beschleunigung, keine Verzögerung.
    Foremon war dennoch mehr als unbehaglich zumute. Dieses Mal würde er nicht nach sehr kurzer Zeit in die Ebene zurückkehren können. Er mußte nun für längere Zeit auf der Hochebene verweilen.
    Für Foremon bedeutete das große Gefahr.
    Der Boden dort oben wies nicht so viel Basalt auf, wie Foremon sich das gewünscht hätte. Es fehlte an den Mineralien, die er über seine Füße aufnahm und als Nahrung benutzte.
    Vor allem aber war es dort oben deutlich dunkler und entschieden kälter. Die Sonne schien dort nicht so oft und strahlend wie in der großen Ebene. Das bedeutete, daß Foremon über seine empfindlichen Kollektorohren weitaus weniger Energie pro Stunde würde aufnehmen können als unter normalen Umständen.
    Sein Aktionsradius wurde dadurch sehr klein. Wahrscheinlich würde er den größten Teil des Tages damit verbringen müssen, Energie aufzunehmen und in seinem Brustorgan zu sammeln. Aktiv werden konnte er dann immer nur für sehr kurze Zeit. Und das gegen einen Gegner, der nicht nur den vierten Boten von Thoregon ermordet und ihm das Passantum abgenommen hatte, sondern sich auch als äußerst geschickt und raffiniert im Kampf mit Foremon erwiesen hätte - in einer Region, in der sich Foremon zu Hause fühlte. Wieviel schwerer würde,dieser Gegner auf anderem Gelände zu bekämpfen sein?
    Aber von solchen Gedanken durfte sich der Wächter nicht aufhalten lassen. Daß seine eigene Existenz bei dieser Auseinandersetzung im höchsten Maß gefährdet sein würde, durfte für seine Handlungen und Entscheidungen keine Rolle spielen. Falls es nötig war, mußte Foremon seinen Tod in Kauf nehmen - wichtiger als sein Leben war, die Ermordung des Boten zu sühnen und den Schurken das unersetzlich wertvolle Passantum wiederabzunehmen.
    Die Aufzugkabine hatte ihr Ziel erreicht, die beiden Schutthälften öffneten sich wieder.
    Die Kuppelhalle war vollkommen leer. Etwa fünfzehn Meter hoch, bot diese Kuppelhalle genügend Platz für die Passagiere, die dann in der würfelförmigen Kabine, Kantenlänge 3,5

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