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1816 - Der sanfte Henker

1816 - Der sanfte Henker

Titel: 1816 - Der sanfte Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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knetete die entsprechenden Stellen noch ein wenig und zwang mich danach wieder in die Knie.
    Sofort sah ich, dass sich etwas verändert hatte. Und zwar am Körper des Mannes.
    Die Feder steckte nicht mehr in ihm.
    Im ersten Moment war ich irritiert. Dann schaute ich genauer hin und ließ meinen Blick auch wandern, denn mir war etwas Bestimmtes durch den Kopf gegangen.
    Sie hatte die Waffe.
    Sie würde sie auch weiterhin einsetzen, und es gab nur einen, den sie sich als Feind hätte aussuchen können.
    Der Behaarte lag weiterhin an seinem Platz. Er war nicht mehr ruhig, sondern gab ein leises Stöhnen von sich. Das Geräusch konnte ich sogar hören, wenn ich mich anstrengte.
    Egal wer dieser Mann war oder was er mal getan hatte oder auch nicht. Für mich war er ein Mensch, der Hilfe brauchte. Aber ich wusste nicht, wie ich in den Raum gelangen konnte.
    Diese Tür hier war zu.
    Versuchen, sie aufzuschießen, wäre zwar nicht die schlechteste Möglichkeit gewesen, aber wer konnte wissen, ob ich damit Erfolg hatte.
    Auch Jamila hätte die Schüsse gehört und sich ein Bild machen können. Noch konnte ich davon ausgehen, dass sie über mich nicht informiert war. So machte ich mir Hoffnung.
    Plötzlich war sie wieder da.
    Ich hielt mich wieder in dieser unbequemen Lage auf, sah den Behaarten und dann auch Jamila Londry, die sich langsam dem Bett näherte.
    Sie lächelte.
    Es war ein böses und zugleich wissendes Lächeln, das mir gar nicht gefallen konnte.
    Auch der Nackte hatte damit Problem. Er schaute der Person entgegen und war endlich in der Lage, eine Frage zu stellen.
    »Was willst du jetzt?«
    »Das wirst du sehen.«
    Ein schwerer Atemzug folgte und dann die Frage. »Wo – wo – ist die Feder?«
    »Willst du sie wirklich sehen?«
    »Ja, das will ich.«
    »Dann schau her.«
    Sie drehte sich um die eigene Achse, und plötzlich hielt sie die Feder hoch.
    »Da, schau!«
    »Schon gut.«
    Die Hand mit der Feder sank nach unten. Spielerisch fuhr sie seitlich über den nackten Körper, kam wieder zurück, und der Mann hörte eine Frage.
    »Weißt du, was das für ein Tag ist?«
    »Ja.«
    »Nein, du weißt es nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Es ist dein Todestag. Ja, ich will es so, und es gibt keinen, der dich noch retten kann. Du bist der sanften Henkerin verfallen, ohne dass du gemerkt hast, wer sich wirklich hinter meiner Schönheit verbirgt.«
    »Und? Was ist es?«
    »Das Tier«, flüsterte sie, »ich bin das Tier. Ich bin alles, der Mensch, die Frau und das Tier.«
    »Welches Tier?«
    »Das Böse, das Grauen. Ich bin nicht zu fassen, ich bringe den Menschen Unglück. Ich locke sie in meine Falle, dann sind sie schon so gut wie tot. Du bist es auch bereits.«
    Der Nackte hatte alles gehört. Ich ebenfalls. Und ich spürte meinen Frust wie einen gewaltigen Druck auf mir lasten. Es war schlimm, aber ich wollte nicht aufgeben.
    Ich rüttelte an der Tür.
    Ich bekam sie nicht auf!
    Das alles lief nicht lautlos ab. Das Geräusch musste innen gehört werden, aber niemand kümmerte sich darum.
    Sie war in ihrem Element. Sie stand jetzt neben dem Nackten und hatte sich leicht nach vorn gebeugt. So konnten sich die beiden Körper berühren.
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Bitte …«
    Sie lachte. Es war eher ein Kichern. Dabei hob sie den rechten Arm. Die Hand umfasste bereits die Mordwaffe.
    Ja, das war die Feder. Auch ich sah sie jetzt. Ihr Stiel hatte eine rötliche Färbung bekommen.
    Dann stieß sie zu.
    Und zwar sehr gezielt. Sie hatte sich auf den Hals konzentriert und verfehlte ihn auch nicht.
    Wuchtig rammte sie in die Haut hinein.
    Ich sah Blut in die Höhe spritzen und hörte auch ein Lachen, dann rutschte ich aus meiner unbequemen Haltung weg und fiel auf mein Hinterteil, auf dem ich auch sitzen blieb …
    ***
    Es war still geworden!
    Ich hockte weiterhin auf dem Boden, hatte den Rücken gegen die Tür gedrückt und dachte daran, dass ich soeben der Zeuge eines brutalen Mordes geworden war.
    Das war schlimm, das war grausam, aber es war auch nicht mehr zu ändern.
    Ich drehte mich zur Seite, wollte wieder auf die Beine kommen. Die Tür nahm ich wieder als Stütze, als ich mich wieder in die Höhe schob. Dabei hatte ich mich wie ein alter Mann gefühlt, der von seinen Kräften im Stich gelassen worden war.
    Das Schauspiel hatte Pause. Wie lange, das wusste ich nicht, aber mir war klar, dass es in den zweiten Akt gehen würde, und da würde ein weiterer Darsteller auftauchen.
    Das war ich.
    Noch immer stand ich

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