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1816 - Der sanfte Henker

1816 - Der sanfte Henker

Titel: 1816 - Der sanfte Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freund Matthias rechnen? Wenn das zutraf, dann einfach nur Gute Nacht.
    Ich sah mich in meinem neuen Zimmer um.
    Es war finster, aber nicht dunkel. Von irgendwo erreichte mich auch ein Lichtschein. Er drang an bestimmten Enden oder Lücken durch die Wände, die nicht allzu dicht waren. Da dachte ich schon mal daran, sie einzurennen, wobei ich hoffte, dass sie nicht besonders stabil waren.
    Das war eine Hoffnung, und dann gab es noch eine zweite. Die hing an einem Gegenstand, der sich mobiles Telefon nannte, das ich aus meiner Tasche holte. Bevor ich mich selbst mit Befreiungsversuchen beschäftigte, wollte ich Suko Bescheid geben und ihm erklären, wo ich mich befand.
    Gedacht, aber nicht getan.
    Ich hatte Pech. Es gab kein Netz. Das war schon mal die erste Niederlage, und ich war mir sicher, dass weitere folgen würden. Was alles so leicht und locker aussah, war eiskalt geplant. Ich konnte mich von jetzt an als Gefangener sehen und das inmitten einer Arbeitswelt.
    Da hatte ich nicht hingewollt.
    Ich hockte in der Dunkelheit oder der leeren Umgebung, denn irgendwelche Gegenstände hatte ich nicht gesehen. Keinen Tisch, keinen Stuhl und auch keinen Schrank. Ich holte meine Taschenlampe hervor. Der Lichtstrahl wanderte über die Wände, die doch sehr stabil aussahen. Schließlich hatten sie auch etwas zu tragen.
    Und dann fiel mir noch etwas auf.
    Es war ein Geräusch!
    Aber was für eines! Und wo kam es her? Jetzt löschte ich meine Lampe, da konnte ich mich besser konzentrieren …
    Im Dunkeln blieb ich stehen.
    Ich bewegte mich nicht, atmete nur flach durch den offenen Mund und hoffte darauf, dass ich etwas zu hören bekam.
    Und das war der Fall.
    Ich hörte so etwas wie ein Stöhnen. Und das war kein Tier, das dieses Geräusch abgab. Das konnte gut und gern von einem Menschen stammen.
    Ab jetzt dachte ich weniger an mich, sondern an den anderen, dem es nicht gut ging. Ich dachte darüber nach, wo er hätte sein können, und ging einige Schritte auf die Wand zu, hinter der das Geräusch aufgeklungen war. Es gab dort noch so etwas wie ein Zimmer.
    Ich hielt den Lichtstrahl gegen die Wand gerichtet, aber ich ließ ihn nicht an einem Fleck, sondern schwenkte ihn hin und her. Jetzt wurde mir klar, über was der Strahl hinwegtanzte. Es war eine Tür, und als ich tiefer leuchtete, da sah ich sogar eine Klinke.
    Ich stand noch etwas von der Tür entfernt. Drei Schritte später hatte ich das Ziel erreicht.
    Aus dem Raum dahinter hörte ich nichts mehr, doch ich war sicher, dass sich da etwas abspielte.
    Das Schlüsselloch übte auf mich eine magische Anziehungskraft aus.
    Ich ging in die Knie. Ein Auge geriet in die Höhe des Schlüssellochs, und ich hatte jetzt wieder Glück, denn in meinem Blickfeld stand jemand.
    Ich schüttelte den Kopf, konnte es kaum glauben, schaute noch mal hin und musste zugeben, dass ich mich nicht geirrt hatte.
    Ich starrte auf den Rücken eines nackten Mannes!
    ***
    Ein Trugbild? Eine Einbildung? Etwas, das nur in meiner Fantasie existierte?
    Nein, das war es nicht.
    Das Bild war echt.
    Es präsentierte mir den Rücken eines nackten Mannes, der den Anschein machte, als wollte er im nächsten Moment in die Badewanne steigen oder unter die Dusche gehen.
    Das stimmte nicht.
    Er hatte ein anderes Ziel und das lag nur eine Drehung von ihm entfernt. Da er sich umgedreht hatte, bekam ich das Bett zu sehen, das in seiner Nähe stand.
    Auch hier sah ich nur einen Ausschnitt, aber es war kein Irrtum. Es gab das Bett, und darauf ließ sich der nackte Mann sinken.
    Ich wünschte mir ein größeres Schlüsselloch, was leider nicht möglich war. So rutschte ich mit meinem Gesicht ein wenig zur Seite, um den Nackten aus einer anderen Perspektive sehen zu können.
    Viel hatte sich durch den kleinen Positionswechsel nicht verändert.
    Ich stellte jetzt nur fest, dass der Mann auf dem Rücken lag.
    Es war jemand, den die Natur mit vielen Haaren ausgestattet hatte. Er trug sie nicht nur auf dem Kopf, sondern auch auf dem Bauch und dem Rücken. Selbst auf den Schultern kräuselte es sich.
    So etwas war nicht mein Ding, aber es gab genügend Leute, die es sexy fanden.
    Ich richtete mich wieder auf. Dabei legte ich mein Ohr gegen die Tür und lauschte. Nein, da war nichts zu hören. Der Behaarte machte sich nicht bemerkbar.
    Was hatte dieser Mann vor?
    Es war schwer, die Wahrheit herauszufinden. Jedenfalls schien er auf jemanden zu warten, und dafür hatte er sich schon nackt in Position gebracht. Das war verrückt

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