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1816 - Hüter der Glückseligkeit

Titel: 1816 - Hüter der Glückseligkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Andro-Hüter einen entsetzten Schrei ausstieß, nahm Foremon nur am Rande seines Bewußtseins wahr.
    Die Mörder taumelten und schwankten. Einige der silbernen Säulen neigten sich stark, als wollten sie die Frevler unter sich begraben; diese wichen rasch zurück. Das also war das Mittel, mit dem man sie jagen konnte.
    An einen sofortigen Erfolg glaubte Foremon nicht, die Erfahrung hatte ihn das gelehrt. Aber langfristig hatten die Mörder gegen ihn keine Chance, und diese Erkenntnis verdoppelte seine Kraft.
    Heftige Wellen, kreuz und quer verlaufend, jagten durch den Boden, die Säulen schwankten wild, und die Mörder mußten immer wieder Reißaus nehmen. Foremon trieb sie vor sich her.
    Auf keinen Fall durften sie die Sicherheit der schwarzen Straßen erreichen. Sie bedeckten den Basalt so massiv und dick, daß Foremon dort nicht viel auszurichten vermochte.
    Und es gelang ihm. Er trieb seine Gegner in die Nähe des zentralen Schachts. Wenn sie dort hineinstürzten, hatte er sie. Sie schienen das zu ahnen und setzten sich ab.
    Foremon ließ sie nicht in Ruhe. Er arbeitete mit allen Mitteln, ließ den Boden toben und schickte immer wieder Staubkaskaden los, um die Schurken darin einzuschließen. Sie mußten springen, sich über den Boden rollen und alle Körperkräfte bemühen, um diesem Schicksal zu entgehen.
    Noch gelang ihnen das. Aber sie schrien; es waren unverständliche Worte, die nach Foremons Empfinden Angst und Grauen ausdrückten.
    Der Andro-Hüter, um den sich Foremon nur am Rande kümmerte, schaffte es, sich in Sicherheit zu bringen.
    Die Bewegungen der Mörder wurden schwächer, ihre Kräfte waren wohl bald aufgezehrt. Einige Minuten noch, dann hatte er sie ...
     
    *
     
    Es war die Hölle auf Erden - auf Galorn, um präzise zu sein. Gegen die Panik, die einen bei einem Erdbeben befiel, war einfach kein Kraut gewachsen. Wennes brannte, konnte man weglaufen, man konnte sich im Wasser durch Schwimmen retten, gegen Feinde mit Waffen. Aber wenn man buchstäblich den Boden unter den Füßen verlor, schossen Urängste in einem hoch.
    Ich warf mich zur Seite, als erneut eine Staubwolke auf mich zuschoß und Anstalten machte, mich einzuhüllen. Ich wußte: Wenn es Foremon gelang, mich auch nur in eine Basaltschicht von einigen Millimetern einzupacken, hatte ich verloren. In einer solchen Hülle konnte man kaum die nötigen Körperkräfte entfachen, um sich freizustrampeln; die Hebelverhältnisse meines Körpers waren einfach zu ungünstig.
    Ich spürte, wie sich der Basalt an meinem linken Fuß festsetzte; der Fuß wurde augenblicklich taub. Ich schlug mit der Hacke auf den Boden, und der Basalt zerbröselte. Aber inzwischen hatte ein Ausläufer der Staubfahne meinen Brustkorb erreicht, wenngleich nicht vollkommen eingehüllt.
    Perry machte aus einiger Entfernung einen wahren Panthersatz, warf sich auf mich und zertrümmerte den felsigen Panzer auf meiner Brust. Eng umschlungen rollten wir weiter, trennten uns schnell und versuchten, wieder auf die Füße zu kommen.
    Foremon ließ den Boden unter uns regelrecht tanzen. Es ging auf und ab und zur Seite, wie auf dem Deck eines Schiffes, das während eines Sturmes in Kreuzseen geraten war. Fast unmöglich war es, in diesem chaotischen Durcheinander Halt zu finden.
    „Bald hat er uns!" schrie ich Perry zu, der gerade eine Rolle nach vorn machte, um sich gegen eine herabstürzende Silbersäule zu schützen.
    „Noch nicht, Dicker, noch nicht ..."
    Keine tröstliche Auskunft. Was half es uns, wenn es noch einige Minuten dauerte?
    Szuker hatte sich verkrümelt. Er dachte wohl nicht daran, uns zu Hilfe zu kommen - obwohl er uns doch für Freunde von Ce Rhioton hielt.
    Konnte er wirklich zulassen, daß ein Passantum-Träger auf diese Weise ums Leben kam? Ausgerechnet auf dem Feld der Schriften?
    Er konnte ...
    Ich merkte, wie meine Bewegungen erstarrten. Foremon hatte mich erwischt. Der Staub hüllte mich ein, zog sich um meinen Körper zusammen.
    Das war wohl das Ende. Es wurde dunkel. Todesschatten - schoß es mir durch den Kopf.
    Doch es war ein realer Schatten, der sich auf uns herabsenkte. Und zur gleichen Zeit hörte auch das Toben des Bodens auf.
    Was war passiert?
    Ich strampelte mich frei, kam auf die Füße.
    Zuerst hielt ich nach Foremon Ausschau. Der Wächter stand am Rande des Feldes der Schriften, reglos wie sein geliebter Basalt. Und ich begriff auch, wieso er seinen Angriff hatte einstellen müssen.
    Über unseren Köpfen war ein Raumschiff

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