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1817 - Der Nachtmahr

1817 - Der Nachtmahr

Titel: 1817 - Der Nachtmahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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irgendwohin, und doch kamen sie näher.
    Sie waren auf ein anderes Ziel fixiert, und es konnte diese Umgebung hier sein.
    Das war der Alb.
    Kein Laut des Schreckens. Alles blieb stumm. Und der verdammte Alb war da.
    Ein schwarzes Gebilde, das sich im Schein der Kerzen sichtbar wohl fühlte.
    Ich sah ihn, ich erlebte ihn. Er war plötzlich erschienen. Ich hatte sein Kommen nicht mit anschauen können, aber jetzt war er da, und er würde seine Macht weiter ausweiten wollen, das stand auch fest.
    Hier war noch etwas passiert. Man konnte nur von einer mächtigen Kraft sprechen, die hier etwas übernommen hatte. Es gab das Zimmer nicht mehr, in dem wir uns aufgehalten hatten, es war von der anderen Dimension überlagert worden. Hier regierte der Alb. Hier war die Düsternis zu Hause und auch das Licht der Kerzen, das gegen sie anscheinen sollte.
    Und mein Kreuz?
    Es hatte mich gewarnt. Nein, das war keine richtige Warnung gewesen. Es hatte mir irgendwie Bescheid gegeben, dass sich hier etwas ereignen würde.
    Es gab kein Zurück mehr. Wir mussten uns damit abfinden und auch damit, dass wir nicht eben einen Freund zu Gast hatten.
    Es waren die Kerzen, die das Licht gaben. Aber es verbreitete keine Hoffnung. Jede Flamme kam mir düster vor, als wäre sie ein Lebenslicht, das bald erlöschen würde.
    Uma Stern stand noch weit weg. Jetzt kam sie näher und flüsterte: »Verstehst du das?«
    »Nicht richtig.«
    »Es ging alles so schnell«, sagte sie, »auf einmal steckten wir hier fest. Das hier ist nicht mehr das Haus, in dem ich wohne. Das ist nicht mehr meine Umgebung, das ist die Welt des Nachtmahrs, und ich weiß nicht mehr, wie wir ihr entkommen sollen.«
    »Ja, es wird schwer sein.«
    »Und dann wird er noch kommen.«
    Damit rechnete ich auch. Er würde erscheinen und seine Prioritäten setzen.
    »Glaubst du denn, dass es für uns einen Ausweg gibt, John?«
    »Ja, den gibt es wohl immer.«
    »Aber welchen?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Ha.« Sie lachte und meinte: »Eine tolle Antwort. Hätte ich mir auch geben können.«
    »Ja, das ist nicht gut, ich weiß es selbst. Ich ärgere mich auch, dass wir es nicht haben verhindern können, aber es ging einfach zu schnell und geschah ohne Vorwarnung.«
    »Genau.«
    Ich dachte darüber nach, was wir tun konnten, und gelangte zu dem Schluss, dass es schwer war, hier etwas in die Wege zu leiten, man konnte auch von unmöglich sprechen.
    Wir waren angekommen. Daran gab es nichts zu rütteln. Jetzt stellte sich die Frage, wie es weitergehen sollte. Einen Vorteil hatten wir. Niemand hatte bisher versucht, uns anzugreifen, aber wir wussten auch, dass es nicht dabei bleiben würde.
    Ich versuchte diese Welt mit meinem Traum zu vergleichen. Das klappte nicht. Hier war alles anders. Hier kam ich mir vor, als würde ich auf etwas warten, ohne zu wissen, wie es endete.
    Sehr dicke Kerzen gaben die Lichter ab. Sie waren in unterschiedlichen Ebenen verteilt. Manche standen auf kleinen Tischen. Andere wiederum unterschieden sich in Höhe und Durchmesser. Aber etwas hatten alle gemeinsam.
    Auf ihren Enden tanzten kleine Flammen um die Dochte, und sie waren es, die Helligkeit spendeten.
    »Wir sollten gehen«, schlug ich vor.
    »Und wohin?«
    »Ist das noch deine Wohnung?«
    Da musste Uma lachen, und ich lachte gleich mit. Es war jedoch keine so unbedeutende Frage gewesen, und Uma meinte: »Ja, wir können uns mal umschauen. Siehst du was, das auf meine Wohnung hindeutet?«
    »Nein. Aber wir können es trotzdem versuchen. Besser als hier zu stehen und in die Flammen zu starren.«
    Uma Stern warf mir einen längeren Blick zu. Danach nickte sie und lächelte, was sehr gequält aussah. »Ja, umschauen können wir uns. Ich bin gespannt, welche Überraschungen noch auf uns warten.«
    Da hatte sie nicht mal unrecht. Durch diese Verschiebung konnte sich einiges verändert haben. Auch als ich mich intensiv umschaute, war kein normaler Weg zu sehen, der zwischen den Kerzen hindurch geführt hätte. Wir mussten sie schon umgehen und waren gespannt darauf, wo wir landen würden.
    Ja, es war ein ungewöhnlicher Weg. Eine normale Wohnung hatte ein völlig anderes Gesicht bekommen. Ich musste wieder an den Spiegel denken, in der der Nachtmahr aufgetaucht war. Im Moment war er nicht zu sehen, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass er hier in der Nähe lauerte und plötzlich zuschlug.
    Bei mir geschah nichts. Das Kreuz blieb vor meiner Brust hängen, ohne dass es eine Warnung abgab. Eigentlich hätte

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