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1817 - Krieger der Gazkar

Titel: 1817 - Krieger der Gazkar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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woran ich bisher nicht gedacht habe."
    Joseph mochte einfältig sein, aber sein Feingefühl anderen Menschen gegenüber, ihren Gefühlen und ihrer Verletzlichkeit, war ungebrochen.
    Pepe lächelte plötzlich breit und zeigte dabei seine schneeweißen, allerdings etwas schief stehenden großen Zähne.
    „Aber Jop, nun machst du dich über mich lustig."
    Joseph schüttelte den Kopf.
    „Nein", widersprach er aufrichtig. „Du weißt, daß ich mich nie über dich lustig mache."
    „Aber du weißt doch genau, daß du viel besser denken kannst als ich."
    In Pepes dunklen Augen lag bedingungsloses Vertrauen, als er seinen väterlichen Freund ansah.
    „Pepe, du solltest mehr Selbstvertrauen haben und dich nicht immer dümmer machen, als du bist", sagte Joseph streng.
    Der Junge hob die mageren Schultern.
    „Das haben die anderen immer gesagt", sagte er.
    Der grauhaarige Cajun horchte auf. „Welche anderen? Doch nicht im Camp?"
    „Nein", sagte Pepe schnell und beinahe entrüstet, „von denen doch keiner! Da waren alle immer sehr nett, nicht nur du oder Anja, und deshalb bin ich geblieben, und weil Fran immer so gute Sachen gekocht hat.
    Sowas hab ich bei den anderen nie bekommen."
    Joseph legte eine Hand auf Pepes Arm.
    „Pepe", sagte er sanft, „Pepe, dann sag es mir doch. Oder schämst du dich?"
    „Schämen?" Erneut blitzte Zorn in Pepes Augen auf, und sein Gesicht verdunkelte sich. „Nein. Aber das ist es nicht, verstehst du?"
    „Nicht so ganz", gestand Joseph zögernd. „Du hast einmal zu mir gesagt, daß ich dir mehr ein Vater wäre als dein richtiger."
    „Na klar! Und darüber bin ich sehr froh!"
    Pepe schüttelte Josephs Arm ab und sprang heftig auf. Dabei stolperte er über das Feuer, warf den Fischspieß um und fiel heftig mit den langen dünnen Armen rudernd der Länge nach hin.
    Gegen seinen Willen mußte Joseph lachen. Pepes unfreiwillige Komik reizte stets aufs neue seine ungebrochene natürliche Heiterkeit. Er stand auf, um Pepe zu helfen.
    Da geschah es.
     
    *
     
    Plötzlich lag ein Donnern und Brausen in der Luft, das immer lauter wurde, je näher es kam. Die beiden Menschen verharrten in ihrer Stellung, wie sie gerade waren, und starrten mit offenem Mund auf das, was sich vor ihren Augen abspielte.
    Der Lärm war inzwischen ohrenbetäubend. Der ganze Himmel schien in Flammen aufgegangen zu sein, und ein gigantischer Feuerball mit einem feurigen Schweif schoß wie ein Komet über ihre Köpfe hinweg; er schien schneller zu werden.
    Die Baumwipfel begannen zu vertrocknen und zu schmelzen, dann gingen sie in explosionsartigen Feuerwolken hoch. Wenige heftig pochende Herzschläge später zeigten ein lärmendes Bersten und Krachen sowie eine riesige Feuerlohe mit einer hochquellenden schwarzen Wolke an, daß der Komet mehrere Kilometer entfernt im Sumpfland eingeschlagen war.
    Pepe behauptete später, daß der Boden gebebt hatte. Joseph war viel zu aufgeregt gewesen, um sich daran noch erinnern zu können.
    Um die beiden Lafayetter herum war die Hölle ausgebrochen. Der Brand setzte sich von der Absturzstelle fort. Plötzlich wimmelte es von Tieren, die vor dem Feuertod zu flüchten versuchten.
    Joseph und Pepe blieb nichts anderes übrig, als den panischen Tieren auszuweichen, so gut es ging; vom Feuer waren sie nicht unmittelbar bedroht.
    „Bunny, was war das?" schrie der Cajun über das Angstgeschrei und das Rauschen des entfernten Feuerwinds hinweg.
    Der Roboter gab ein krächzendes Geräusch von sich, bevor er klar verständlich hervorbrachte, daß es sich um ein Raumschiff gehandelt hatte. Höchstwahrscheinlich unreinen großen Kreuzer der Stachler, denn die Ortung ließ sich mit nichts vergleichen, was Bunny in seiner Datenbank fand.
    „Aber da ist noch etwas von Bedeutung", fügte der kleine Roboter hinzu. „Vor dem Aufschlag wurde eine Vielzahl von kleinen Einheiten abgesprengt."
    „Rettungskapseln", flüsterte Joseph. „Los, da müssen wir hin!"
    „Bist du verrückt?" rief Pepe. „Es brennt doch überall!"
    „Nicht ganz", mischte Bunny sich unaufgefordert ein. „An einigen Stellen ist das Feuer bereits wieder erloschen. Da kommen wir mit den Antigravs gut durch und sind rechtzeitig dort."
    „Ja, aber ...", begann Pepe von neuem.
    „Versteh doch, Junge", unterbrach Joseph aufgeregt, „diese Gelegenheit dürfen wir uns nicht entgehen lassen! Vielleicht bekommen wir endlich einen der Stachler zu Gesicht!"
    „Und dann?"
    „Ich weiß nicht. Schwing keine Reden, dazu haben wir

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