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1817 - Krieger der Gazkar

Titel: 1817 - Krieger der Gazkar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beine weg.
    Der machte durch den Schwung, in dem er sich noch befand, einen lächerlichen Luftsprung und landete krachend auf dem Rücken.
    In diesem Moment kam auch endlich in Bunny Leben: Er hoppelte heran, packte die beiden linken Arme und hielt sie so fest, daß der Fremde sich nicht drehen und wieder auf die Füße kommen konnte.
    Joseph war es fast nach Lachen zumute.
    „Also, Pepe", stieß er mühsam verhalten hervor, „der ist ja noch viel schwächer als wir!"
    Pepe kam vorsichtig näher; der Käferartige wand sich verzweifelt in Bunnys unbarmherzigem Griff, seine kräftigen Beine schlugen sirrend durch die Luft. Immer wieder versuchte er, die Beine im Erdboden festzustemmen, aber jedesmal drehte Bunny ihn wieder so, daß er hilflos in der Luft zappelte.
    „Du hast recht", sagte der Junge langsam. „Er ist nichts weiter als ein überdimensionaler lächerlicher Käfer."
    Er schüttelte sich angewidert.
    „Ich verabscheue Käfer. Als ich klein war, da haben sie immer ..." Er unterbrach sich und schwieg, aber sein Gesicht drückte deutlichen Ekel aus.
    „Er ist ein intelligentes Wesen, das von sehr weit her kommt, sicher aus einer anderen Galaxis", sagte Joseph sanft. „Und er hat Angst vor uns. Mindestens ebenso viel Angst wie wir vor ihm."
    „Wie kommst du darauf?"
    „Würde er sich uns überlegen fühlen, würde er uns kaum so offen und mit solchem Geschrei angreifen.
    Deshalb will er uns auch nicht töten."
    „Das glaube ich nicht!"
    „Doch, Pepe. Gerade, wenn er sich uns unterlegen weiß, müßte er uns eine Falle stellen, um uns zu überwältigen. Aber er hat nichts von alledem getan, obwohl er uns schon eine Weile bemerkt haben muß. Die Art und Weise, wie er mich ansah, machte das deutlich. Er ist verwirrt und verängstigt, und das ist die beste Gelegenheit, uns mit ihm zu verständigen."
    Joseph trat dicht an den Käferartigen heran, stets darauf bedacht, außer Reichweite der freien Arme und Beine zu bleiben.
    „Wir wollen dir nichts tun", sagte er ruhig.
    Der Fremde ließ sich davon nicht beeindrucken. Er kreischte weiter mit seiner unangenehm nachklingenden, nichtmenschlichen Stimme; abwechselnd rauh und krächzend und dann wieder schrill.
    „Verstehst du, was er sagt?" wollte Joseph von Bunny wissen.
    „Noch nicht genügend Äquivalente", antwortete der Roboter. „Eine Unterhaltung würde helfen."
    „Unterhaltung", murmelte Joseph. „Wie soll ich mich ihm verständlich machen, wenn er nicht einmal die einfachsten Gesten verstehen will? Unser erster Eindruck mit den fliegenden Eiern und allem, daß sie sich nicht zeigten und so ganz emotionslos alles abknallten, trifft immer noch zu. Sie wollen keinen Kontakt mit uns, sondern uns entweder töten oder für etwas ganz anderes ... mißbrauchen."
    „Aber wofür?" warf Pepe ein.
    „Ich habe keine Vorstellung", gab Joseph zu. „Und deswegen sollten wir es sehr schnell herausfinden."
    Er wandte sich wieder dem Käferartigen zu, dessen Wortschwall immer noch nicht abriß, ebenso seine verzweifelten Bemühungen, sich aus Bunnys Griff zu befreien.
    „Wir wollen dir nichts tun", wiederholte der grauhaarige Cajun im selben ruhigen Tonfall.
    Er hielt die offenen Handflächen vor den Kopf des Wesens. Vorsichtig bewegte er die Hände auf und ab und wiederholte noch mehrmals den Satz.
    Leider ohne Erfolg. Schließlich versuchte Joseph es mit einem einzigen Wort, das möglicherweise endlich den Weg zur Verständigung und Übersetzung ebnete, wenn er es nur eindrucksvoll genug herausbrachte.
    „Frieden."
    Er atmete hörbar ein, als der Fremde abrupt verstummte und ihn anstarrte.
    Hat er mich verstanden?
    Sein Herz begann heftig zu klopfen.
    Doch der Moment der Hoffnung war nur ganz kurz.
    Der Kopf des Fremden fuhr hoch, und Joseph stieß einen Schrei aus, als die gefährlichen Mundwerkzeuge haarscharf an seiner Nase vorbeizischten und laut aufeinanderklickten.
    Bunny lockerte daraufhin den Griff, um Joseph zu beschützen. Das Wesen entwand sich blitzschnell der Umklammerung, schwang sich auf die Hinterbeine hoch und rannte schnell davon.
     
    *
     
    Gemba hatte versucht, die Feinde zu erschrecken, was ihm mißlungen war. Noch schlimmer: Sie demütigten ihn noch zusätzlich, indem sie ihn in eine unwürdige Lage brachten und festhielten.
    Er hatte sie angeschrien, ihn sofort loszulassen. Es war ihm gleichgültig, ob sie ihn verstanden oder nicht; er war so außer sich vor Zorn, daß er überhaupt nicht mehr aufhören konnte.
    Einer der Feinde

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