Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1817 - Krieger der Gazkar

Titel: 1817 - Krieger der Gazkar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beängstigend, als Joseph ihn trat. Der Roboter hoppelte einen Meter zurück, als fürchtete er sich vor dem wütenden Mann. Er fuhr seine drei beweglichen Augen weit aus und glotzte Joseph von drei Seiten an.
    Pepe kam nur allmählich aus seinem halb ohnmächtigen Tiefschlaf zu sich. Mit großen verwunderten Augen rappelte er sich hoch und blickte abwechselnd zu Bunny und zu Joseph.
    „Aber was ...", begann er zaghaft, ohne wirkliche Absicht, die Frage zu vollenden.
    Joseph holte es endlich nach, sich zu strecken und die Kälte aus den Knochen zu schütteln. Dann stand er langsam auf und rieb sich den Nacken.
    „Wie lange, Bunny?" fragte er mit ruhiger Stimme.
    „Kann erst ganz kurz sein", schnarrte der Roboter. „War beschäftigt mit Analysen und einen Moment unaufmerksam. Höchstens ein paar Minuten."
    Der grauhaarige Cajun schüttelte den Kopf.
    „Wir sind schon eine puppe", murmelte er.
    „Haben wir eine Chance, ihn wiederzufinden?" mischte Pepe sich weiterhin vorsichtig ein.
    „Kein Problem", krächzte Bunny. „Habe Ortung. Nicht weit weg. Bewegt sich nur langsam."
    „Na, dann los."
    Und wieder, nun schon zum dritten Mal, liefen sie hinter dem Fremden her. Joseph dachte gar nicht an die Antigravs, zum einen wegen der Aufregung, zum anderen wegen Bunnys Hinweis, daß der Käferartige nicht weit weg sei und wahrscheinlich zu Fuß besser eingeholt werden konnte. Vermutlich funktionierten die Antigravs ohnehin nicht mehr; seit dem letzten Mal hatte Joseph sie nicht mehr aktivieren können.
    Der Cajun hatte seine Altersbeschwerden und die Schrecken der Nacht völlig vergessen. Er hatte keine Schwierigkeiten, den Fremden schnell einzuholen. Immerhin war er diesmal nicht wieder in ein Sumpfloch gefallen.
    Joseph war kurz davor, ihn von selbst hineinzuschubsen. Er sprang den Fremden an und warf ihn durch die Wucht um. Beide stürzten, und der Käferartige landete wieder auf dem Rücken.
    Wenigstens war Bunny diesmal schnell genug; er hatte ein paar Lianen ausgerissen und fesselte den Fremden, bevor er ihn unsanft auf die Beine stellte.
    Wortlosgab Joseph das Zeichen „zurück zum Lager", und sie traten den Rückweg an.
    Pepe lief voraus, sein Magen knurrte erbärmlich. Der Junge machte sich eilig daran, ein Frühstück zu bereiten, bevor Joseph die kleine puppe wieder weitertrieb.
    Der Fremde hatte inzwischen genug Zeit gehabt, Luft zu schöpfen und den üblichen Wortschwall abzulassen.
    Die beiden Lafayetter achteten nicht darauf. Entweder waren sie schon so sehr daran gewöhnt, oder sie waren zu sehr in eigenen Gedanken versunken. Da Bunny gleichfalls nicht reagierte und ihm keiner zuhörte, gab der Käferartige schließlich auf und schwieg.
     
    *
     
    Gemba war irgendwann kopflos geworden - wieso, konnte er sich selbst später nicht mehr erklären.
    Vielleicht lag es an der furchtbaren Stille und Leere in seinem Innern, der Isolation vom Leben. Sein Geist war angeschlagen; er war eine genetische Mißgeburt, ein Versager.
    Er hatte nicht mehr ruhig sitzen bleiben können und war erneut geflohen, obwohl es schon fast hell war.
    Es war keine geplante Flucht, nicht einmal geplanter Selbstmord. Er wußte in diesem Moment nichts, ohne Überlegung bewegte er sich; seine Beine liefen einfach ohne bewußten Befehl.
    Er lief durch den dichten Nebel, ohne auf den Weg zu achten und fiel erstaunlicherweise nicht in den Sumpf. In seinem Verstand herrschte selbst Nebel, halb betäubt bekam er mit, daß er plötzlich umgerannt und dann gefesselt wurde.
    Der Gazka leistete keinen Widerstand, er kam gar nicht auf die Idee, sich zu wehren. Immer noch wie betäubt, ließ er sich fortschleppen. Es war ihm, als bewegte er sich auf der Oberfläche von träge dahinfließendem, leicht gewelltem Wasser; jeden Moment kurz davor, die Oberflächenspannung zu durchbrechen und in reißenden Strudeln zu versinken.
    Erst als er gezwungen wurde, sich hinzukauern, lichtete sich allmählich der Nebel in seinem Verstand.
    Die Betäubung schwand, und er begriff, daß sich nichts in seiner Lage verändert hatte.
     
    *
     
    „Du mußt etwas essen, Jop", drängte Pepe. „Noch sind wir nicht in Swamp-City Wirklich, ich finde, du benimmst dich ein bißchen seltsam in letzter Zeit."
    „Wie kannst du das denn beurteilen!" fauchte Joseph Broussard. Als er das unglückliche Gesicht des Jungen sah, machte er eine schuldbewußte Miene. „Ach, Pepe, ich ... Es tut mir leid. Ich kenne mich bald selbst nicht mehr. Es ist nur ..."
    „Was

Weitere Kostenlose Bücher