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1818 - Testfall Lafayette

Titel: 1818 - Testfall Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nur nebenbei bemerkte Joseph, daß ihr Gefangener noch bei ihnen war.
     
    *
     
    Als die HALUTA II das Collore-System erreichte, dessen vierter Planet Lafayette war, nahm Icho Tolot aus großer Entfernung Ortungen vor. Gucky kam zu ihm in die Hauptleitzentrale, um zu verfolgen, welche Ergebnisse die Bemühungen erbrachten.
    Auf einem der Monitore konnte er ablesen, daß sich bereits über fünfzig der 600 Meter langen Igel-Kriegsschiffe versammelt hatten, von denen man wußte, daß sie über keinen Tangler verfügten. Der Mausbiber betonte es noch einmal.
    „Wir müssen aber voraussetzen, daß der Planet nach wie vor in ein Tangle-Feld gehüllt ist, das jedwedes Lebewesen beeinflußt und in den Wahnsinn zu treiben vermag", fügte er hinzu.
    „Auch die Tiere?"
    „Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, aber wir müssen wohl davon ausgehen."
    Icho Tolot blickte eine Weile schweigend auf die Monitoren. Dann wandte er sich wieder dem Ilt zu.
    „Wie kommen wir auf den Planeten?"
    „Überhaupt nicht. Vergiß das Tangle-Feld nicht. Wir drehen durch, wenn wir in seinen Einfluß geraten."
    „Ist das sicher?"
    „Ziemlich. Jedenfalls für mich. Deshalb müssen wir uns dem Planeten sehr behutsam nähern, und so daß wir uns notfalls sofort zurückziehen können."
    „Das habe ich nicht vor."
    „Dann gehst du ein unwägbares Risiko ein", gab Gucky zu bedenken. „Und damit ist niemandem geholfen."
    „Wir können es mit einem kleinen, unauffälligen Beiboot versuchen."
    „Aussichtslos. Man würde uns sofort orten - und abschießen!"
    „Oder mit der HALUTA II landen."
    „Das wäre Selbstmord, und du weißt es."
    „Allerdings." Der seltene Fall war eingetreten, daß der Haluter ratlos war.
    Es schien keine Möglichkeit zu geben, auf den Planeten zu kommen, ohne dabei ein unverantwortliches Risiko einzugehen. Entweder setzten sie sich der Gefahr aus, von den Igelschiffen angegriffen und vernichtet zu werden, oder sie wagten eine unkalkulierbare Begegnung mit dem Tangle-Feld, die sie ihre geistige Gesundheit kosten konnte.
    Auch eine Teleportation nach Lafayette kam nicht in Frage. Der Ilt mußte davon ausgehen, durch die Strahlung sofort außer Gefecht gesetzt zu werden.
    Während sie noch überlegten, tauchten überraschend zwei 600-Meter-Igelschiffe hinter einem der inneren Planeten auf, die einen Kugelraumer von 100 Metern im Schlepptau hatten und sich in Richtung Lafayette bewegten. Bei dem erbeuteten Raumschiff handelte es sich offenbar um einen abgeschossenen LFT-Erkunder.
    Seit Gucky an Bord der HALUTA II war, hatte er Icho Tolot beobachtet. Dem Ilt war bewußt geworden, daß der Freund in zunehmendem Maße unter den Einfluß der Drangwäsche geriet. Ihm war ebenso klar, daß der Haluter versuchte, sich dem zu entziehen, doch es gelang ihm immer weniger.
    Im Gegenteil. Je mehr er sich bemühte, sich selbst zu beherrschen, desto mehr stieg der Druck, der auf ihm lastete.
    Ein kleiner Anlaß genügte, um das Faß zum Überlaufen zu bringen.
    Der Anlaß war gegeben!
    Angesichts der Aktion der IgelRaumer verlor Icho Tolot die Beherrschung.
    „Wir nehmen Kurs auf die beiden Igelschiffe", befahl er kurzerhand.
    Die Bordsyntronik reagierte, und die HALUTA II flog mit hoher Beschleunigung auf die Zielobjekte zu.
    „Das ist ein Fehler!" rief Gucky, der bestrebt war, das Unheil aufzuhalten. „Das kann nicht gutgehen!"
    „Feuer!" donnerte der Befehl des Haluters durch die Zentrale.
    Aus den Bordwaffen des Kugelraumers schossen Energiestrahlen durch den Raum und zu den Igelschiffen hinüber, ohne diese allerdings gefährden zu können.
    „Nicht weiter", protestierte der Ilt. „Die Igelraumer befinden sich innerhalb des Tangle-Feldes!"
    Doch der Haluter war nicht zu bremsen. Mit Feuereifer stürzte er sich in den Kampf, den er nur zu gern ausgeweitet hätte. Er erwartete sofort eine Gegenreaktion der Invasoren. Doch der Konter blieb aus.
    Die HALUTA II drang in das Tangle-Feld ein, und Gucky spürte die Wirkung der rätselhaften Strahlung.
    Damit war es zu spät. Nun konnte niemand mehr den Haluter aufhalten.
    Gepeinigt preßte der Ilt die Hände an den Kopf, und plötzlich war er nicht mehr in der Lage, sich aufrecht zu halten. Sein Gleichgewichtssinn funktionierte nicht mehr. Der Ilt kippte hilflos aus dem Sessel und ruderte kaltsuchend mit den Armen. Er stürzte vornüber auf den Boden, schlug mit der Stirn auf und verlor das Bewußtsein.
    Als er wieder zu sich kam, waren die Auswirkungen der Strahlung auf ihn

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