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1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

Titel: 1822 - Ich jagte die böse Äbtissin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich bin schon unterwegs …«
    ***
    Auf der Fahrt zum Krankenhaus meldete sich mein schlechtes Gewissen. Ich hätte mich mit der Nonne schon am gestrigen Tag treffen können, hatte aber nicht den richtigen Bock gehabt und das Treffen eben auf heute verschoben.
    Da war es dann passiert.
    Ihr Mörder war schneller gewesen, und genau das ärgerte mich über alle Maßen. Aber so ist das Leben. Man macht nicht immer alles richtig. Der Mensch ist nicht fehlerfrei.
    Ich erreichte das Krankenhaus und stellte meinen Wagen auf einem nahen Parkplatz ab. Der war zwar nicht für Besucher gedacht, aber ich stellte das Blaulicht auf das Dach. So konnte jeder sehen, welchem Beruf der Fahrer des Wagens nachging.
    Mit langen Schritten bewegte ich mich auf den Eingang zu, dessen breite Front verglast war. Eine Glastür öffnete sich automatisch, als ich einen Kontakt berührte. Die Halle war groß. Man konnte sich dort auf braunen Ledersesseln ausruhen oder auf Bänken an den Wänden. Solche Bänke standen auch draußen, wo Raucher hockten und an ihren Glimmstängeln saugten.
    Eine Information gab es auch. Da saßen zwei Männer, die sich unterhielten. Ich wurde nach meinen Wünschen gefragt und wollte soeben den Namen des Arztes sagen, der mich angerufen hatte, als ich eine Stimme hinter mir hörte.
    »John Sinclair?«
    Ich drehte mich um.
    Ein junger Mann kam mir entgegen und reichte mir die Hand. »Ich bin Dr. Sholz.«
    »Dann haben wir am Telefon gesprochen?«
    »Genau. Aber jetzt kommen Sie bitte mit hoch. Wir haben alles so gelassen, wie wir es vorfanden. Das heißt, Leni, die Nachtschwester, hat die Patientin am frühen Morgen tot aufgefunden, als sie nach ihr schauen wollte.«
    Das reichte mir als Erklärung. Der Tod war nach Mitternacht eingetreten, das wusste Dr. Sholz noch zu sagen.
    »Das ist schon was.«
    »Wissen Sie denn mehr über die Tote?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Allerdings muss sie ein bestimmtes Wissen gehabt haben, dessentwegen man sie gekillt hat.«
    »Was hätte das denn sein können?«
    »Ich weiß es nicht, Doktor. Wissen Sie es?«
    »Nein, ich habe keine Ahnung und muss passen. Ein Mord ist bei uns noch nicht passiert. Höchstens mal ein Selbstmord, aber das ist alles, glauben Sie mir.«
    »Gibt es denn schon einen Verdacht?«
    »Ich glaube nicht, Mister Sinclair. Sie können ja mal mit Schwester Leni sprechen. Die hatte immer am meisten mit ihr zu tun. Die beiden hatten sich angefreundet.«
    »Und weshalb lag sie hier?«
    »Brandwunden. Ja.« Der Arzt nickte. »Ihr Körper war mit zahlreichen Brandwunden übersät.« Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Und jetzt kommt das Beste. Wir konnten uns die Wunden nicht erklären und können es bis heute nicht. Sie könnten von einer Folter stammen.«
    »Oh …«
    »Ja, Sir, das ist nicht auszuschließen. Aber es ist am besten, wenn ich Sie gleich zu Schwester Leni bringe. Die kann Ihnen bestimmt mehr sagen.«
    »Das hoffe ich.«
    Bisher hatten wir vor dem Lift gestanden. Jetzt holten wir ihn für uns herunter.
    »Einsteigen, Sir.«
    Ich lächelte. »Gern.«
    Im Nu waren wir in der zweiten Etage.
    Wir gelangten in einen Vorraum. Wer als Kranker nicht im Bett liegen muss, hielt sich hier auf und hockte auf Stühlen aus Rohrgeflecht. Die gedrückte Stimmung war irgendwie zu spüren. Die Menschen redeten nicht viel, sie saßen nur da, schauten uns an, und ich hörte die krächzende Stimme eines alten Mannes.
    »Das ist bestimmt ein Polizist.«
    »Meinst du?«
    »Klar.«
    »Und woran siehst du das?«
    Er lachte. »Das sehe ich eben. Dafür habe ich einen besonderen Blick. Das musst du mir schon glauben.«
    »Ja, ja.«
    Wir gingen weiter. Hinter einer Tür begann ein Flur. Dort lagen die Zimmer der Kranken.
    In eines davon mussten wir, aber wir betraten kein Krankenzimmer, sondern einen Raum, in dem sich die Schwestern aufhielten und wahrscheinlich auch die Ärzte.
    Es roch nach Kaffee und nach frischen Croissants. Ich konnte mich an einen Tisch setzen, und Dr. Sholz versprach mir, Schwester Leni zu schicken.
    »Okay, ich warte.«
    Nachdem Dr. Sholz verschwunden war, blieb ich allein im Raum zurück. Ich gönnte mir einen Kaffee und klaubte mir auch ein Croissant aus dem kleinen Korb.
    Beides schmeckte gut. Tat auch gut. Ich kaute noch, als Schwester Leni das Zimmer betrat.
    Sie lächelte, als sie mich sah. Aber ich sah auch, dass ihr Lächeln gequält war. Man konnte sie als eine nette Person bezeichnen. Ja, das war sie. Nett und

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