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1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

Titel: 1822 - Ich jagte die böse Äbtissin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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großer Druck, und der konnte mit dem Begriff Angst umschrieben werden.
    Ja, eine wie Clarissa machte ihr Angst. So war das nun mal. Auch im Kloster hatte sie mit harter Hand regiert und natürlich auch ihre Lieblinge gehabt.
    »Was hast du dir dabei gedacht? Bist du davon ausgegangen, mir entkommen zu können? Da hast du auf das falsche Pferd gesetzt. Das ist nicht drin. Du kannst mir nicht entkommen. Niemand kann mir entkommen, wenn ich es nicht will. Und bei dir habe ich es nicht gewollt, denn jetzt bin ich da.«
    »Und? Was soll das? Was willst du?«
    Die Äbtissin nickte. »Das ist ganz einfach. Ich will nur dein Leben. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Maria Toledo erschrak. Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Dabei war es ihr nicht mal so neu. Sie hätte sich darauf einstellen können, aber so direkt damit konfrontiert zu werden, das war schon hart. Damit hatte sie nicht gerechnet. Vor allen Dingen nicht, weil sich die Äbtissin hier in einer anderen Umgebung befand als in der Sicherheit des Klosters.
    Die Nonne schaute in das Augenpaar ihrer Chefin. Es wirkte so anders, so kalt, und das Wort eisig passte perfekt. Gnade durfte sie nicht erwarten. Noch immer grübelte sie darüber nach, wie es die Äbtissin geschafft hatte, doch eine Antwort erhielt sie nicht.
    Clarissa ging einen Schritt vor.
    Es passte Maria nicht, dass sie das Bett schon beinahe erreicht hatte.
    »Ich schreie!«
    »Ach ja?«
    »Das verspreche ich dir. Ich komme nicht mit ins Kloster zurück. Nein, ich habe meinen Platz woanders gefunden.«
    »Das denkst du nur.«
    »Nein, ich …«
    »Mir und dem Teufel entkommt niemand, wenn wir es nicht wollen. Und bei dir wollen wir es nicht. Du bist verschwunden und wolltest reden. Das mögen wir nicht, und deshalb wird dich der ganze Zorn der Hölle treffen. Du hast die Folter überstanden, du hast nichts daraus gelernt, und wir warnen nur einmal.«
    »Hau ab! Geh. Weiche, du Satan …« Es kam plötzlich über sie. Maria Toledo stöhnte immer wieder auf, und sie rutschte im Bett ein Stück zurück. Sie wollte sich eine bessere Position verschaffen, um aus dem Bett zu gleiten.
    Das sah auch Clarissa und ließ es nicht zu. Sie ging noch einen weiteren Schritt, war nahe genug am Bett und packte zu. Sie riss den geschwächten Körper der Nonne in die Höhe und hielt ihn fest. Dabei schauten sich beide direkt in die Augen und Maria Toledo sah die Veränderung in denen der Äbtissin.
    Das hatte sie noch nie erlebt. Die Eiseskälte war daraus verschwunden. Plötzlich zeigten sie eine andere Farbe. Sie schimmerten rötlich, und im Hintergrund malte sich so etwas wie eine kleine Fratze ab.
    Es konnte das Gesicht des Teufels sein, aber so genau wusste sie das nicht. Sie sah nur, dass die andere Seite auf den Teufel baute, und dieser Schreck traf sie so stark, dass sie nichts mehr sagen und auch nicht mehr reagieren konnte.
    Die beiden Hände waren schneller.
    Und die legten sich um Marias Hals!
    Die Nonne hatte noch schreien wollen, das schaffte sie nicht mehr. Gnadenlos wurde ihr die Luft abgedrückt. Die Finger glichen Eisenzangen, die sich in der dünnen Haut der Kehle verkantet hatten. Da gab es nichts mehr, was sie noch tun konnte. Sie bekam keine Luft mehr, aber sie spürte eine starke Hitze, die durch ihren Körper wallte und ihn fast zum Verbrennen brachte.
    Schreien konnte sie nicht. Sie bekam auch keine Luft mehr.
    Das Einzige, was von ihr zu hören war, strömte als Röcheln aus der Kehle. Ein Zuhörer hätte es als ein schreckliches Geräusch wahrgenommen. Es war auch schrecklich, denn es war der direkte Weg in den Tod. Nichts konnte sie mehr tun. Es war alles vorbei. Sie bekam ihre eigenen Hände nicht mehr hoch. Plötzlich entstanden fremde Bilder vor ihren Augen. Sie sah Motive wie nie zuvor in ihrem Dasein. Grelle Farben flossen ineinander. Dazwischen erschienen immer wieder für einen Moment die grässlichen Fratzen irgendwelcher Monster, die schnell wieder verschwanden und anderen Bildern Platz machten, die genau das Gegenteil davon waren. Da wischten Figuren an ihr vorbei, die man als engelsgleiche Geschöpfe bezeichnen konnte, die aber dann, wenn sie näher kamen und ihre Gesichter zeigten, grässlich aussahen.
    Hier hatte sich die Hölle offenbart, und das Bewusstsein der Nonne schwand immer weiter.
    Jemand lachte.
    Das war auf keinen Fall sie. Es war das Lachen ihrer Äbtissin, die nun zur Mörderin wurde, denn eine halbe Minute später bewegte sich Marias Körper nicht

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