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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte sich ein Haufen Personen um mich und die Leiche versammelt. Die eine Person war Reginald Bull. In den anderen erkannte ich A-Kestah und vier Zentrifaal aus seinem Clan, alle mehr oder weniger beschädigt.
    „Bist du in Ordnung, Alter?"
    Ich warf dem Dicken einen beruhigenden Blick zu. „Alles klar" Obwohl ich in allen Gliedern eine überwältigende Mattigkeit verspürte, kam ich auf die Beine.
    „Gidecajs Leute sind ohne Ausnahme tot", teilte A-Kestah mit. Er hatte dicke Schrammen im Gesicht, außerdem hing einer seiner Arme schlaff herunter. „Der hier war der letzte. Fremder, wir sind dir zu Dank verpflichtet. Ich erkenne hiermit ausdrücklich an, daß wir in deiner Schuld stehen. Du hast ein unersetzliches Leben gerettet."
    „Ein Leben?" wunderte ich mich. „Von welchem Leben sprichst du?"
    Der Clanführer antwortete: „Ich meine das Leben von Caliform."
    „Du weißt, daß mir der Name nichts sagt?"
    „Natürlich. Aber das wird sich ändern. Wir stellen dir Caliform vor. Warte nur noch eine halbe Stunde."
    Ich hatte ein ungutes Gefühl, als ich das hörte. Lebensretter sein ist eigentlich eine gute Sache, aber allmählich packte mich die Neugierde, was für ein seltsames Leben ich da eigentlich gerettet hatte.
    Ich schleppte mich zum nächsten Interkom und nahm Kontakt mit den Paradea auf. Zwei Minuten dauerte es, dann hatte ich Demin auf der anderen Seite.
    Ich erklärte ihm in kurzen Worten, was geschehen war. Kurz darauf wurde das Alarmsignal ausgeschaltet. Zeit wurde es, ich hatte das Geklingel kaum noch ertragen.
    „Und was ist mit den Zentrifaal?" fragte der Kleine. „Sind sie ...?"
    „Tot? Ja, einige."
    „Aber nicht alle, nehme ich an."
    „Keine Angst", beruhigte ich ihn. „Ich bin sicher, daß wir die Sache im Griff haben. Die Gefahr, die von ihnen ausging, ist jedenfalls gebannt."
    „Wirklich?" Schüchtern kam das, voller unterdrückter Ängste. Was sich in der CHIIZ abgespielt hatte, überstieg eindeutig das Begriffsvermögen eines durchschnittlichen Plantagoo-Bewohners.
    „Du kannst dich darauf verlassen."
    A-Kestah hätte zum augenblicklichen Stand jederzeit sein Leben für unseres riskiert, gleich, ob er uns mochte oder nicht. Die Sicherheit, von der ich gesprochen hatte, existierte ganz real.
    Bully und ich stiegen mit den Zentrifaal ins nächste Deck, dann weiter hinauf. Die Begegnung mit Caliform stand kurz bevor.
    Von Normalität konnte keine Rede sein. Die Mocksgerger an unserer Route liefen in weitem Bogen davon, Wenn sie unsere Gesichter sahen. Aber die Atmosphäre von Bedrohlichkeit existierte nicht mehr. Ganz allmählich machte sich ein Hauch von Ruhe breit.
    Der Kabinentrakt, in dem A-Kestah und seine Leute untergebracht waren, bot den Anblick eines Schlachtfelds. Es war eine Konfrontation mit dem Grauen, ein Stilleben der furchtbarsten Sorte.
    Auf dem Boden lagen - in jedem erdenklichen Zustand - zweiundzwanzig Leichen. A-Gidecaj mit elf seiner Leute, also praktisch der gesamte Clan, dazu zehn Opfer aus dem Clan des A-Kestah. Fast alle Wunden stammten von den rechten Händen der Zentrifaal.
    Bilder wie aus einem Horrorfilm. Und wir dachten schon, daß wir so etwas in Plantagoo nicht sehen müssen.
    A-Kestah stieg in bemerkenswerter Ruhe über die Leichname hinweg. So etwas wie Mitleid schien er nicht zu empfinden. Er führte uns und seine restliehen Leute über den Flur, stockte vor der allerletzten Kabine.
    Der Blick, den er hinter die Tür warf, war schon deutlich engagierter. Ich erlebte sein Aufatmen so fühlbar mit, als ob ich in der Haut des Clanführers steckte.
    „Kommt!" sagte er. „Ich zeige euch etwas."
    Er winkte uns hinter sich in die Kabine. Auf der zweckentfremdeten Pritsche lag jener geheimnisvolle Behälter, den er mit seinem Clan die ganze Zeit gehütet hatte.
    Das Ding sah aus wie ein Sarg. Es war zwei Meter lang, einen halben Meter hoch, einen Meter breit.
    „Ich möchte wissen, was das ist", sagte ich mit ruhiger Stimme.
    „Da drinnen", antwortete er, „liegt Caliform."
    „Der Grund des Ganzen."
    „Ja."
    A-Kestah trat ans Kopfende des Behälters und löste eine Schaltung aus, die ich von meinem Standort nicht erkennen konnte.
    Eine Sekunde später klaffte ein Spalt im Sarg. Die offene Nut führte einmal um den Behälter herum.
    Lediglich an einer der Längsseiten gab es so etwas wie Scharniere, die man nicht lösen konnte.
    A-Kestah schlug bedächtig den Deckel auf. Mit atemloser Spannung verfolgte ich, was darunter zum Vorschein kam. Es

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