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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war ein regloser Zentrifaal.
    „Caliform?" fragte Reginald Bull.
    „Das ist richtig."
    „Wieso kämpft ihr eigentlich so erbittert um eine Leiche?"
    „Du irrst, Fremder. Caliform lebt. Ich sagte doch bereits, ihr habt sein Leben gerettet."
    Wie er so dalag, machte er einen fast exotischen Eindruck. Ich blickte auf einen Zentrifaal von schätzungsweise 1,80 Meter Größe. Für eine Person seines Volkes war das ein absolut stattliches Maß.
    Die Körperkräfte schienen dagegen unterdurchschnittlich ausgeprägt. Statt schwarzer Kleidung, so wie praktisch jeder andere seines Volkes, den ich kannte, trug Caliform einen hellgrauen Anzug.
    Sein Gesicht war schmal. Ich empfand es als sehr ausdrucksvoll, trotz der schwarzen Blickleiste und des kaum sichtbaren Mundes. Dieser reglose Körper hatte etwas, auch wenn ich es nicht definieren konnte.
    „Caliform befindet sich im Tiefschlaf", erläuterte der Clanführer. „Er träumt, aber sein Geist kommt niemals an die Oberfläche."
    „Und wieso wird so ein Aufhebens um den Kerl gemacht?" fragte Reginald Bull.
    „Weil Caliform der wichtigste politische Führer der Zentrifaal ist."
    „Wichtige politische Führer werden nicht auf diese Weise befördert", antwortete der Dicke prompt.
    Die Erwiderung ließ A-Kestah sichtbar wütend werden. „Dieser schon! Du redest von Dingen, die du nicht verstehst. Caliform ist ein Exil-Führer. Seine Anwesenheit in der Heimat wird vom Volk gewünscht, nicht jedoch von der Regierung. Mit der CHIIZ kehrt er nach Zentrifaal-Zentrum zurück, um seine rechtmäßige Herrschaft anzutreten!"
    „Na ja ... Und wieso liegt Caliform dann im Tiefschlaf? Wieso habt ihr ihn nicht in einer Maskierung eingeschleust?"
    „Es gibt Mittel und Wege, eine Maske zu durchschauen. Individualorter und so weiter. Zu gefährlich.
    Caliform hat sich aus Gründen der Sicherheit selbst für den Tiefschlaf entschieden."
    „So."
    A-Kestah berührte weitere Schaltungen am Ende des Sarges, ebensowenig erkennbar wie die ersten.
    Durch den Sarg wehte ein eisiger Hauch; ich spürte es, auch wenn ich einen Meter entfernt stand.
    „Und jetzt?"
    „Jetzt werde ich Caliform erwecken."
    „Warum so plötzlich?"
    „Wegen A-Gidecaj. Daß das Killerkommando sich an Bord befand, bedeutet etwas. Mit einiger Sicherheit wußte der Geheimdienst des Herrschers über die bevorstehende Rückkehr Bescheid. Sie hatten nur keine Ahnung, mit welchem Schiff Caliform kommen würde, und sie wußten auch nicht, wann."
    „Woraus schließt du das?" fragte ich interessiert.
    „Aus der Tatsache, daß A-Gidecaj selbst nicht präzise informiert war. Und aus der Qualität seines Clans. Hätte man gewußt, wann und wie Caliform ankommt, hätte man ein Kommando von extrem hoher Qualität geschickt. Das war nicht der Fall. Bis auf weiteres gehe ich davon aus, daß sämtliche Passagierschiffe mit Kurs Z-Z ein Killerkommando an Bord tragen."
    „Jedes einzelne?" fragte Bully ohne rechten Glauben. „Das kann doch nicht sein, A-Kestah."
    „Es sind nicht so viele, wie du vielleicht denkst."
    „Ein paar hundert jedes Jahr?"
    „Ein paar Dutzend. -Jedenfalls wußten wir zu Anfang gar nicht, was A-Gidecaj und seine Leute wollten. Wir spürten lediglich das Taxieren, die potentielle Feindseligkeit."
    Ich bemerkte eine Gebärde, irgend etwas im Sarg hatte sich bewegt. Ein Finger zuckte. Der kleinste Finger an Califorms Hand krümmte sich.
    A-Kestah beäugte sorgfältig das geringste Detail. Unvorstellbar, daß ihm etwas entgehen könnte. Aber noch war es nicht soweit, sonst hätte er nicht weitergesprochen.
    „Die ersten Zusammenstöße mit dem Clan Gidecaj waren normal. Zentrifaal streiten sich zuweilen, ihr wißt das vermutlich. Und dann der Tod dieser Frau. Wir wußten nicht, daß sie einen Embryo trug. Jedenfalls, D-Koker wurde von uns beim Spionieren erwischt, deshalb ließ ich sie verfolgen und zur Rede stellen. Es kam zum tödlichen Kampf. DKoker wollte eher sterben als ihren Auftrag nennen."
    „Das war also der erste Akt", murmelte ich.
    „Ja. Wir waren gewarnt, A-Gidecaj hatte kein leichtes Spiel. Irgend etwas brachte ihn dann auf die Spur. Am Ende muß A-Gidecaj gewußt haben, daß sich Caliform an Bord befand. So kam es zum letzten Angriff."
    „Und zum Selbstmordversuch", ergänzte Bully.
    „Exakt."
    Der Dicke wollte noch etwas sagen, aber A-Kestah unterbrach ihn mit einem resoluten Zeichen.
    Im Inneren des Sarges war der reglose Körper nicht länger ohne Leben. Ich sah, wie die linke Hand sich

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