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1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt

1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt

Titel: 1824 - Wenn Satan seinen Henker schickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war.
    Und jetzt ging er!
    Ja, er ging. Er bewegte sich auf seinen eigenen Beinen, was kaum zu fassen war, denn als er hergeschafft worden war, da war es ihm noch nicht möglich gewesen, zu laufen.
    Jetzt schon.
    Und dafür hatte jemand gesorgt, dessen Name so etwas wie eine böse Legende war.
    Rasputin!
    Er hatte sich dabei selbst übertroffen, und so war Wladimir Golenkow zu einem Prototypen geworden.
    Er hielt sich an Chandras Seite. Der Russe wirkte wie ein Roboter, so wie er ging. Recht abgehackt, und seine Arme schleuderte er vor und zurück.
    Manchmal lachte er auch abrupt auf oder gab ein Schnaufen von sich. Er hielt die Augen offen, aber sie waren leer. Da gab es keinen Blick, der ein Gefühl gezeigt hätte. Ohne Ausdruck lagen sie in den Höhlen, und da besaß er durchaus Ähnlichkeit mit einem Zombie.
    Beide gingen auch ins Freie und hinein in eine kalte Luft. Sie durchquerten einen Innenhof und betraten durch eine schmale Tür ein weiteres Gebäude.
    Dort blieben sie vor einer weiteren Tür stehen. Golenkow wollte sie schon öffnen, aber Chandra hielt ihn zurück. »Nein, warte noch. Ich muss erst was klarstellen.«
    Das tat sie durch eine Frage. Sie klopfte und rief: »Bist du da, Rasputin?«
    Eine tiefe Männerstimme brummte etwas.
    »So, jetzt können wir.« Chandra drückte die Tür auf. Sie betrat den Raum als Erste, der recht groß war und eine Einrichtung zeigte, die nicht zu einem Kloster passte. Auf dem Boden lagen dicke Teppiche, und auf ihnen standen mächtige Möbelstücke. Sofas, Sessel, ein Tisch. Es gab Regale mit Büchern, und auch die Technik hatte es bis in diese einsame Gegend geschafft, denn der Computer war ebenso vorhanden wie die normale Glotze.
    Chandra ließ Golenkow vorgehen. An einer bestimmten Stelle des Raumes musste er anhalten. Er bewegte sich nicht vom Fleck und stand so, dass er betrachtet werden konnte.
    Das tat der Mann, der im Hintergrund stand und nicht genau zu sehen war. Es verging noch eine Weile, bis er sich in Bewegung setzte und näher kam.
    Erst langsam schälte er sich hervor. Seine Haare waren aschgrau und wuchsen recht lang. Ein schmales Gesicht, in dem gierige Augen auffielen, die in dunklen Höhlen lagen. Ein spitzes Kinn, das von Bartstoppeln bedeckt wurde und Wangen, die eingefallen zu sein schienen. Diese Gestalt glich einem Toten mehr als einem Lebenden. Bekleidet war sie mit einem dunklen Anzug. Unter der Jacke trug sie ein graues Hemd mit Stehkragen.
    »Das ist er!«, stellte Chandra ihn vor. »Das ist dein Schöpfer Rasputin.«
    Wladimir Golenkow protestierte nicht, er sagte überhaupt nichts, er starrte nur nach vorn und richtete seinen Blick auf das Gesicht seines Schöpfers.
    »Und? Sag was!«
    »Es ist gut!«
    Da musste Chandra lachen. »Es ist nicht nur gut, es ist sogar einmalig. Denk daran.«
    »Ja, das tue ich.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    Rasputin hatte bisher nichts gesagt. Das änderte sich nun, denn er nickte zunächst. »Weiß er, wer er ist? Oder was er ist?«
    »Nein.«
    »Warum hast du es ihm nicht gesagt?«
    »Weil ich wollte, dass du dabei bist. Und das ist nun der Fall. Du bist dabei, und da werden wir es ihm sagen, bevor wir ihn auf die Pirsch schicken.«
    »Können wir tun.« Rasputin kam näher und umging sein Geschöpf, um sich ein Bild zu verschaffen. Dann stellte er eine Frage. »Du weißt, wer du bist? Kennst du deinen Namen?«
    »Ja.«
    »Das ist gut. Und du weißt auch, wer du mal gewesen bist? Dass du da hilflos gewesen bist?«
    »Ich weiß es.«
    »Und dass du mir zu verdanken hast, wie gut du jetzt wieder am Leben bist? Du kannst daran teilhaben, aber es wird für dich etwas Neues sein, denn ab nun gehörst du zu uns, und du wirst das durchführen, was wir wollen.«
    »Ich weiß es.«
    »Sehr gut.« Rasputin schnalzte mit der Zunge. »Für mich bist du kein normaler Mensch mehr, sondern etwas Neues. Ich habe dich dazu gemacht. Du lebst, aber du könntest auch tot sein. Du bist eine Mischung aus beidem.«
    »Ja.«
    »Du bist mein Geschöpf. Und weil dem so ist, wirst du nur das tun, was ich will. Oder Chandra, die mir ebenfalls treu ergeben ist. Hast du das verstanden?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann bin ich zufrieden.« Er nickte und schaute sein Geschöpf noch mal von oben bis unten an. »Ja«, sprach er, »da muss ich einfach zufrieden sein. Ich habe damals das Elixier genommen und hatte Angst gehabt, die richtige Dosis zu verpassen. Das ist nicht passiert, und deshalb bin ich sehr froh.« Er drehte seinen Kopf zur

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