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1824 - Zentrum der Zentrifaal

Titel: 1824 - Zentrum der Zentrifaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und der Himmel sich mit düsterem Purpur überzog. Selbst zur Mittagszeit drang das Sonnenlicht nur vorübergehend bis auf den Grund der Straßenschluchten vor.
    Es gab keinen eindeutig festzulegenden Baustil. Würfelförmige Komplexe wechselten ab mit schlanken Türmen, klobige Hochhäuser mit zerbrechlich wirkenden Konstruktionen.
    Perry deutete hinüber zu einem noch etliche Kilometer entfernten imposanten Bauwerk. Eine gigantische schwarze Konservendose - so wirkte das Monument auf die Distanz. Die Ähnlichkeit mit einer linken zentrifaalischen Hand war unübersehbar.
    Gar nicht allzuweit davon entfernt, schätzungsweise dreihundert Meter weit in den Himmel ragend, ein bizarres Gebilde. Kupferfarbenes Metall reflektierte den Schein der sinkenden Sonne. Schmale, nach innen gekrümmte und spitz .zulaufende Schalen bildeten ein rundes Bauwerk. Auf Anhieb erinnerte es mich an eine geschälte Apfelsine, wozu auch das kugelförmige Innengebäude beitrug.
    Keine Apfelsine, berichtigte ich mich. Das sieht aus wie eine ausgestreckte zentrifaalische rechte Hand, und die Finger schließen sich um eine Kugel, vielleicht symbolisch um die Welt.
    „Was ist das für ein Gebäude?" fragte Perry. „Ich vermute, der Regierungssitz."
    Er hegte also ähnliche Gedanken wie ich.
    „A-Betchaga und sein Clan residieren in der >Hand"<, bestätigte einer unserer Begleiter. „Sie ist Zentrale aller zwanzig Welten ..."
    Aus den Augenwinkeln heraus gewahrte ich, wie ein Schatten von der Seite auf uns zuraste. Die Zentrifaal mußten ihn auch gesehen haben, denn der Gleiter machte einen Satz nach vorne, zugleich schmierte er über die linke Seite ab.
    Der Angreifer verfehlte uns um eine lächerlich geringe Distanz. Es handelte sich um ein kleines, offensichtlich ferngesteuertes Projektil.
    Unser Pilot zwang den Gleiter in eine enge Kurve, er suchte den Schutz der Schwebebahnen und des dichten Verkehrs. Aber innerhalb weniger Sekunden hing der Verfolger erneut hinter uns.
    Kein Zweifel, das Projektil war auf uns programmiert. Dabei glaubte ich nicht einmal an eine große Sprengwirkung. Bei der augenblicklichen Geschwindigkeit genügte es, wenn wir aus schätzungsweise fünfzig Meter Höhe abschmierten.
    Unvermittelt war der Verfolger verschwunden. Mir wurde klar, daß er sich unter uns gesetzt hatte.
    „Hochziehen!" hörte ich mich laut schreien.
    Wir hatten jetzt die Höhe einer Schwebebahn erreicht, rasten an vollbesetzten Kabinen vorbei.
    Unser zentrifaalischer Pilot reagierte nicht. Er flog stur geradeaus. Woher sollte er auch wissen, wie ein taktischer Luftkampf geführt wurde? Tausend Jahre Friede machten Kampfausbildungen überflüssig.
    Perry reagierte schneller als ich. Noch ehe ich mich aus meiner Sitzmulde lösen konnte, schwang er sich bereits neben den Piloten und hebelte ihn mit einem Dagorgriff von seinem Platz. Für lange Reden war nicht die Zeit.
    „Um Himmels willen, laßt ihm freie Hand!" brüllte ich gegen den Fahrtwind an.
    Die Kontrollen des Gleiters waren nach einem einfachen System angeordnet. Wer jemals eine ähnliche Maschine geflogen hatte, konnte nichts falsch machen. Das war Technik aus den Anfängen der Raumfahrt.
    Ich japste nach Luft, mein Magen bewegte sich zielstrebig den Kniekehlen entgegen. Andruck und Fliehkräfte preßten mich in die Sitzmulde. Bizarre Hochhäuser hingen plötzlich waagerecht neben mir.
    Zugleich erklang ein gräßliches metallisches Knirschen, ein schwarzer Schatten schrammte neben mir vorbei, verschwand aus meinem Sichtfeld.
    Und schon ging es wieder abwärts. Rasend schnell.
    Die Trasse der Schwebebahn ... Wir tauchten nur eine Armeslänge darunter hindurch - Perry mußte verrückt geworden sein, oder der Gleiter war doch schwerer zu steuern als angenommen.
    „Ist es noch da?"
    Ich blickte zurück. Keine zwanzig Meter hinter uns - der Angreifer holte schon wieder auf.
    „Bei fünf Uhr, Perry" Der Fahrtwind riß mir die Worte von den Lippen.
    Ich spreizte die Finger der rechten Hand ab. Daß Perry verstanden hatte, wurde mir klar, als unser Gleiter abschmierte, hinein in die nächste Straßenschlucht zur Rechten. Ein Schatten huschte vorbei.
    Perry jagte den Gleiter dicht über Straßenniveau nach Westen. Was. hätte ich in dem Moment nicht alles für einen handlichen Impulsstrahler gegeben! Aber wenigstens hatten die Zentrifaal begriffen, daß Perry der bessere Pilot war.
    „Wie können wir das Ding abschütteln?"
    „Gar nicht", antwortete einer der Weißhäutigen. „Der

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