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1825 - Kampf um Trieger

Titel: 1825 - Kampf um Trieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Reginald war vom Grauen gezeichnet. Seine Stimme klang belegt, aber ich war mir sicher, daß ich mich nicht anders anhörte.
    „Beinahe hätten wir einen Teil unseres Lebens verloren."
    „Aber wir haben es nicht." Er schürzte die Lippen kratzte sich am Kinn. „Ich bin mir sicher, daß uns nichts geschehen ist. Der Zellaktivator und die Mentalstabilisierung haben den Einfluß abgewehrt."
    Zweifellos. Denn die Zentrifaal unterlagen noch immer, dem Einfluß des Shifting. Erst lange nach uns fanden sie zögernd in die Realität zurück. Inzwischen hatten wir versucht, Funkkontakt zu den Galornen aufzunehmen. Sie reagierten nicht. Auch nicht, als ich direkt nach Ce Rhioton verlangte.
    Kurz darauf verschwanden die eiförmigen Schiffe. So unerwartet, wie sie erschienen waren.
     
    *
     
    „Wenn ich einen von denen zu fassen kriege, ich hau’ ihm in die Fres..."
    Bully stutzte, schaute erst mich an, mit einem Ausdruck grenzenloser Verwunderung, und dann seine Faust, schließlich begann er glucksend zu lachen. Er lachte, bis ihm die Tränen kamen.
    „Das tut gut", schnaufte er. „Und ich fürchtete schon, ich könnte keinen Dampf mehr ablassen."
    Mit einem knappen Kopfnicken deutete er auf die Zentrifaal, die herumstanden, als seien sie betäubt.
    Selbst ABetchaga schien nichts mehr mit sich anfangen zu können.
    „Die stehen alle total neben der Matte."
    Das war die treffendste Bemerkung, die Bully machen konnte. Die Zentrifaal wirkten tatsächlich wie Fremde, als müßten sie sich selbst und ihrer Existenz erst wieder bewußt werden. Keine Spur mehr von der geballten Kraft, die in ihnen steckte, von der Aggressivität, die stets aus ihrer Haltung, ihren Gesten und Blicken gesprochen hatte. Jemand hatte den Willen dieser Kämpfernaturen gebrochen. Und dieser Jemand waren die Galornen gewesen.
    Was kein Zentrifaal mehr für möglich gehalten hatte, war eingetreten: Shifting!
    Diese unmenschliche, die Identität raubende Erscheinung hatte vor niemandem haltgemacht. Ohne Ansehen der Person hatten die Galornen ihre Waffe für den Frieden eingesetzt. Dabei erschienen mir die Kroogh als eigentliche Opfer dieses unseligen Krieges.
    Jetzt schwiegen die Waffen. Im Weltraum wie auf Trieger. Seite an Seite hingen die Schiffe der Zentrifaal neben denen der Kroogh im Raum. Die ersten Beiboote suchten unbehelligt nach Überlebenden.
    „Alle haben verloren", sagte eine matte, gebrochen klingende Stimme hinter mir.
    A-Betchaga schlurfte heran, legte mir die linke Hand schwer auf die Schulter. Seine Blickleiste war auf mich gerichtet, dennoch verlor sich sein Blick in unergründlicher Ferne. Tief empfundene Trauer ging von ihm aus.
    Das war nicht mehr der A-Betchaga, den wir kennengelernt hatten. Zögernd, ohne inneren Antrieb, wandte er sich den Schirmen zu. Er ließ die neue Situation minutenlang auf sich einwirken, bevor er den Platz des Piloten einnahm und die TRONTTER von dem Wrack löste, an dem sie verankert war.
    Auf allen Ortungsschirmen mußte unser Schiff plötzlich wie ein Leuchtfeuer erscheinen. Aber niemand nahm Notiz davon. Kein Funkspruch, nichts. Das war immer noch unheimlich.
    Sieger gab es nicht in dieser Auseinandersetzung. Weder die Zentrifaal noch die Kroogh, auch nicht die Galornen.
    Wie in der Zentrale der TRONTTER sah es zweifellos auf allen Schiffen aus. Seelisch zerbrochene Wesen, die einen schrecklichen Preis für ihre Aggressivität bezahlt hatten, suchten den Weg zurück zu sich selbst. Den Tod hätten sie hingenommen, aber was sie momentan durchlitten, war für sie schlimmer als der Tod.
    Wer das Schwert erhebt, wird durch das Schwert sterben. Warum schoß mir ausgerechnet jetzt dieser Satz durch den Sinn? Weil die Kroogh in der Rolle der Angegriffenen ebenso vom Shifting betroffen waren?
    Wer gab den Galornen das Recht zu dieser kollektiven Bestrafung? Wußten sie, wieviel Leid, Trauer und Schmerz sie damit erst begründeten?
    „Mit solchen Rundumschlägen werden die Galornen sich nie Freunde in Plantagoo schaffen", sagte Bully. Er sprach mir aus der Seele.
    Um uns her ein Trümmerfeld. Raumschiffwracks, antriebslos treibende Beiboote. Und immer noch die unheimliche Grabesruhe an Bord.
    „Ihr lebt doch", platzte der Dicke heraus. „Ist das nichts?"
    „Wir wären lieber tot", murmelte A-Betchaga nach einer Weile des Grübelns. „Willst du wissen, was geschehen wird? Vom letzten Shifting existiert noch genügend Datenmaterial. Unsere Zivilisation wird sich erneut verändern."
    Natürlich

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