1828 - Spielhölle der Galaxis
gegen die Roboter aus. Sie untersuchten ihn bis auf die Haut und darunter. Sie durchleuchteten seinen Kopf und prüften sein Gebiß auf Füllungen und Imitate. Sie fanden nichts, und er quittierte es mit einem Lachen.
„Scherzkekse!" rief er. „Ich bin so, wie meine Mutter mich geboren hat. Sie war eine Heldin im Kampf um den Asteroiden Telgscha. Aber mit der Information könnt ihr doch nichts anfangen. Und jetzt verschwindet!"
„Der Epsaler Neweyn Cocmoc ist sauber", verkündeten die Roboter und stellten damit sein Ansehen zumindest juristisch wieder her. Der Schirm über dem Tisch erlosch, das Spiel begann erneut.
„Schwarz-1!" Er ging jetzt aufs Ganze.
Es kam dreimal Schwarz-1 und einmal Schwarz-9. Das bedeutete viermal die richtige Farbe und dreimal die richtige Zahl. Der Epsaler grunzte und ließ sich Jetons im Wert von fünf Millionen Galax aushändigen.
„Es gibt einen Trick dabei", sagte er beim Aufstehen. „Beim Setzen sollte man immer die Luft anhalten und die Augen schließen. Vielleicht probiert ihr das mal. Wir sehen uns später. Ein bißchen Geld kann nie schaden."
Er ließ ratlose Gesichter zurück und eilte zur Kasse, um die Plättchen einzulösen und den Betrag seinem Konto gutschreiben zu lassen.
„Du bist inzwischen zwanzigfacher Millionär", teilte der Roboter ihm mit. „Nütze deine Glückssträhne.
Weiterhin viel Erfolg."
„Ja, ja. Was soll das Gesabbere?"
„Entschuldige, hoher Gast."
Die Maschine händigte ihm einen Beleg aus, und Neweyn Cocmoc machte sich auf den Weg zur nächsten Attraktion.
*
Semin Ekkor reckte ihr seinen Arm entgegen. Zwischen Zeigefinger und Daumen glitzerte ein Speicherkristall.
„Beweise", knurrte er. „Beweise, die für eine Anklage ausreichen. Aber es ist besser, du legst ein Geständnis ab!"
Rebekka verschränkte die Arme und maß den Ertruser von oben bis unten. Unter gewöhnlichen Umständen hätte sie ihn keines Blickes gewürdigt. Jetzt aber hielt sie es für sinnvoll, sich zur Wehr zu setzen.
„Jedesmal, wenn du deinen Mund aufmachst, quillt Müll hervor. Ich kann dein Gequake nicht mehr hören. Verschwinde und laß den Kristall hier! Die anderen sollen entscheiden, ob sein Inhalt wichtig ist oder nicht."
Der Ertruser stieß einen Wutschrei aus und machte Anstalten, sich auf sie zu werfen. Rukkus Albasta packte ihn am Arm, stellte ihm ein Bein und drückte ihn in einen für ihn viel zu kleinen Sessel. Ekkor keuchte und blies sich auf - und klemmte in dem Sessel fest. Mit einem Fluch riß er die Armlehnen ab und schleuderte sie unkontrolliert davon.
Albasta nahm den Kristall an sich und steckte ihn in ein Lesegerät. Mitten im Raum entstand ein drei Meter hohes Hologramm. Es zeigte Abschnitte der BASIS, in denen gebaut wurde. Im Zeitraffermodus verfolgten sie, wie hundert neue Suiten am Stück entstanden, während andernorts Roboter erste Vermessungen für die Positionierung der Formenergieprojektoren vornahmen.
„Die Arbeiten gehen mit wachsender Verzögerung voran", brüllte Semin Ekkor und faltete den Sessel endgültig auseinander. „Crimson braucht mehr Unterstützung. Die da", er deutete anklagend auf Rebekka DeMonn, „verweigert ihm jede Unterstützung. Sie sabotiert das Projekt und stellt sich damit gegen die Entscheidung des Direktors und gegen uns alle."
Rukkus Albastas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Wie ein Panther näherte er sich der Plophoserin.
„Ist das wahr?"
„Glaubst du immer gleich jedem Idioten?"
Albasta schluckte schwer. „Mädchen, bisher habe ich dich als schweigsame, zielgerichtet handelnde Persönlichkeit kennengelernt. Du hast dich sehr zu deinem Nachteil verändert. Was ist die Ursache?"
„Der da! Du hast recht, ich habe einen langen Geduldsfaden. Ekkor hat mir gezeigt, daß aber auch er reißen kann. Er ist ein oberflächlicher Typ, und ich bin gezwungen, mich auf sein primitives Niveau zu begeben. Du verstehst? Damit nicht der falsche Eindruck entsteht, daß er womöglich recht hat."
Bei sich dachte sie: Ich fasse es nicht. Natürlich hat Albasta vollkommen recht. Ich bin ein zurückhaltender Mensch. Aber ich muß dieses Spiel mitspielen. Meine Aufgabe verlangt es.
„Hat er denn recht?"
„Nein. Die Aufnahmen sind Wochen alt, die Suiten längst bewohnt, und in den Etagen darüber findet gerade die Endabnahme statt. Das ist allein mein Verdienst. Ich habe Crimson einen Großteil meiner Roboter und Angestellten zur Verfügung gestellt. Sie arbeiten nach dem
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