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1828 - Spielhölle der Galaxis

Titel: 1828 - Spielhölle der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könnte ja immerhin sein, daß es im Solsystem eine undichte Stelle gibt.
    Die Fähre hob ab und stieg in die Atmosphäre hinauf. Hoch droben im Orbit hing die BASIS - und um sie herum inzwischen sechstausend Schiffe auf Wartepositionen. Der Syntron rechnete ununterbrochen und änderte im Zehnsekundentakt den Kurs, um eine einigermaßen ideale Aufstiegslinie zu dem Koloß eihhalten zu können.
    „Was ich dich schon lange fragen wollte, Buddy." Rebekka wandte den Kopf und blickte dem kleingewachsenen Mann fest in die Augen. „Wie lange lebst du eigentlich schon in der BASIS? Zieht es dich nicht manchmal in deine Heimat?"
    „Du fragst, weil ich gern mit herunter auf den Planeten komme. Meine wirkliche Heimat ist mir fremd geworden. Die BASIS ist seit zehn Jahren ein guter Ersatz dafür."
    „Ich frage dich deshalb, weil du nie um Urlaub bittest. Es gäbe keinen Grund, dir einen Aufenthalt in deiner Heimat zu verweigern. Und als Mitarbeiter in der Führungsriege des Unternehmens hättest du einen Freiflug."
    „Ja, ja." Die Winzigkeit eines Augenblicks lang schwang so etwas wie Ungehaltenheit in seiner Stimme mit. „Das weiß ich. Aber ich brauche das nicht. Eine solide Aufgabe ist mir wichtiger, Rebekka. Was gibt es zu tun, wenn wir zurückkehren?"
    „Wir werden uns um die Unterbringung weiterer hunderttausend Gäste kümmern. William Crimson hat bereits angedeutet, -daß er mit seiner Abteilung überfordert ist. Zuwenig freigestellte Roboter und zuwenig Personal. Die Fabriken laufen auf Hochtouren. Aber es dauert mindestens zwei Monate, bis die Anzahl der Servos und Daniels wieder der der Gäste entspricht. Und dazu läuft ja die Werbekampagne für die BASIS als sichersten Ort in der Milchstraße. Sie hat uns keinen einzigen Galax gekostet. Den Ansturm zu bremsen verschlingt jedoch Tag für Tag Millionen. Außerdem gibt es eine Lücke, die im System klafft."
    „Eine Lücke?"
    „Das Solsystem. Von dort kommen vergleichsweise wenige Gäste. Und dabei gilt das Solsystem als eines der reichsten Sonnensysteme der Galaxis. Ein Potential, das dringend abgeschöpft werden müßte."
    „Wenn du es sagst, wird es schon stimmen."
    „Du kennst das Solsystem?"
    „Nein. Es hat mich nie interessiert."
    Selbst wenn sie es nicht besser gewußt hätte, wäre ihr die Lüge aufgefallen. Bisher hatte sich Rebekka nie Gedanken darüber gemacht. Aber sie besaß offenbar die richtige Antenne, um bei dem Epheytaner exakt zwischen Wahrheit und Unwahrheit unterscheiden zu können. Daß er jetzt log und sich eine Legende über seine Vergangenheit zusammenbastelte, konnte sie gut verstehen.
    Vermutlich war er nur das eine Mal auf Terra gewesen, und da hatte der TLD ihm in Gestalt von Clara gleich die Tour vermasselt. Na ja, wenigstens die halbe.
    Buddy, du bist ein kleines Rädchen in einem großen Komplott, dachte Rebekka DeMonn. Solange du keine Fehler machst, bist du sicher. Andernfalls wirst du nur zu leicht aus dem Verkehr gezogen. Buddy, mach dir Gedanken über deine Zukunft.
    Wieder blickte sie in diese großen, traurigen Augen. Sie flehten und lachten und suggerierten ihr, es mit einem unschuldigen Kind zu tun zu haben. Gleichzeitig scheute sich dieses Wesen nicht, eine Sprengladung zu legen und einen Mitwisser aus dem Weg zu räumen.
    Du Scheusal in der Maske der Harmlosigkeit! fuhr sie ihn in Gedanken an. Eines Tages wirst du den Lohn für dein verbrecherisches Tun erhalten! .
     
    7.
     
    Leise Musik erfüllte das Casino Central. Die weite Halle mit ihren gut dreihundert Metern Durchmesser besaß einen kuppelartigen Überbau aus Spiegelglas. Jede Bewegung unten in den Mulden der einzelnen KleeblattArrangements zeigte sich an der Kuppel ins Riesenhafte vergrößert. Wabernde Blätter von dunkelgrüner Farbe inmitten wogender Menschenmassen fanden sich zu einer gemeinsamen Bewegung ähnlich einem monströsen Organismus, dessen einziges Ziel es zu sein schien, alles unter sich zu verschlingen und am Schluß sich selbst ebenso.
    „Rien ne va plus - nichts geht mehr", verkündeten die robotischen Croupiers. „Bitte haltet eure Hände ruhig! Die Kugel rollt."
    Die vier Blätter des Klees begannen zu rotieren. Ihre Umrisse oben an der Kuppel verschwammen und verloren ihren zweidimensionalen Charakter. Sie wölbten sich und wirkten wie Dschungelplaneten, in deren Orbit sich ein winziger, heller Trabant bewegte. Nach und nach verlangsamte sich die Bewegung, und irgendwann rollte die Kugel nach innen, stürzte der Trabant in den

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