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1828 - Spielhölle der Galaxis

Titel: 1828 - Spielhölle der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nie der, für .den du mich hältst. Gewiß, ich habe hoch gepokert und verloren.
    Und ich werde ein Leben lang die Rechnung bezahlen."
    „Eben. Du darfst mir glauben, es ist für mich wohltuend, dich in einem ausbruchsicheren Gefängnis zu wissen. Deine Ruhe ist verräterisch. Keine Angst! Keinem deiner Freunde wird es gelingen, dich aus dem Loch rauszuholen, in das sie dich stecken."
    Er gab keine Antwort. Rebekka war überzeugt, daß er sich zum erstenmal in seinem Leben vollendet beherrschte.
    Sie erreichten eine Bodenwelle. Dahinter lag die Senke der Toten. Im Gegenlicht muteten die Grabmale fremdartig an. Jedes war anders, und die meisten davon dienten den Bestattungsrobotern lediglich als Orientierung, daß dieser Platz bereits belegt war. Es mochten an die hundert Gräber sein, Ruhestätten all derer, die es nicht mehr ausgehalten hatten.
    Kein einziger war durch einen Arbeitsunfall ums Leben gekommen. So etwas war unter der Aufsicht der Roboter und Norman Denkans kaum möglich. Sie waren einfach zerbrochen, an sich, ihrer Sucht und ihrem Schicksal. Die Selbstmordrate lag auf Stiftermann III deutlich höher als in der BASIS.
    Schnell verdrängte Rebekka den Katzenjammer, der sie jedesmal überfiel, wenn sie an die stolze Geschichte des Trägerschiffes dachte und an das, was aus ihm geworden war. Ein Firmenkonsortium hatte die BASIS im Jahr 1229 NGZ erworben. In den Jahrzehnten seither war es niemandem gelungen, die eigentlichen Besitzer herauszufinden oder festzustellen, wer im Hintergrund die Fäden zog.
    Zunächst hatte auch keine Notwendigkeit bestanden, es zu tun.
    Erst seit der Affäre mit Samuel Elmsworth dachten die Verantwortlichen in der LFT und des TLD anders.
    Am Rand des Gräberfelds hielt die Plophoserin an.
    „Die beiden Kamelhöcker - das ist das Grab, das du suchst. Daliegt Abu Sames-Meth begraben. Ums Leben gekommen durch eine Ladung Sprengstoff. Es ist bereits der dritte Selbstmord in diesem Monat. Wer wird der nächste sein? Du, Semin Ekkor?"
    „Ich muß mal."
    „Nein. Das lasse ich nicht zu. Egal, was du mit dem Springer gehabt hast. Du wirst nicht auf sein Grab pinkeln."
    „Ich muß trotzdem dringend. Nicht hier, da drüben." Mit dem Kopf deutete er zum linken Rand des Gräberfeldes hinüber, wo ein paar Felsen aufragten.
    „Keine Dummheiten, klar?"
    „Versprochen."
    Sie schaltete das Fesselfeld ab, folgte ihm in gebührendem Abstand zu den Felsen. Er verschwand aus ihrem Sichtbereich, und Rebekka DeMonn faßte an das Gürtelschloß ihrer Kombination und schaltete den Individualschirm ein. Eine rosarote Aura hüllte sie ein.
    „Drei Minuten, länger wirst du mit deiner Elefantenblase auch nicht brauchen, oder?"
    „Nein, gewiß nicht."
    Sie hörte es plätschern, aber das beruhigte sie nur zum Teil. Semin Ekkor war gefährlich, und er ließ mit Sicherheit keine Gelegenheit aus, sie aufs Kreuz zu legen. Langsam ging sie um die Felsen herum.
    „Ich bin soweit", hörte sie ihn sagen. „Du kannst das Fesselfeld wieder einschalten."
    Erst sah sie seinen Schatten. Dann tauchte Ekkors wuchtige Gestalt auf. Der Ertruser hielt ein klobiges Gerät in den Händen.
    Rebekka zog den Strahler und warf sich geistesgegenwärtig zu Boden. Eine gleißende Energielohe raste haarscharf an ihr vorbei. Hinter ihr erklang ein Schrei. Gleichzeitig löste sie ihre Waffe aus und hielt auf Ekkors Brust.
    Der Ertruser gab einen zweiten Schuß ab, aber der ging in den Himmel hinaus. Auf seiner Brust bildete sich ein faustgroßer, dunkler Fleck. Lautlos und mit gebrochenen Augen stürzte er in den Sand.
    Rebekka DeMonn handelte, wie sie es in ihrer Ausbildung gelernt hatte. Sie schnellte sich nach vorn und vergewisserte sich, daß Semin Ekkor tatsächlich tot war. Dann fuhr sie herum und rannte auf die Grabstellen zu.
    Gleichzeitig gab sie einen Alarmruf an die Fähre durch. Unverzüglich schleusten zwei Medoroboter aus und rasten los.
    Zwischen den Grabsteinen lag Norman Denkan. Ekkors Schuß hatte ihn in der Körpermitte getroffen. Er lebte noch und atmete schwer. Sie kniete neben ihm nieder. Tränen liefen ihr über die Wangen und benetzten sein Gesicht.
    „Warum hast’du mir nicht signalisiert, daß du kommst?" krächzte sie. „Warum nur? Ich konnte nicht wissen, daß du hinter mir bist. Hast du keinen Schutzschirm?"
    Er bewegte die Lippen. Blut begann aus den Mundwinkeln zu sickern.
    „... egal ...", konnte Rebekka verstehen. „...Clara ... Springer ... Terra ..."
    Sein Kopf fiel zur Seite. Norman

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