183 oz.
explodiert zu sein. In der letzten Welle fällt Benni beim Drop, sein Board operiert ihm am Hals die klassische Dr. Phibes-Öffnung hin.
Auf den Schrecken fahren wir weiter nach Yamba, uns mit den guten Fish'n'Chips ein wenig zu verwöhnen. Danach zischen wir rüber nach Angourie, auf unseren alten Schlafplatz, und spielen stundenlang Gitarre: dabei entstehen die blau-besoffene-Tanten-Version von "Stone", die Sisters-of-Mercy-Version von "Home" und "Jochen der kann kochen, denn Jochen kocht gern Rochen". Heute alles Evergreens, aus der Musik-Szene gar nicht wegzudenken!
Fr, 20.02.98: Snakes of Angourie
Nach einer wunderbaren Offshore-Surfsession in der Angourie-Beachbreak hängt ein Zettel an unserem Ban: 'Camping prohibited - minimum fine: $250 each'. Davon lassen wir uns natürlich kaum beeindrucken, obwohl man sich alles in allem nicht so richtig willkommen fühlt in einem Örtchen, in dem einem solche Zettel ans Auto gehängt werden. Den Mittag verbringen wir mit lesen, schreiben und pennen an einem felsigen, schattigen Plätzchen am Meer. Die letzten hellen Stunden des Tages verbringen wir wieder mit surfen, ein Wind kommt auf. Trotz des immer stärkeren Windes zünden wir ein gemütliches Feuerchen an und verköstigen steinaltes Knoblauchbrot. Am klaren Sternenhimmel sieht man Blitze zucken und auf dem Meer sind Fischer unterwegs. Um die Pedanten mit ihren Camping-prohibited-Zetteln nicht herauszufordern, fahren wir noch an den Green Point. Unterwegs kreuzt eine riesige Schlange unseren Weg - schade: wir sind schon satt. In der Nacht wird der Wind immer stärker.
Guck mal: ne australianische Blindenschleiche
Sa, 21.02.98: Pannekoeken
Es bläst ein starker Südwind. Wir kaufen in Yamba ein (mit kostenloser Nasenschwall-Duschen-Vorführung an der Kasse), begutachten Yambas Südwind-Breaks, finden aber nichts, was uns ins Wasser lockt. Zurück am Green Point geht Benni surfen, ich schreibe Tagebuch (einer muss ja!). Hier tummeln sich viele Stehsegler, die bisweilen drollige Käseröllchen in der Luft machen und am Strand über Windstärken und das ideale Material schwadronieren. Als ich genug davon habe und feststelle, dass die Wellen, in denen Benni sich da vergnügt, echt nett aussehen, gehe ich auch surfen. Und Delphine sind auch wieder mit dabei.
Nach dem Surf hören wir uns 'das faule Tagebuch' auf Kassette an und lachen uns kaputt. Wir unterhalten uns über die Zukunft, Geld, Pissoirs und ein Business mit Ernst. Die Idee ist: besondere Pissoirs zu kreieren. Mann will doch einfach nicht immer in die ewig gleichen Porzellandinger urinieren. Wir entwerfen flugs Pissoirs aus edlen Materialien, mit lustigen Spielen, in exotischen Formen. Wir beide fühlen uns den ganzen Tag leicht kränklich - wir vermuten, das hängt mit dem ollen Knoblauchbrot zusammen, das wir uns unvorsichtigerweise trotz zweifelhaften Geruchs auf einer siffigen, öffentlichen BBQ-Platte aufgewärmt haben. Könnte der Grund sein, wa? Naja. Das Abendessen ist dafür ein wahrer Festschmaus: daumendicke Pfannekuchen! Der Wind hört vorm Einschlafen plötzlich auf. Versteh das einer mal!
So, 22.02.98: Spookies
Wir wachen auf und staunen über den regen Betrieb am Grünen Punkt. Also schmeißen wir unser Duales Soundsystem an und checken die anderen Spots: Angourie Point ist total überfüllt, aber unglaublich schön, am Backbeach ist nix. Spookies sieht relativ gut aus, es sind nur wenige andere Surfer drin, also versuchen wir es hier und...DER HAMMER!!! Spookies stellt sich als echt seriöse Felsenriff-Geschichte heraus (echt spookie eben), wo wir selbst mit unserem Ban durch die Tubes passen würden. Jetzt ne Quiksnap!
Benni wird zwei Mal richtig schön aufs Riff genagelt. Da es aber glatter Fels ist, passiert nicht viel. Nach 3 Stunden Tube-Intensivkurs dreht plötzlich der Wind, die Wellen verkrümeln sich, wir gehen einkaufen und Chish'n'Fips essen. Green Point gewährt uns eine kleine Lesepause, dann gehen wir zum Backbeach um zu baden, lesen, kochen, lesen, schlafen. Spookies erwartet uns hoffentlich morgen in aller Herr-Ott's-Frühe wieder mit tiefblauen Wasserröhren.
Mo, 23.02.98: Coffs Harbour
Spookies ist kapoott! Waer hattet kaputtemacht? Es bläst ein onshore Wind, so geht das einfach nicht. Mann. Enttäuschung macht sich breit. Wir surfen ein bisschen am Angourie Point, treffen den australischen Arnd Schwaiger (Freund aus der Grundschule) und fahren weiter.
Weitere Kostenlose Bücher