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1830 - Der Tod lässt grüßen

1830 - Der Tod lässt grüßen

Titel: 1830 - Der Tod lässt grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es ging doch angeblich um das Gegenteil, das ewige Leben.
    Er wollte protestieren, aber Arne kam nicht mehr dazu. Denn es geschah etwas, womit er nicht gerechnet hatte. Und das hatte mit dem Grabmal zu tun.
    Dort zeichnete sich innerhalb des Steins etwas ab. Es schimmerte hellgrün, es erhielt auch Konturen, und Arne traute seinen Augen kaum. Das Gebilde, das er sah, war – ja, es war ein Totenkopf mit gelben Augen …
    ***
    Damit hatte er nicht gerechnet. Er wusste auch nicht, was er davon halten sollte. Er atmete einige Male tief durch, wischte über seine Augen, aber das Bild blieb.
    Der Totenschädel war genau in der Mitte des Steins zu sehen. Das Gelb der Augen war sehr intensiv. Es strahlte aber nicht stark nach außen hin ab, denn die Kraft blieb in den Öffnungen.
    »Was – was ist das?«, fragte er leise.
    »Das ist der Tod und dein neues Leben …«
    Jetzt verstand Arne Dufour gar nichts mehr. Beinahe hätte er gelacht, aber das tat er nicht, er schaute Matthias an und schüttelte den Kopf.
    »Was wird denn genau mit mir geschehen?«, fragte er und hatte Mühe, ein Zittern in der Stimme zu unterdrücken.
    »Du wirst gestärkt. Du bist ein Freund des Lichts. Es wird dich übernehmen. Es wird in der Zukunft dein Motor sein, und es wird dafür sorgen, dass du deine Aufgabe erfüllst.«
    »Aufgabe?«
    »Ja.«
    »Welche denn?«
    »Das wirst du noch erfahren. Zu diesem Zeitpunkt sage ich dir nichts.«
    Arne Dufour nickte. Er war einverstanden, er musste einverstanden sein, doch wohl war ihm in seiner Haut nicht. Er kam sich vor wie in einer Falle, die er sich selbst gestellt hatte. Und er sah keine Chance, dort wieder herauszukommen.
    »Das Grabmal ist für dich wichtig, denn in dem Grabmal wohnt der Tod. Und den wirst du erleben. Der Tod wird sich dir zeigen und dir das neue Leben bringen.«
    Da konnte Matthias reden, wie und was er wollte, Arne begriff gar nichts. Zugleich wusste er jedoch, dass er sich aus dieser Klemme nicht mehr befreien konnte. Und deshalb reagierte er entsprechend und hob die Schultern an. Er wollte damit zeigen, dass er mit allem einverstanden war.
    »Komm mit!«
    »Wohin?«
    »Einfach mitkommen. Klar?«
    »Ja, ja.« Arne Dufour musste gehorchen. Tat er das nicht, würde er Ärger bekommen, und das wollte er auf keinen Fall riskieren.
    Noch immer zeichnete sich in der Steinplatte der Totenschädel mit den gelben Augen ab. Das Licht war darin. Es flackerte nicht, es sah aus wie hineingemalt.
    »Konzentriere dich auf das Licht!«
    »Gut.«
    »Keine anderen Gedanken mehr.«
    »Ich habe begriffen.«
    »Dann wirst du das ewige Leben bekommen.«
    Arne schritt weiter auf das Grabmal zu, und Matthias blieb an seiner rechten Seite, auch wenn er etwas versetzt ging.
    »Stopp!«
    Arne hielt an. Seine Arme hingen am Körper hinab. Er sagte nichts, er schaute nur nach vorn auf das kalte gelbe Totenlicht, das sich in den Augen ausbreitete.
    Was war genau damit?
    Er erhielt keine Erklärung, aber er hörte die Worte des Mannes, der neben ihm stand.
    »Nur die Konzentration behalten. Nur hinschauen. Konzentriere dich auf das Licht.«
    »Ist okay.«
    »Jetzt!«
    Arne musste dem Befehl folgen, und er nahm in seiner Umgebung nichts anderes mehr wahr, nur das Licht.
    Zwei Augenhöhlen waren damit gefüllt. Es sah aus, als würde der Schädel eine Brille tragen, die plötzlich anfing zu stahlen. Bisher hatte sich das Licht ausschließlich in den Augenhöhlen konzentriert, jetzt blieb es nicht mehr dabei.
    Es breitete sich aus. Und es kannte nur eine Richtung.
    Arne Dufour wurde voll getroffen.
    Das gelbe Licht drang in ihn ein. Es fand den Weg in seinen Kopf und übernahm seine Gedanken. Es war Arne nicht möglich, so zu reagieren, wie er es gern gewollt hätte. Er musste sich der anderen Macht beugen.
    Es war grauenhaft, die Kraft machte mit ihm, was sie wollte, und es dauerte nicht lange, bis er sich anders zu bewegen begann. Wie ein Roboter.
    Noch etwas kam hinzu. Er wollte sich umdrehen, aber es ging nicht mehr. Das andere in ihm war stärker, und so brach er auf der Stelle zusammen.
    Matthias kam auf ihn zu. Er blieb neben dem Veränderten stehen, der noch immer wie tot am Boden lag, was er aber nicht war. Es würde nicht lange dauern, bis er sich wieder erhob.
    Dann aber war er ein anderer. Das war immer so gewesen.
    Und was Arne befohlen wurde, das würde er auch durchziehen. Bis zum bitteren Ende …
    ***
    Er wurde wach!
    Es war wie ein langsames Aufsteigen aus den Tiefen einer

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