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1830 - Der Tod lässt grüßen

1830 - Der Tod lässt grüßen

Titel: 1830 - Der Tod lässt grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen menschlichen Körper, und er hielt seine Waffe in der Hand, die mit einem Schalldämpfer versehen war. Der Balte hatte den Mann nie zuvor in seinem Leben gesehen, doch er wusste, um was es ging.
    Um seinen Tod …
    Deshalb hob er auch sofort die Arme, um zu zeigen, dass der andere keine Gegenwehr befürchten musste. Der Killer nickte und tat so, als wäre er voll und ganz zufrieden. Er war ziemlich klein, aber in seiner Hand lag ein Argument, dem man sich nicht verschließen konnte.
    Eirinautis fand seine Sprache wieder. »Hören Sie, wer immer Sie sein mögen, tun Sie mir bitte einen Gefallen und sagen Sie Ihren Auftraggebern, dass ich zahlen werde. Ich werde morgen einen Laden verkaufen.«
    Der Killer nickte.
    War das ein Zeichen der Hoffnung?
    Dann kam er noch einen Schritt näher und verkürzte die Distanz zwischen den beiden.
    »Bitte, das sollten Sie sagen …«
    Der Ankömmling schüttelte den Kopf.
    »Aber ich kann …«
    »Nein, du kannst nicht«, säuselte der Killer.
    Dann schoss er.
    Er war perfekt. Er setzte die erste Kugel in die linke Brustseite des Balten. Der schrie auf. Er zuckte zusammen, und die Welt verschwamm vor seinen Blicken.
    Dann schoss der Killer zum zweiten Mal.
    Wieder traf er. Und diese Kugel bohrte sich ebenfalls in das Herz des Obsthändlers.
    Der Mann sackte auf seinem Stuhl zusammen. Er rutschte noch ein Stück vor, blieb aber sitzen und fiel nicht zu Boden. Blut breitete sich auf seinem weißen Hemd aus. Der Mann, der geschossen hatte, nickte zufrieden. Er schaute die Leiche noch mal an und flüsterte: »Der Tod lässt grüßen.«
    Dann drehte er sich um. Er hasste das Büro. Es war ihm zu warm. Und er hasste auch das Geräusch der Fliegen, die durch den Raum summten. Er musste weg. Es war alles gut gelaufen. Keiner hatte ihn gesehen, jetzt konnte er es sich gemütlich machen.
    Da passierte es.
    Plötzlich riss er den Mund auf. Er fing an zu schreien, denn schlagartig geschah etwas mit ihm. Ein irrer Schmerz tobte durch sein Inneres. Es war wie ein loderndes Feuer, das bis in seine Haarspitzen drang.
    Er taumelte.
    Ob er die Tür erreichen würde, wusste er nicht. Nein, es war nicht zu schaffen. Auf der Hälfte verließen ihn die Kräfte, und er sackte zusammen, während seine Augen in einem harten Gelb leuchteten.
    Ein kaltes Gelb.
    Ein trotzdem brennendes.
    Er warf sich um die eigene Achse, und das mehrmals. Er schrie nicht, aber er wimmerte vor sich hin und schlug mit den Händen auf den Boden, bis er nicht mehr konnte und liegen blieb.
    Das war’s dann.
    Zweimal zuckte er noch, dann war auch er tot, und das Licht in seinen Augen erlosch.
    Gesehen hatte ihn keiner. Zumindest offiziell nicht, inoffiziell schon, denn an der Tür hatte Nico, der Neffe des Obsthändlers, gestanden und in das Zimmer geschaut.
    Er hatte alles gesehen.
    Er hatte aber keinen Ton von sich gegeben und sagte auch dann nichts, als er sich mit lautlosen Schritten zurückzog. Erst als er eine Etage höher in seinem Bett lag, fing er bitterlich an zu weinen …
    ***
    Es war mal wieder ein normaler Tag. Suko und ich fuhren gemeinsam ins Büro. Die Spinnen vom letzten Fall gab es nicht mehr. Ich hatte dank Suko überlebt und war bereit für neue Schandtaten. Bisher lag nichts an, und das konnte meinetwegen so bleiben, aber das würde wohl nicht so sein.
    »Hast du noch irgendwas vor?«, fragte ich Suko, als wir im Lift standen und nach oben fuhren.
    »Nein, habe ich nicht. Aber ich könnte zum Training gehen, wenn es dich beruhigt. Das ist mal wieder fällig.«
    »Und?«
    »Mal schauen.«
    »Oder ist es dir zu warm?« Ich grinste bei meiner Frage.
    »Bin ich du?«
    »Mir ist es noch nicht zu warm. Aber das könnte sich leicht ändern. Die Temperaturen sollen ja noch steigen.«
    »Erst mal abwarten.«
    Ich sagte nichts mehr und verließ als Erster den Lift. Auf dem Flur begegnete uns Sir James, was selten genug war.
    »Ach, jetzt sind Sie da.«
    »Ja, Sir, sogar pünktlich.«
    Er ging darauf nicht ein, sondern sprach davon, dass er eventuell einen Fall für uns hätte. Er musste sich nur noch ein paar Informationen holen und würde dann in unser Büro kommen, um mit uns darüber zu sprechen.
    »Wir warten, Sir.« Ich nickte ihm zu.
    »Ja, bis gleich.«
    Wie immer trug unser Chef einen Anzug. Da konnte es noch so warm sein, er war eben gekleidet wie ein richtiger Sir, während wir uns der Witterung entsprechend kleideten.
    Ich stieß die Tür auf und wäre beinahe gegen Glenda geprallt, die noch nicht

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