1833 - Trokans Tor
versuchen wollten.
Myles Kantor versuchte diesmal gar nicht erst, es ihnen auszureden. Noch dazu, da er Caljono Yai und die Neuen Realisten ebenso gegen sich hatte. Er vertraute darauf, daß der weise Sucher Ekrir den Zwillingen auch diesmal Beistand leisten konnte.
Sie waren nicht so weit gekommen, um nun aus Angst aufzugeben. Nur so konnte ein Weg zu den verschollenen Freunden gefunden werden.
Mila und Nadja Vandemar fühlten sich kräftig genug, einen erneuten Vorstoß zu wagen. Sie waren auch gut vorbereitet auf das; was sie erwarten würde - insofern dürfte es keine bösen Überraschungen geben.
Die beiden konzentrierten sich langsam, während draußen Caljono Yai und 200 Neue Realisten in Gebetstrance versanken. Sobald der weise Sucher Ekrir erschienen war, machten sich die Schwestern auf den Weg.
Es zeigte sich, daß es mit der Begleitung und Unterstützung dieses semimateriellen Wesens tatsächlich sehr viel besser ging. Sie konnten mühelos durch die Außenhülle hineingelangen und die Strukturen wenigstens teilweise entwirren.
Die katastrophale Sogwirkung blieb aus, so daß sie sich genügend Zeit nehmen konnten.
Die Vandemars und der Weise bewegten sich durch den ganzen Pilzdom, aber auch jetzt blieb der größte Teil hinter verwirrenden Mustern und Strukturen verborgen. Selbst die Hohlräume im unteren Bereich konnten nicht genau vermessen werden.
Die Sucher konzentrierten sich nun mehr auf den oberen „Transmitter"-Bereich, der seine Schrecken weitgehend verloren hatte, aber auch nichts Spektakuläres mehr bot.
Bis sie zufällig auf den Ausgang eines Dimensionstunnels stießen, der sich inmitten dieses verwirrenden Labyrinths öffnete. Mila hielt daran fest, bevor er ihnen wieder entglitt, unterstützt von Ekrir und Nadja.
Nachdem sie einigermaßen festen Halt hatten, tastete die Strukturseherin sich vorsichtig weiter. Sie würde es natürlich nicht wagen, mit Nadja hindurchzugehen - denn wahrscheinlich konnte ihnen dann nicht einmal mehr Ekrir helfen.
Aber sie wollte einen Blick auf das „Dahinter" werfen und versuchte die Struktur zu durchschauen.
Nadja unterstützte sie vorsichtig dabei, als ob sie die dunklen Vorhänge vor einem Fenster langsam öffnen und beiseite schieben wollte.
Und so war es dann auch fast. Plötzlich schien sich ein schwarzer Vorhang vor ihnen zu öffnen und den Blick auf eine helle Welt freizugeben.
Die Schwestern erblickten - weiterhin wie durch ein Fenster - den Ausschnitt einer hügeligen, braunen Landschaft. Dieses Braun war nicht mit der Farbe der Unfruchtbarkeit nach irdischem Maßstab vergleichbar.
Ganz im Gegenteil: Die Welt wirkte hell und blühend, sie lud geradezu zu einem Besuch ein. Es reizte, über die Hügel zu streifen, sich fremde Gerüche um die Nase streichen zu lassen und eine sanfte Brise auf der Haut zu spüren.
In der Ferne am Horizont war verschwommen die skurrile Skyline einer Metropole zu erkennen - die sogar nach galaktischem Standard futuristisch wirkte.
Es war ein überaus friedliches, Ruhe ausströmendes Bild, das dazu einlud, daran teilzuhaben und alle Probleme zu vergessen.
. Plötzlich zeigte sich ein fremdes Wesen, das sich langsam durch den Fensterausschnitt bewegte.
Es war über zwei Meter groß, silberhäutig, von humanoider Form, nur extrem dürr. Sein Rumpf duchmaß höchstens 30 Zentimeter.
Mehr konnten die Mutantinnen nicht erkennen, denn das Wesen hatte den schmalen Ausschnitt durchquert und verschwand auf der anderen Seite.
Kurz darauf wurde die Sicht verschwömmen und der Einfluß von Ekrir schwächer. Die Schwestern spürten sogleich eine einsetzende Sogwirkung und zogen sich augenblicklich von dem Dimensionstunnel zurück.
Sie versuchten, Ekrir auf eine andere Stelle des Doms zu konzentrieren, doch das Zeitmaß war überschritten. Nicht nur die Mutantinnen verspürten die beginnende Schwäche; auch das Abbild des weisen Suchers wurde durchsichtiger und schwankte ein wenig unsicher.
Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich auf den Rückweg zu machen.
Völlig erschöpft kamen sie wieder in der „realen" Welt an. Auch Caljono Yai und die 200 Neuen Realisten fühlten sich am Rand ihrer Kräfte. Sie benötigten erst einige Augenblicke völlige Ruhe, bevor sie sich wieder rühren konnten.
*
Nachdem sich alle Beteiligten erholt hatten, erstatteten Caljono Yai und die Vandemars den Wissenschaftlern Bericht.
Auch die junge Mahnerin warnun überzeugt, daß es sich bei dem Pilzdom um ein „Tor zu
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