1833 - Trokans Tor
nicht über den richtigen Zugangskode verfügten, kam es zu dieser Endlosschleife. Der Transmitter reagierte auf uns, aber auf falsche Weise, und wir waren darin gefangen."
„Wir konnten Strukturen erkennen, als wir zurückgeführt wurden", ergänzte Nadja. „Die Transmitter-Theorie wird auch durch unsere früheren Ergebnisse, nämlich daß die Innenmaße viel größer sind als die Außenmaße, unterstützt. Und der weise Ekrir hat uns nicht nur das Leben gerettet, sondern auch einiges gezeigt. Deshalb konnten wir uns einigermaßen Klarheit verschaffen."
„Das würde zudem erklären, wie Kummerog nach Trokan verschlagen worden ist", sinnierte Myles Kantor.
„Ja, und es erklärt darüber hinaus, weshalb unsere Freunde nicht mehr im Pilzdom sind", sagte Mila.
„Wir haben keine Spur von ihnen entdecken können. Sie sind mit Sicherheit nicht mehr dort anwesend."
„Was wollt ihr damit sagen?" ließ sich in diese halbe Euphorie hinein Caljono Yais Stimme auf einmal vernehmen.
Die Menschen hatten die junge Mahnerin ganz vergessen.
Zu behaupten, -daß keiner mehr im Pilzdom anwesend wäre, mußte sie erst einmal verdauen.
Andererseits aber zu hören, daß Gott Kummerog über eine Brücke in die Unendlichkeit auf die Welt gekommen sei, wäre eine gute Erklärung für die Urgeschichte. Er konnte diese Brücke aus unbekanntem Grund nicht wieder betreten und erschuf deshalb die Herreach, damit sie ihm wieder auf den Weg helfen konnten.
Das bedeutete, daß der Gott nicht mehr im Pilzdom anwesend war - und daß er wie jene drei Fremden nach der Öffnung des Tempels die Brücke in die Unendlichkeit wieder betreten hatte.
Er war nicht auf der fernen Welt Camelot gestorben, jetzt hatte Caljono Yai endlich den Beweis. Mochte er auch derzeit auf der Welt nicht mehr anwesend sein, so spielte das keine Rolle.
Die Wege eines Gottes waren unergründlich. In den Geistern und Gebeten der Herreach würde er stets anwesend sein.
Vielleicht fand sich im Pilzdom sogar ein Weg, den Kontakt mit Kummerog wiederherzustellen. Ja, ganz bestimmt sogar!
Die beiden PSI-Begabten hatten deutlich gemacht, daß es diese Brücke gab, daß man aber den richtigen Schlüssel dafür brauchte, um sie betreten zu können.
„Wir sollten es noch einmal versuchen", sagte sie plötzlich laut und wunderte sich über den Klang ihrer eigenen Stimme.
Die Terraner sahen sie an; wahrscheinlich verwundert, wie sie sich zusammenreimte.
„Ja, wirklich", bekräftigte die Mahnerin. „Ich werde mit Vej Ikorad sprechen. Die Geheimnisse sind noch nicht gelöst. Und ich hatte recht. Nun muß ich Kummerog nur noch finden, um Presto Go den letzten Beweis bieten zu können."
*
„Es beunruhigt mich, daß Caljono Yai immer noch so hartnäckig an ihrem Glauben festhält", sagte Nadja zu ihrer Schwester, als sie allein waren.
Die Zwillinge bereiteten sich auf einen erneuten und endgültig letzten Vorstoß vor. Die Frist lief bald ab, und sie wollten die verbliebene Zeit um jeden Preis nutzen. Sie waren nun schon so weit gekommen, da mußte es noch ein Stück weiter gehen.
Vielleicht fanden sie sogar einen Weg, Presto Go von der Durchsetzung ihres Ultimatums abzubringen.
„Nun, ich finde es so besser, als wenn sie ihren Glauben verloren hätte", meinte Mila. „Stell dir vor, wie es dann in ihr ausgesehen hätte. Ihr Weltbild wäre zusammengebrochen. Sie hätte wahrscheinlich den Sinn aller Dinge verloren. Laß ihr diesen Glauben! Sie muß eines Tages von selbst erkennen, daß Kummerog wirklich tot ist und sie ihn nie mehr wiederfinden kann. So wie wir Perry und die anderen nicht aufgegeben haben, gibt auch sie ihren Glauben und ihren Gott nicht auf. Wir haben keine Beweise, daß unsere Freunde noch leben, aber wir suchen weiter. So ist es auch bei Yai. Sie verlangt schlüssige Beweise, die sie selbst sehen und verstehen kann.
Das ist gut so."
„Ja, schon. Aber sie tut mir leid. Irgendwie habe ich das Gefühl, als ob wir ihre Gutmütigkeit schamlos ausnutzten."
„Sie hilft uns freiwillig, und die anderen 200 Herreach auch. Fang jetzt nicht mit moralischen Bedenken an! Schließlich wollen die Herreach auch wissen, was mit diesem Pilzdom los ist. Und mit ihrer Hilfe sowie mit Ekrir werden wir noch einiges mehr herausfinden, du wirst sehen."
Nadja seufzte. „Also dann, auf ein neues ..."
*
Sie waren nur beinahe in diesem unkontrollierbaren Strudel aus Hyperströmungen umgekommen - was bedeutete, daß sie es auf jeden Fall noch einmal
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