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1836 - Mission in Fornax

Titel: 1836 - Mission in Fornax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte jetzt das geschlüpfte Junge erreicht und nahm es in die Arme - in die beiden äußeren, größeren. Dies, die beiden Armpaare, war etwas, das offenbar alle Tolkander gemeinsam hatten.
    Es war ein junger Artgenosse, und Tomo Mirkus war vielleicht der erste Galaktiker, der das Schlüpfen eines Eloundar auf einem Planeten bisher miterlebte. Aus den Worten des Schwebenden ging deutlich hervor, daß dieses Ereignis extrem selten war, nicht nur angesichts der Tausenden von jungen Tolkandern der anderen Arten.
    Der Gedanke war sofort da. Wenn dies tatsächlich zutraf, dann boten sich ganz neue Perspektiven. Dann mußte er einfach versuchen, dieses Junge in seine Gewalt zu bekommen und von Orgom zu entführen.
    Die Eloundar wußten um Dinge, die sie nur rätselhaft aussprachen - jedenfalls die Erwachsenen. Es waren Dinge, die für die Völker der Galaxis von überlebenswichtiger Bedeutung sein konnten.
    War es da nicht eine mehr als glückliche Fügung, daß Tomo Mirkus dort das geschlüpfte junge Wesen vor sich hatte? Die Energiebarriere störte ihn nicht, er würde sie durchbrechen wie ein Stück geflochtene Schnur.
    Vielleicht konnte ihm und seinem Volk das Eloundar-Junge etwas von seinen Geheimnissen verraten, soweit dies passiv möglich war. Normalerweise kamen Kinder ohne großes Wissen zur Welt, es wurde ihnen erst nach ‘und nach beigebracht.
    Aber der alte Eloundar, der es jetzt aus dem Pulk der Vivoc, der Galaktiker und der Tolkander heraustrug, um es irgendwo in Sicherheit zu bringen ...
    Tomo Mirkus faßte einen tollkühnen Entschluß von einer Sekunde zur anderen. Wenn den Eloundar soviel an ihren Jungen lag, dann würden sie alles tun, um sie zu beschützen - oder zu retten, wenn die Situation es verlangte. Sie würden also auch reden.
    Er brauchte sie beide.
     
    *
     
    Der Haluter ließ sich auf seine Laufarme hinab und rannte los. Die Energiesperren zu durchbrechen war für ihn ein Kinderspiel. Er hatte die Schutzschirme seines Kampfanzugs bereits aktiviert. Jetzt konnte es ihm gleichgültig sein, wie früh er entdeckt wurde. Wenn er Erfolg haben wollte, war dies ohnehin eine Aktion von allenfalls einer halben Minute.
    Mirkus durchbrach die Sperren wie ein Geschoß. Dabei rannte er einen der Pfähle um, an denen die Projektoren der Energiegatter befestigt waren. Die Sperre zwischen dem umgeworfenen Pfosten und dem Nachbarpfahl erlosch augenblicklich.
    Der alte Eloundar sah ihn kommen. Er kreischte laut auf, und sein Schrei wurde von einem Echo aus Hunderten von Tolkanderkehlen beantwortet.
    Tomo Mirkus nahm keine Rücksicht auf die teilweise in dicken Schichten am Boden liegenden und übereinanderkriechenden Larven. Er rannte hindurch, trampelte sie platt, achtete lediglich darauf, daß er bei seinem Sturmlauf nicht ungewollt terranische Siedler gefährdete. Zum Glück befand sich der Eloundar mit seinem Jungen so nahe am Rand des Geheges, daß diese Gefahr kaum bestand.
    „Schießt doch!" schrie der Eloundar den Gazkar zu. „Feuert endlich auf das Ungeheuer!" Er benutzte die Sprache der Tolkander, die Mirkus’ Translator sofort übersetzte.
    Es war ein Wunder, daß der Eloundar überhaupt dazu in der Lage war, den Befehl zu geben. Alle anderen Tolkander schrien zwar immer noch, aber sonst waren sie vor Entsetzen wie versteinert.
    Einen solchen Titanen plötzlich auftauchen und auf sich zuschießen zu sehen, das hatten sie nicht erwartet. Tomo Mirkus kam über sie wie ein Gewittersturm und fegte im Laufen beiseite, was ihm an Schlangen-, Käferund Baumartigen im Weg war.
    Auch der Eloundar war zwar seiner Stimme mächtig, aber nicht seines Körpers. Als er endlich zu laufen begann, das Junge fest an sich gedrückt, war der Haluter heran und griff nach ihm. Für jeden Außenstehenden mußte es aussehen, als stoppe Tomo Mirkus mitten im rasenden Lauf, als sei für einen Moment die Zeit eingefroren worden. Das urplötzliche Halten und das langsame Ausstrecken der Handlungsarme waren ein Vorgang.
    Der Eloundar hatte keine Chance. Um ihn und das Junge nicht zu gefährden, schaltete Tomo Mirkus seinen Schutzschirm aus. Dann hatte er die beiden auch schon vom Boden gehoben und an seine Brust gedrückt. Einen Laufarm schüttelte er drohend gegen die entsetzten Tolkander, gab ein infernalisches Brüllen von sich, dann drehte er um und raste noch schneller davon, als er gekommen war.
    Bis zu diesem Augenblick war kein einziger Schuß gefallen. Jetzt würden die Invasoren sich erst recht nicht trauen, auf

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