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1837 - Nacht-Phantom

1837 - Nacht-Phantom

Titel: 1837 - Nacht-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so.«
    »Dann werden wir es schwer haben, wenn wir ihn besiegen wollen.«
    »Damit ist leider zu rechnen.«
    Noch war der Blutsauger mit seiner neuen Freiheit beschäftigt und natürlich mit sich selbst, aber das verging. Er reckte sich, dann streckte er seine Arme in die Höhe. Zugleich tat sich etwas auf seinem Rücken.
    Wir bekamen es mit, und für uns sah es so aus, als würden sich zwei Schatten lösen und trotzdem in der Nähe bleiben.
    Die Schatten nahmen rechts und links des Körpers an Breite zu. Dann zuckten sie heftig in einem bestimmten Rhythmus. Schließlich hatte der Blutsauger es geschafft, und wir bekamen große Augen, denn jetzt sahen wir endgültig, dass es sich dabei um zwei Schwingen oder auch Flügel handelte.
    Sie glichen den Flügeln der normalen Fledermäuse, nur waren sie wesentlich größer. Sie schwangen auf und nieder, als wollte der Vampir sie geschmeidig machen.
    »Der startet gleich«, flüsterte Bill.
    »Das denke ich auch.«
    »Und weiter?« Bill lachte und gab sich selbst die Antwort. »Die werden auf Blutsuche gehen und …«
    Er verstummte, denn der Vampir reagierte. Und nun sahen wir auch, dass zwei Bewegungen seiner breiten Flügel ausreichten, um ihn vom Boden abheben zu lassen.
    Bill zischte einen leisen Fluch und sagte dann: »Das hatte ich mir gedacht.« Er fing an zu lachen. »Und wir haben das Nachsehen.«
    Zumindest im Moment. Steil stieg er in die Höhe zu seinen Fledermäusen. Die hatten schon auf ihn gewartet, denn als er nahe bei ihnen war, da schufen sie eine Lücke, in die er hineinfliegen konnte. Um uns kümmerte er sich nicht. Vielleicht hatte er uns auch noch nicht entdeckt.
    »Das war’s dann wohl«, sagte Bill.
    Ich verkniff mir ein Grinsen. »Meinst du wirklich?«
    »Nicht ganz.«
    »Eben. Nicht ganz.« Ich nickte in die Höhe. Der Schwarm schwebte in der Luft. Er umgab den großen Vampir jetzt, dass von ihm nichts mehr zu sehen war.
    Der Schwarm kreiste, dann flog er wieder in Wellenformationen.
    Wir hatten die Köpfe zurückgelegt und spürten schon bald das Ziehen im Nacken.
    Dann trat das Ende ein.
    Das heißt nicht unseres, sondern das des Status quo. Der Pulk über uns schwenkte plötzlich herum, und dann flog er weg.
    Und wir standen im Gras, staunten nur und sagten erst mal gar nichts mehr …
    ***
    Es verging schon etwas Zeit, bis einer von uns die Sprache wiedergefunden hatte. Und das war Bill.
    Erst lachte er auf, dann sagte er: »Das ist es wohl gewesen. Der Vampir und seine Helfer gehen auf die Reise.«
    »Keine Widerrede.«
    »Aber …«
    »Ich denke nicht, dass sie bis nach Afrika fliegen, um dort zu überwintern.«
    »Sondern?«
    »Die bleiben in der Nähe. Sie wollen Blut, Bill. Die brauchen ihre Nahrung, und die bekommen sie auch hier.«
    »Und was sollen wir tun?« Er deutete zum Himmel. »Sie sind weg, mit ihrem Anführer, und ich frage mich jetzt, wie es weitergehen soll.«
    »Das wird sich zeigen.«
    »Du willst auf keinen Fall hier bleiben – oder?«
    »So ist es. Wir fahren.«
    »Und wohin? Weißt du das auch?«
    Ich grinste. »Hast du denn keine Idee?«
    »Doch, die hätte ich. Wenn sie Blut trinken wollen, brauchen sie Menschen, und wo finden sie die?« Bill gab sich selbst die Antwort. »Natürlich in Forest Hill.«
    »Eben.«
    »Dann ist das unser nächstes Ziel.«
    »Du sagst es, Bill …«
    ***
    Wir gingen zu unserem Wagen zurück. Scottys Leichnam ließen wir zurück. Wir würden morgen unseren Kollegen bitten, sich um ihn zu kümmern.
    Natürlich vergaßen wir nicht, immer wieder mal einen Blick in die Höhe zu werfen, aber am Himmel zeigte sich keine Veränderung. Da gab es nichts zu sehen. Nur dass es immer mehr eindunkelte, sodass unsere Sicht sowieso nicht die beste war.
    Ich war sicher, dass in dieser Nacht noch etwas passieren würde. Das hatte ich einfach im Gefühl. Der Vampir mit seinen unzähligen Fledermäusen konnte den kleinen Ort lautlos überfallen, um sich dann auf sein Opfer zu stürzen.
    Obwohl der Weg wirklich nicht anstrengend war, gerieten wir ins Schwitzen. Doch schließlich erreichten wir den Porsche.
    Ich ließ mich in den Beifahrersitz fallen und schnallte mich schon an. Bill setzte sich hinters Steuer. Er fuhr mit beiden Händen durch sein Gesicht und schüttelte den Kopf.
    »Dass das so ausufern würde, das hätte ich nicht erwartet«, sagte er, »das ist der reine Wahnsinn.«
    »Man steckt nicht drin.«
    »Du sagst es.« Bill schaute mich kurz an. »Bleibst es dabei? Fahren wir nach Forest

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