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1837 - Nacht-Phantom

1837 - Nacht-Phantom

Titel: 1837 - Nacht-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er etwas, was nur selten bei ihm vorkam.
    Er holte seine Waffe hervor. Normalerweise brauchte er sie nicht, er hatte sie noch niemals einsetzen müssen. Er hoffte, das auch jetzt nicht tun zu müssen, und doch wollte er auf eine gewisse Sicherheit nicht verzichten.
    Danach verließ er die Wohnung. Er ging die beiden Treppen hinab und musste die Tür aufschließen, um den Flur verlassen zu können.
    So trat er ins Freie.
    Die Luft hatte sich kaum verändert, nur der Wind hatte leicht zugenommen.
    Er ging von der Tür weg und blieb auf dem recht breiten Gehsteig stehen.
    Besonders spät war es noch nicht, und so wunderte sich der Polizist, dass nur so wenige Menschen ihre Häuser verlassen hatten und sich im Freien bewegten.
    Die Straßenlaternen gaben ihren Schein ab. Aus den Fenstern der Häuser drang Licht, und manchmal wurde der Schein auch unterbrochen, wenn ein Mensch ihn durchquerte.
    Stimmen vernahm er kaum. Autos fuhren auch nur wenige. Ihm kam alles so anders vor, als hätte sich das Leben hier in Forest Hill verlangsamt.
    Er spürte den Schweiß auf seinem Gesicht, schaute immer wieder mal in die Höhe, ließ dann seinen Blick kreisen, ohne dass er etwas sah, was ihn weiterbrachte.
    Keine Fledermäuse. Auch keine Fremden in der Stadt. Alles war trotzdem anders. Viel ruhiger, als würden sich die Menschen auf etwas vorbereiten.
    Und dann sah er sie wieder. Sie waren plötzlich da. Diesmal waren es nicht nur zwei dieser Tiere, er sah jede Menge, die sich in der Höhe zeigten.
    Dann hörte er das Brummen über seinem Kopf. Oder auch ein Surren oder schnelles Schaben, und er spürte plötzlich auch den Windhauch, der ihn traf. Der stammte nicht von dem normalen Wind, der wurde durch die schnellen Flügelschläge der Fledermäuse erzeugt.
    Er sah sie. Er musste nur den Kopf in den Nacken legen und nach oben schauen.
    Da war die Wolke trotz des dunklen Himmels zu sehen. Sie bestand aus einem zuckenden Wirrwarr an Schwingen und Körpern, blieb aber trotzdem zusammen. Wie eine gewaltige Welle kam sie ihm vor, die nicht mehr weiter trieb, sondern in der Luft schaukelte.
    Walter Freeman wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er wollte aber nicht wie eine Zielscheibe auf dem Gehsteig bleiben, sondern zog sich zurück. Die Türnische suchte er sich als Deckung aus. Hier konnte er zunächst mal bleiben und auch beobachten. Er war ja froh, dass die Tiere ihn nicht angegriffen hatten. Wahrscheinlich hatten sie ein anderes Ziel vor Augen.
    Er blieb stehen. So etwas hatte er noch nie erlebt. Aber der Schäfer hatte noch von einem echten Vampir berichtet, der den Schwarm begleiten sollte.
    Noch hatte er ihn nicht entdeckt. Und der Polizist hoffte, dass es auch so blieb. Außerdem würde er den Mann nicht in der Luft finden. Es sei denn, er besaß Flügel. Und plötzlich dachte er daran, dass einfach alles möglich war.
    Freeman dachte plötzlich an die beiden Polizisten, die vom Yard gekommen waren. Sie waren nicht erschienen, um irgendwelche Strauchdiebe zu jagen. Sie wollten das Böse stellen. Aber jetzt, da man sie gebraucht hätte, waren sie nicht da.
    Und die Bewohner?
    Sie ließen sich nicht im Freien blicken. Das war ihr Glück, denn Freeman schätzte die Fledermäuse so ein, dass sie sich auf die Menschen stürzen würden.
    Bei den Schafen hatten sie es schon getan, das war auch für Freeman nicht richtig nachvollziehbar, denn so etwas hatte es noch nie zuvor gegeben. Aber jetzt sah es so aus, als wären Fledermäuse zu kleinen blutgierigen Bestien geworden. Darüber hätte man früher nur gelacht, aber das Lachen war ihm vergangen.
    Walter Freeman beobachtete weiterhin den Himmel. Der Schwarm war aus seinem Sichtfeld verschwunden, aber es war möglich, dass er jeden Moment wieder auftauchte.
    Der Polizist trat aus seiner Nische. Er stand wieder auf dem Gehsteig.
    Und plötzlich hörte er etwas. Es war ein seltsamer Laut. Er hörte sich nicht gefährlich an, er war nur anders, ungewöhnlich eben.
    Walter Freeman nahm es trotzdem nicht hin. Er wollte mehr wissen, und er legte seinen Kopf erneut in den Nacken.
    Jetzt sah er es.
    Nein, das war kein Schwarm an Fledermäusen mehr, er bildete sich den Laut auch nicht ein, während er weiterhin auf der Stelle stand und in die Höhe starrte.
    Da war er.
    Ein Vogel. Ein sehr großer sogar. Ein mächtiges Gebilde. Eines mit zwei Schwingen.
    Ja, die waren tatsächlich vorhanden, aber das waren keine echten Flügel, das waren Schwingen, die ein zackiges Muster hatten. Sie

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