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1837 - Rebekkas schwerster Gang

Titel: 1837 - Rebekkas schwerster Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf Erender terranisch an. Nicht nur Rebekkas Eltern besaßen diese starke innere Bindung zur ehemaligen Heimat ihrer Vorfahren.
    Manchmal sehnte sich die Frau nach dem beschaulichen Leben auf Erender zurück. Nach dem Auszug der Nocturnen aus Fornax hatten unüberschaubare Scharen aus Siedlern, Glücksrittern und allen möglichen zwielichtigen Existenzen die Kleingalaxis überschwemmt. Nur das in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts eingerichtete Kontor blieb von äußeren Einflüssen verschont und behielt seine frühere Bedeutungslosigkeit bei.
    Vielleicht lag es daran, daß die Hanse absichtlich dafür sorgte.
    Oder es lag an Erender selbst. Der Planet bot nichts, was größere Mühen lohnte. Wenig Bodenschätze, keine seltenen Pflanzen, Tiere oder Mineralien. Erender war eine Welt, die den Boom evolutionärer Vielfalt erst noch vor sich hatte, in ein, zwei Millionen Jahren etwa.
    Vor vier Wochen war Rebekka vom geheimnisvollen BASIS-Direktor zur Ressortchefin ernannt worden. Noch immer empfand Rebekka dieses flaue Gefühl im Magen, das sie befallen hatte, als der Direktor sie zu sich rief und ihr die Beförderung mitteilte. Jeden Augenblick hatte sie damit gerechnet, daß er sie entlarven würde.
    Doch er ahnte wohl nichts von ihrem Doppelleben. Er suchte einen Spion, und sie sollte ihm dabei helfen. Daß der Gesuchte in Gestalt der TLD-Agentin Clara vor ihm stand, verschwieg sie ihm.
    Tage der Hektik mit einem Dutzend Selbstmördern und Saboteuren in den Erlebniswelten und knapp fünfzig Deportationen nach Stiftermann III folgten. Die Verfrachtung von Betrügern und Pleitiers auf die Oberfläche des dritten Planeten geschah diskret und unauffällig. Eine Spielhölle wie die BASIS folgte in dieser Beziehung ihren eigenen Gesetzen: Glück und heile Welt standen ganz oben auf der Liste der Begehrlichkeiten.
    Wenn es hin und wieder zu Problemen oder gar Selbstmorden kam, dann konnten Meldungen darüber die Stimmung in der Öffentlichkeit negativ beeinflussen. Also war es besser, wenn diese erst gar nichts davon erfuhr. Rukkus Albasta ließ sich einiges einfallen, um die Toten verschwinden zu lassen und es so zu drehen, daß sie die BASIS mit unbekanntem Ziel verlassen hatten.
    Rebekka ergriff die Initiative und unterbreitete den Ressortchefs einen eigenen Vorschlag. Dabei machte sie die Erfahrung, daß ihre Kollegen ziemlich mundfaul waren, wenn es um Neuerungen ging.
    Richtige Schützenhilfe erhielt sie nur von Eleonore Bricksen. Die Ressortchefin des weitverzweigten Spielkasinos redete den Terraner und den Ertruser dumm und dusselig, und die beiden stimmten zu, damit sie endlich ihre Ruhe hatten.
    Rebekkas Vorschlag beinhaltete, daß jeder Besucher der BASIS eine Hypnoschulung absolvierte, in der er auf die Risiken und Gefahren der Spielsucht sowie die rechtlichen Konsequenzen aus der Unterzeichnung des Vertrages hingewiesen wurde.
    Dadurch wollte sie erreichen, daß die Zahl der Delinquenten stark absank. Auf Stiftermann III gab es schließlich keine unbegrenzte Zahl an Arbeitsplätzen für Spieler, die ihre Schulden abarbeiten mußten. Es ging auch nicht an, daß die BASIS Sozialämter für gestrandete Pechvögel einrichtete oder gar Flugdienste für Gäste organisierte, die ihren Heimflug nicht mehr aus eigener Tasche bezahlen konnten. Von der Konkursabwicklung für notorische Bankrotteure ganz zu schweigen.
    Die Initiative lief an, und Rebekka DeMonn ging zum Alltag über, der vor allem darin bestand, die einzelnen Erlebnisebenen ihres Ressorts durchzuforsten und nach Schwachstellen abzusuchen. Und sie wartete darauf, daß der Direktor sie zu einem Einsatz rief, der über ihren Aufgabenbereich und ihre Kompetenzen hinausging.
    Wie er es ihr angekündigt hatte.
    Sie öffnete die Augen und warf einen Blick auf die Datumsanzeige, die in Gestalt eines Hologramms aus verschnörkelten Ziffern und Buchstaben unter der Decke hing. Es zeigte den 16. März 1289 NGZ. Vier Wochen als Ressortchefinwas war das schon? Ihrem eigentlichen Ziel, die Entlarvung des Direktors, war sie keinen einzigen Schritt nähergekommen. Sie wußte nur, daß er für die Ermordung Monjaczas und Buddy Enceladys verant=wortlich zeichnete und daß mehr dahintersteckte als eine gemeine Intrige unter den unbekannten Besitzern des ausgemusterten Trägerschiffes.
    Es existierte ein galaxisweites Komplott, und in der BASIS wurde wenigstens ein Teil der Fäden dazu geknüpft. Aus der Sicherheit ihrer neuen Position heraus besaß Rebekka DeMonn

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