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1838 - Der Begleiter

1838 - Der Begleiter

Titel: 1838 - Der Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bei einem Sterbenden erwartet hätte. Nein, hier war gar nichts.
    Im Bett lag die greise Gestalt. Nichts wies mehr auf einen Menschen hin, mit dem ich schon einigen Ärger gehabt hatte. Ich sah einen kleinen Kopf, eine welke Haut und eine Nase, die sehr scharf hervorstach.
    Der Kranke hatte genau mitbekommen, dass sein Arzt einen Besucher mitgebracht hatte.
    »Ha, da ist er ja. John Sinclair. Himmel, Sie sehen immer noch gut aus. Und Sie waren neugierig genug, um zu mir zu kommen, weil Sie wissen möchten, was dieser Greis von Ihnen will.«
    »Ja, so ähnlich.«
    Die Finger der rechten Hand bewegten sich, als wollte der Alte, dass der Arzt verschwand.
    Der tat ihm den Gefallen, sagte aber: »Ich gehe, aber ich sage Ihnen, dass Sie, wenn es Ihnen schlecht geht …«
    »Bla, bla, bla. Hören Sie auf, bitte.«
    »Schon gut.«
    »Dann gehen Sie jetzt.«
    Der Arzt warf mir noch einen aufmunternden Blick zu, dann verließ er das Zimmer.
    Sir Peter Dawson nickte. »So«, sagte er dabei, »jetzt sind wir unter uns.«
    »Ja.«
    »Setzen Sie sich. Holen Sie sich den Stuhl von da hinten. Ich will nicht, dass Sie auf mich starren.«
    »Alles klar.«
    Wenig später saß ich an der Bettkante und schaute in das Gesicht des Mannes, der nicht mehr lange zu leben hatte. Der nahe Tod hatte bei ihm schon seine Zeichen hinterlassen. Ich entnahm es seinem Blick, der sehr trübe war, aber irgendwie auch hell. Nur die Haut sah schon anders aus, seine Lippen wirkten wie zwei Lappenstücke, und die hellen Haare standen wirr ab.
    »Ist lange her, nicht?«
    »Stimmt.«
    »Ja, ich habe damals über Sie geschrieben, Sinclair, weil ich der Meinung war, dass ich das tun musste. Es hat nichts gebracht, und inzwischen bin ich alt geworden. Ich stehe kurz davon, dem Sensenmann die Hand zu geben.«
    »Ja, das ist wohl so.«
    »Und deshalb möchte ich noch etwas klären«, flüsterte der Greis. »Nicht dass Sie denken, dass ich alles zurücknehmen werde, nein, das nicht. Das lasse ich so stehen, aber ich kann Ihnen sagen, dass ich gelernt habe.«
    »Oh. Inwiefern?«
    »Ja, denn ich glaube zu wissen, dass es doch Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die wir uns kaum vorstellen können.«
    »Gut.«
    »Mehr sagen Sie nicht?«
    »Ich höre. Das ist doch nicht alles, was Sie mir haben sagen wollen. Oder?«
    »Nein«, sagte er leise. »Aber es ist ein Anfang, Mister. Ja, ein Anfang, denn ich habe umgedacht. Ich weiß jetzt, dass Ihre Arbeit sehr wertvoll ist.«
    »Danke.«
    »Und dass auch einiges dahintersteckt.«
    »Okay, Sir Peter. Aber was hat Sie zu dieser Umkehr gebracht? Können Sie mir das sagen?«
    »Es war ein Denkprozess«, gab er nach einer Weile zu. »Damit fing es an. Dann ging es weiter. Ich wollte Beweise haben. Ich habe mich mit den verschiedenen Theorien beschäftigt, weil ich mal einen anderen Blickwinkel haben wollte.«
    »Und bekamen Sie den?«
    »Ich denke schon. Ich habe mir ein bestimmtes Thema ausgesucht. Und zwar den Tod.«
    »Was sagen Sie da?«
    »Sie haben richtig gehört. Ich meine den Tod. Ich wollte mich mit dem beschäftigen, was unweigerlich auf mich zukommt, wissen Sie?«
    »Das kann ich nachvollziehen, Sir Peter.«
    »Danke.« Er lachte leise. »Ich wollte dem Tod seinen Schrecken nehmen. Ich wollte mich mit ihm arrangieren.«
    »Oh, da haben Sie sich aber was vorgenommen.«
    »Das weiß ich.«
    »Und? Gab es ein Ergebnis?«
    Sir Peter Dawson ließ sich Zeit mit der Antwort. »Ja, es gab ein Ergebnis«, flüsterte er. »Ich habe mich mit dem Jenseits beschäftigt, mit den Engeln, mit Dantes Hölle, mit Geistern, die keine Ruhe finden, und mit welchen, die Ruhe haben.«
    »Wie lautete Ihr Fazit?«
    »Dass der Tod gar nicht so schlimm ist. Ich bin fast davon überzeugt, im Jenseits oder wie immer man die andere Seite nennt, eine neue Aufgabe zu finden.«
    »Und weiter?«
    »Tja, je mehr Zeit verging, umso mehr habe ich meine Forschungen aktiviert. Da lag ich noch nicht hier, da war ich noch zu Hause, aber ich wusste da schon, dass mich der Krebs fressen würde.«
    »Was haben Sie denn herausgefunden, Sir Peter?«
    »Das ist ganz einfach gesagt. Dass Sie recht haben, John Sinclair. Ja, Sie haben recht, wenn Sie behaupten, dass es andere Welten oder Dimensionen gibt. So ist das nun, und ich muss mich einfach damit abfinden. Es war wunderbar und faszinierend zugleich. Ich habe mich mit den Engeln beschäftigt, denn ich hatte den Plan, meinen Schutzengel zu finden und ihn zu bitten, dass er auf mich achtet.«
    »Sehr gut. Haben

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