1840 - Locksignal Frieden
von ihr ebenso prüfend beäugt wurde.
Dulfrey Garth war Terraner und der Anführer des Haufens, Ölthen war auf Gatas geboren und der Stellvertreter. Unter den anderen siebzehn Angehörigen des Kommandos waren weitere Terraner zu finden, Ferronen, ein Unither und eine kräftige Springerfrau, die Centoar Vilgor besonders skeptisch beäugte.
Die Männer waren durchweg hochgewachsen und kräftig. Sie verstanden mit Waffen umzugehen, kannten ein paar galaktische Sprachen, zahlreiche Strafanstalten und keinerlei Skrupel, wenn es darum ging, einen Vorteil für sich selbst herauszuschlagen.
Über seine Verbindungsfrau auf Lepso war Centoar Vilgor an diese Truppe gekommen. Das Geschäft mit Glücksspiel und Drogen war auf Lepso zwar ein wenig zurückgegangen - da machte sich die Konkurrenz durch die ehemalige BASIS sehr störend bemerkbar -, aber noch immer war Lepso der ideale Treffpunkt für alle Galaktiker, die meinten, das Leben ließe sich ohne irgendwelche Gesetze weitaus besser organisieren. Das einzige Gesetz, das sie gelten ließen, anerkannten und auch fleißig praktizierten, war das Recht des jeweils Stärkeren.
Unter diesem Blickwinkel hatte Centoar Vilgor bereits verloren. Selbst gegen den zartgliedrigen Blue hätte sich Vilgor bei einem Kampf keine Minute auf den Beinen halten können, dafür war Vilgor zu klein, ein wenig zu rundlich und vom Körperbau her zu schwammig. Der Blick der Springerfrau war klar und deutlich gewesen; im Zweifels- oder Bedarfsfall würde sie sich lieber mit einem Roboter amüsieren als mit ihm.
Centoar Vilgor waren solche Reaktionen nur recht, er provozierte sie geradezu. Den Gegner nicht ernst zu nehmen, ihn zu unterschätzen, das war bei Konflikten der todsicherste aller Fehler. Zwar hätte er im Kampf gegen keinen von seinen Leuten bestehen können, aber dafür genügte ein Wort von Vilgor, und die Person, die seinen Zorn auf sich gezogen hatte,, mußte auf jeder bekannten und weniger bekannten Welt der Galaxis mit einem tödlichen „Unfall" rechnen.
„Das Ziel heißt Fhyrnom", sagte Centoar Vilgor mit sanftem Lächeln.
In seiner bescheidenen, zurückhaltenden und vor allem unscheinbaren Art erinnerte er ein wenig an Allan D. Mercant, der vor vielen Jahrhunderten die Galaktische Abwehr geleitet hatte. Auch der Terraner war oft unterschätzt worden, nicht selten von den Akonen, die bitter hatten dafür büßen müssen.
„Aha!" stieß Dulfrey Garth schnaubend hervor. „Und was genau sollen wir dort?"
Vilgor kannte sein Gegenüber, auch dessen Vorstrafenliste, vor allem aber kannte Vilgor jene Delikte, die auf der Vorstrafenliste nicht zu finden waren, weil Garth dafür nie verurteilt worden war. Es waren einige Morde darunter, kaltblütig und skrupellos ausgeführt. Keine Rauschtaten, auch keine Verbrechen im Affekt: Garth konnte seine Leidenschaften zügeln, und das schätzte Centoar Vilgor an diesem Mann.
„Das System wird möglicherweise bewacht", erklärte Vilgor. „Es wird also eure Aufgabe sein, euch unbemerkt dem Planeten zu nähern."
„Augenblick mal!" machte sich die Springerin bemerkbar.
Flammend rothaarig und sehr kompakt gebaut, so schob sie sich nach vorn. Einer der Männer zischte sie an und kniff wütend die Augen zusammen; Vilgor hatte es genau gesehen: Die Frau hatte dem Mann in den Hintern gekniffen, und Springermuskeln waren sehr kräftig.
„Fhyrnom", stieß sie hervor und blinzelte Vilgor an. Sie war eine Handbreit größer als er und besaß ungefähr doppelt so viele und zehnmal so trainierte Muskeln. „Das ist doch eine der Brutwelten, auf denen die Tolkander ..."
„He, he!" erklang es aus den Reihen der Mannschaft. „Darum also, zu einer Brutwelt. Viel zu gefährlich, sage ich euch. Ein Himmelfahrtskommando!"
„Richtig", stimmte Centoar Vilgor zu.
Er hatte sich der Mannschaft gegenüber ausgewiesen. Danach war er stellvertretender Leiter einer molekularbiologischen Forschungsstation, und genauso sah er auch aus irgendwie bürokratisch und ungefährlich. Kein Eindruck konnte falscher sein.
Der Akone fuchtelte mit den Händen herum.
„Ich habe mir das nicht ausgesucht", stieß er hervor und zwinkerte nervös. „Meine Vorgesetzten wollen es so."
„Und warum bist dann du dabei, Männlein?" fragte die Springerin dröhnend, wie es der Lebensart ihres Volkes entsprach. In der Galaxis ging die Redensart um, daß für einen Springer das Leben unterhalb von 90 Dezibel einfach keinen Spaß machte.
„Unsere Aufgabe soll es sein", sagte
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