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1841 - Jagd auf Ychandor

Titel: 1841 - Jagd auf Ychandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte - und in ständiger Bewegung. Während es noch immer auftauchte, bewegte sich der Schirm oder der Hut - in einem großartigen Farbenspiel so, als zögen Flügel das Geschöpf in die Höhe.
    Plötzlich begann es damit, sich zu drehen.
    „Es sieht uns an", folgerte Sassaron. „Meint ihr, das Ding ist vielleicht intelligent?"
    „Ich fürchte", sagte Atlan, „wir haben nicht die Zeit, um das zu erforschen. So faszinierend diese Begegnung auch ist - wir sind hier, um ..."
    Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment griff das Etwas an.
     
    *
     
    Es katapultierte sich einfach auf den Kreuzer zu, aus dem Stand, von einem Moment auf den anderen, ohne eine sichtbare Bemühung. Eine einzige Kontraktion des Schirms genügte, und schon schoß das Wesen auf das Raumschiff zu, umhüllte es halb wie eine Schale die Frucht - leuchtete grell auf und verging im nächsten Moment durch die Energien des Schutzschirms.
    Sevia schrie gellend auf. Hermon von Ariga hatte schon die Hand am Auslöser, um einen Feuerstoß abzugeben, doch das war nicht mehr nötig.
    Die verbrannten Reste des Wesens fielen vom Schirm ab und zerstäubten im Wind. Irgendwo, vielleicht Hunderte von Kilometern entfernt, würden sie als Asche niedergehen.
    „Da sind noch zwei", vermeldete Kaha von Sceer, der nach Atlan als erster den Schock überwunden hatte. „Halb aufgetaucht und noch nicht entfaltet. Wenn sie irgendwo dort oben auf ihrem Buckel Augen oder etwas Ähnliches haben, dann haben sie das jetzt gerade beobachtet."
    „Sie tauchen wieder ab", sagte Sassaron. „Ob sie wirklich intelligent sind und gemerkt haben, daß wir keine Mahlzeit für sie sind?"
    „Wir haben keine Zeit, um das festzustellen", sagte Atlan. „Wir fliegen weiter, noch weiter nach Norden. Und laß uns höhersteigen. Um etwas zu orten, fliegen wir viel zu tief."
    „Schade", meinte Kenna. „Jetzt fing es endlich an, interessant zu werden."
    „Wart’s ab", riet ihr Sassaron. „Vielleicht wird es noch interessanter, als uns lieb ist."
    „Wie kommst du darauf?" fragte Sevia. „Vielleicht haben wir soeben die einzige Lebensform dieses Planeten gesehen - und unfreiwilligerweise getötet."
    „So? Und wovon ernährt sie sich sonst, wenn nicht von Raumschiffen?"
    Die Orterin schwieg betreten, als ihr die Naivität ihrer Frage bewußt wurde.
    Eine halbe Stunde später erhielten sie ein Signal von einer der Sonden. Sie hatte schwache energetische Streustrahlung geortet, etwa sechshundert Kilometer nordöstlich von der jetzigen Position des Kreuzers entfernt.
    „Worauf warten wir noch?" fragte Atlan; er nickte dem Piloten zu. „Es kann nur die Station der Maahks sein."
    „Oder der Chaeroder", sagte Hermon und grinste Sevia an. „Ich schätze, ich muß dir nicht mit Gerine untreu werden."
    „Pah!" machte sie. „Du tust mir leid in deiner Selbstüberschätzung."
    Sassaron beschleunigte in die angegebene Richtung. Der VESTA-Kreuzer legte die Strecke in einer Höhe von zweitausend Metern zurück. Nur einmal mußte er Berggipfeln ausweichen, die sich nadelförmig kilometerhoch auftürmten.
    Dann sank das Schiff wieder. Sevia meldete jetzt, daß auch sie eine Energieortung habe.
    Sie kam von einem Hochplateau, für die Landschaft absolut außergewöhnlich, das aus den Ammoniak-Eismassen Hunderte Meter herausragte. Es war nahezu kreisförmig, mit einem Durchmesser von rund zehn Kilometern. Fast hätte man auf den Gedanken kommen können, irgend jemand habe es künstlich angelegt.
    Und mitten auf dem Massiv stand die Station der Maahks.
    Es handelte sich um einen Komplex aus fünf miteinander verbundenen, flachen Druckkuppeln, eine - die größte im Zentrum, die vier anderen durch dicke Röhren mit ihr verbunden als Eckpunkte eines Quadrats.
    Die Mittelkuppel durchmaß zweihundert Meter, die anderen jeweils fünfzig. Über den Komplex spannte sich ein schwach leuchtender, irisierender Schutzschirm, in dem es immer wieder zu schwachen Entladungen kam.
    „Sie liegt noch da, als sei sie nie verlassen worden", murmelte Sevia. „Vielleicht sind die Maahks tatsächlich noch hier und haben den Abzug nur vorgetäuscht."
    „Ich kann es mir nicht vorstellen", entgegnete Atlan. „Wozu sollten sie das getan haben?"
    „Sevia hat recht!" rief da von Ariga.
    Atlan schüttelte geduldig den Kopf.
    „Daß du zu ihr stehst, ehrt dich ja, Hermon, aber ..."
    „Das hat nichts damit zu tun! Seht ihr denn nicht? Dort sind Maahks! Da an dem Felsen!"
    Er zeigte es auf dem Bildschirm. Mittlerweile

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